Der Discounter Aldi Süd will in Köln mit einem Aldi-Bistro auf Kundenfang gehen. Vom 26. April an wird der Billiganbieter drei Monate lang in einem Containerbau am Kölner Mediapark Menüs anbieten, bei denen alle Zutaten aus dem Aldi-Sortiment stammen. Nach drei Monaten soll die Gaststätte dann in eine andere Stadt weiterziehen, wie der Billiganbieter am Montag mitteilte.
Buhlen um Aufmerksamkeit
Das Aldi-Bistro ist das jüngste Beispiel für eine ganze Welle ungewöhnlicher Aktionen, mit denen zurzeit die Discounter in Deutschland auf sich aufmerksam zu machen versuchen. Bereits im vergangen Jahr hatte Aldi Konkurrent Lidl mit einem Pop-up-Store auf Hamburgs Edel-Einkaufsmeile Neuer Wall für Schlagzeilen gesorgt. In der Nachbarschaft von Edelmarken wie Gucci und Chanel hatte Lidl dort zehn Tage lange seine Textil-Eigenmarke Esmara verkauft.
Aldi schickte wenig später die Designerin Jette Joop mit einem Fashion-Truck auf die Reise durch drei deutsche Großstädte, um für deren jüngste Aldi-Kollektion zu werben. Aktuell wirbt der Discounter Netto auf Facebook und Youtube mit einem aufwendig inszenierten Oster-Video um die Gunst der Kunden. Dabei geht es nicht um Produkte und Preise, sondern ausschließlich um die «wahre» Geschichte des Osterhasen und die Frage, wieso ein Hase Eier legen kann. Das Ostermärchen wurde bereits über 19,5 Millionen Mal angeklickt.
«Loyalität der Kunden zur Marke Aldi stärken»
Auch das Aldi-Bistro soll in erster Linie «die Loyalität der Kunden zur Marke Aldi stärken», wie die Aldi-Süd-Marketing-Direktorin Sandra Sibylle Schoof verrät. Insgesamt soll die Pop-up-Gaststätte auf 90 Quadratmetern Platz für 50 Gäste bieten. Die Auswahl im Bistro ist discountertypisch eher klein: Täglich gibt es ein Menü aus Vorspeise, Hauptgang und Nachtisch zum Einheitspreis von 7,99 Euro.
Dass sich der Werbeaufwand der Discounter lohnt, dafür spricht eine aktuelle Marktanalyse der Gesellschaft für Konsumforschung. Danach entwickelten sich die Umsätze bei den Discountern im Januar und Februar deutlich besser als bei den Lebensmittel-Supermärkten oder den SB-Warenhäusern.
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