Dienstag16. Dezember 2025

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Arbeitnehmer sind «entsetzt»

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Nach neuen Berichten über das Ausmaß eines möglichen Jobabbaus beim Energieverorger Eon gehen die Arbeitnehmervertreter auf die Barrikaden.

«Wir sind völlig entsetzt, dass solche Zahlen kolportiert werden, und es tut mir leid für die Mitarbeiter, die das beim Frühstück lesen oder hören müssen», sagte der Konzernbetriebsratsvorsitzende von Eon, Hans Prüfer, der auch dem Aufsichtsrat angehört, am Samstag der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX. Er reagierte damit auf einen Bericht in der «Süddeutschen Zeitung», demzufolge Eon den Abbau von bis zu 10 000 Stellen weltweit erwägt.

Beistand erhielt Prüfer von Sven Bergelin, Vertreter von Verdi im Aufsichtsrat. «Wir werden die Kommunikationspolitik der Vorstände nach innen und nach außen kritisch hinterfragen müssen.» Die Unternehmensführung habe bisher sowohl dem Wirtschaftsausschuss als auch dem Konzernbetriebsrat eine Auskunft verweigert. «Bisher sind das Spekulationen für uns, die wir nicht bestätigt bekommen haben», sagte Bergelin.

Firmenauflösungen

Laut Konzernbetriebsrat Prüfer gibt es aber mittlerweile Indizien, wonach sich durchaus konkrete Projekte mit einer möglichen Auflösung von drei Eon-Gesellschaften befassen. Es seien schon Personen für die Umsetzung benannt. Einen Jobabbau in einer Größenordnung von 10 000 Stellen hält Verdi-Mann Bergelin jedoch für «wenig wahrscheinlich». Das wäre mehr als 10 Prozent der gesamten Belegschaft und rein rechnerisch wären es fast ein Drittel der deutschen Mitarbeiter. Dies würde laut Bergelin bedeuten, dass es Einschnitte tief ins operative Geschäft des Konzerns geben müsste.

Seit Tagen kursieren Berichte über einen möglichen Radikalumbau des Versorgers, womit der Konzern nach den Belastungen durch den Atomausstieg die Wende in ein «grüneres» Energiezeitalter stemmen wolle. Zuletzte ging es dabei vor allem um mögliche Schließung von drei Gesellschaften in Essen (Eon Ruhrgas), München (Eon Energie) und Hannover (Eon-Kraftwerkstochter).

«Kein Kommentar»

Das Unternehmen wollte die Angaben nicht kommentieren. «Infolge der erheblich veränderten Rahmenbedingungen prüft Eon derzeit mögliche Anpassungen der Strategie und der Aufstellung des Unternehmens», sagte ein Sprecher. Entscheidungen seien noch nicht gefallen.

Eon ist auch an der nationalen Gas- und Stromversorgergesellschaft in Luxemburg beteiligt. Nach Verschmelzung der SOTEG S.A., Saar Ferngas AG und Cedegel S.A. ist das neue Unternehmen Enovos S.A. entstanden an dem die Eon Ruhrgas International AG 10,8 Prozent Anteile hält.