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737-Nachfolger kommt nicht

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Der US-Flugzeugbauer Boeing schiebt die Pläne für einen komplett neu entwickelten Nachfolger seines Verkaufsschlagers 737 auf die lange Bank.

“Wir haben nicht vor, die 737-MAX in absehbarer Zeit zu ersetzen”, sagte Boeing-Marketingchef Randy Tinseth am Mittwoch in Frankfurt. Mit der Kerosin sparenden Weiterentwicklung 737-MAX, die Boeing erstmals 2017 ausliefern will, seien die Ansprüche an ein 737-Nachfolgemodell weiter gestiegen. Ein komplett neues Modell sei erst dann gerechtfertigt, wenn neue Technik marktreif geworden sei, fügte Tinseth hinzu. Ursprünglich hatte Boeing angekündigt, schon um das Jahr 2020 herum einen vollständig neuen Mittelstrecken-Jet anbieten zu können.

Inzwischen hat der Flugzeugbauer für die 737-MAX nach eigenen Angaben 450 feste Bestellungen und über 550 Vorbestellungen. “Wir wollen die Absichtserklärungen noch in diesem Jahr zu festen Aufträgen machen”, sagte Tinseth. Es sei aber nicht gesagt, dass die Verträge bei der Luftfahrtmesse in Farnborough unterschrieben würden, die in rund sechs Wochen nahe London stattfindet. Mit dann mehr als 1000 Aufträgen käme Boeing näher an den Erfolg der EADS-Tochter Airbus heran, die für die Neuauflage ihres Konkurrenzmodells A320 – die A320neo – bereits fast 1300 Aufträge in der Tasche hat.

Airbus hatte Boeing im vergangenen Jahr weit hinter sich gelassen, als der US-Konzern sich zunächst nicht entscheiden konnte, ob er seinen 40 Jahre alten Kassenschlager 737 mit neuen Triebwerken sparsamer machen oder aber ein komplett neues Flugzeug entwickeln sollte. Die Auftragsflut für die A320neo der Europäer zwang die Amerikaner zum Handeln. Tinseth gab sich trotz des Rückschlags in der meistverkauften Flugzeugklasse gelassen: “Airbus bekam die vielen Aufträge vergangenes Jahr, wir bekommen sie dieses Jahr.” Das Flugzeuggeschäft sei langfristig ausgerichtet, da machten ein bis zwei Jahre keinen großen Unterschied. Die Entwicklung der 737-MAX liege im Zeitplan, der Erstflug sei für 2016 vorgesehen.