Die 4. Etappe von Kayl nach Zolwer über 157,6 km, war zugleich das längste Teilstück der 64. Flèche du Sud. Wer dem Gesamtführenden Michael Andersen (DK/Cult Energy) noch gefährlich werden wollte, musste zum Angriff wechseln, denn das Streckenprofil war ziemlich anspruchsvoll und bot die Möglichkeit auszureißen.
Gleich zu Beginn kam es immer wieder zu Ausreißveruchen, die aber immer wieder vom Feld gekontert wurden. So kam es wie bereits am Donnerstag zu einer sehr schnellen ersten Rennstunde, bis sich Alex Kirsch (L/LET), Salvador Guardiola (ESP/CCID) und der ehemalige Leopard-Profi Martin Mortensen (DK/Concordia) sich nach 46 km vom Feld absetzen konnten. „Wir haben gut zusammengearbeitet“, so Kirsch, „Mortensen und Guardiola fuhren fürs Gesamtklassement, während wir eher auf die Etappe aus waren.“ Nach der enttäuschenden Etappe vom Freitag, hatte Adriano Baffi seinen Schützlingen freien Hand gelassen. Alex Kirsch versuchte gleich mehrmals in eine Gruppe zu springen, bevor er die richtige erwischte.
Das Trio erarbeitete sich einen Vorsprung von über drei Minuten. Doch auf dem Schlussparcours in Zolver sollte dann Schluss sein. Auf der vorletzten Runde musste Kirsch, der die Tage zuvor bereits viel Arbeit verrichtete, abreißen lassen, bevor auch die Führenden rund zwei Kilometer vor dem Ziel vom Feld geschluckt wurden. Das dänische Team Cult-Energy um Gesamtleader Andersen ließ nichts anbrennen, so dass es zum Sprint einer gröberen Gruppe kam. Bis fünf Meter vor dem Ziel sah der Italiener Eugenio Alafaci (LET) wie der sichere Sieger aus, bevor sein Landsmann Alberto Checchin (Team Nippo-de Rosa) ihn noch überspurtete. Dritter wurde Johan Coenen vom Team Differdingen.
14 Fahrer gaben auf
Bester Luxemburger war wieder einmal Joel Zangerlé, der zeitgleich als 11. ins Ziel kam und nun den vierten Platz im Gesamtklassement belegt, 1.08 Minuten hinter Andersen. Gleich 14 Fahrer mussten dem Tempo und der schwierigen Etappe Tribut zollen und stiegen aus dem Rennen. Darunter auch der Bartringer Tom Flammang, sowie der Differdinger Kevin Kohlvelter, der bis zu diesem Zeitpunkt zweitbester Luxemburger war. Auch Fabio Silvestre (POR/LET) fuhr die Etappe nicht zu Ende.
Für das Team Nippo-de Rosa, von Sportdirektor Mario Elli, war es bereits der zweite Etappensieg bei der diesjährigen Flèche du Sud. „Alberto Checchin ist ein richtiger Puncher, dem solche Etappen wie die heutige gut liegen“, so Elli. „Die großen Teams in Italien hatten kein Vertrauen in ihn. Wir glauben jedoch an Alberto und er hat bereits gute Resultate erzielt.“
Das nötige Glück hat gefehlt
Den Differdingern, sowie Leopard-Trek hat am Samstag das nötige Glück gefehlt. Eigentlich haben sie sich nichts vorzuwerfen. Denn beide Teams hatten einen ihrer Leute in der Ausreißergruppe und einen im Sprint unter die Top 3 gebracht. Morgen bietet sich die letzte Möglichkeit noch einen Etappenerfolg herauszufahren.
Bei der Etappe von Esch zurück nach Esch dürfte im Gesamtklassement nicht mehr viel passieren. Die Mannschaft um Michael Andersen hat gezeigt, dass sie das Feld kontrollieren können. Zwar liegen Mirco Saggiorato (SUI/EKZ) und Joey Rosskopf (USA) nur zwei bzw. vier Sekunden hinter Andersen, aber der Däne wird sich wohl nicht mehr überraschen lassen und dürfte damit der Nachfolger von Bob Jungels werden.
Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können