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Zwei Standorte zur Auswahl

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Das Projekt eines ATP-Rasenturniers in Luxemburg schreitet voran. Das Tageblatt hat am Freitagabend mit einem der Initiatoren, Yvon Gérard, den Stand des Dossiers besprochen.

Ich würde die Chancen auf 90% einschätzen. Und wenn wir den Zuschlag des Standortes bekommen, dann stehen die Chancen bei 99%“, so Yvon Gérard, Chef der Moselle Open in Metz.

Zusammen mit Jean-François Caujolle, Turnierdirektor der ATP-Turniere in Marseille und Nice, hat der Notar aus Metz ein Dossier für ein ATP-250-Turnier zusammengestellt, das er als „das beste unter allen Bewerbern“ einstuft. Dieses Dossier wird gegen Ende Oktober bei der Herren-Profi-Organisation ATP eingereicht. Diese entscheidet dann Mitte November, wer den Zuschlag für den Termin eine Woche vor Wimbledon 2017 erhält.

Suche nach einem ’site vierge›

Als es die ersten Gespräche gab, war die Rede davon, existierende Infrastrukturen eines Tennisklubs zu nutzen: „Spora und Schéiss kommen nicht in Frage. Deshalb sind wir auf der Suche nach einem ’site vierge›.“ Bis Mitte Oktober soll sich der Standort auf dem Gelände der Stadt Luxemburg, in Nähe zum Flughafen, herauskristallisiert haben: die Hauptstadt-Gemeinde muss ihr Einverständnis geben. Es gäbe aktuell zwei Standorte, mit einer Vorliebe für einen. Mehr wollte Gérard nicht sagen.

Sollten Gérard/Caujolle den Zuschlag erhalten, geht es schnell. Denn: die Rasenplätze benötigen 14, 15 Monate, „um zu wachsen“. Sechs Monate nach dem Zuschlag müssten die Arbeiten also beginnen. Unterstützung wird es von den „Gärtnern“ aus Wimbledon geben, die für den Bau und Unterhalt der Plätze mit dem gleichen Rasen wie in der britischen Hauptstadt sorgen würden. Auch finanziell gäbe es eine Hilfe aus Wimbledon.

Etwas Neues und Dauerhaftes

Gérard ist sich klar, dass es viel Stirnrunzeln über dieses Projekt gibt: „Es muss einen Sinn ergeben. Ich will etwas Neues und Dauerhaftes schaffen, was es in dieser Weise noch nirgends auf der Welt gibt. ‹On veut créer un petit bonbon de traditionnel avec une identité.’“ Er kenne Luxemburg bestens, nennt das Land „super-attractif“ und auch vom wirtschaftlichen Standpunkt her „sehr interessant“.

Da das Turnier eine Woche vor Wimbledon stattfinden soll, ist sich Gérard bewusst: „Aus den ersten Vier oder Fünf werden wir keinen bekommen. Aber zwei Spieler aus den Top 10 sind das Ziel, fünf bis sechs aus den Top 30.“ Gérard macht sich keine Sorgen um potenzielle Sponsoren: „Seit der ersten Bekanntgabe des Projektes Anfang des Jahres habe ich sehr viel Zuspruch aus diesem Bereich erhalten.“ Beim Budget rechnet der 47-Jährige mit etwa 4 Millionen Euro.

Das Projekt ist mit den neuen Informationen konkreter als es noch vor einigen Monaten den Anschein hatte. Ernst wird es in wenigen Wochen.

Unterstützung von Gilles Muller

Gérard und Caujolle bauen auch auf die Unterstützung von Gilles Muller: „Ich kenne Gilles schon lange. ‹Avec sa notoriété, il est le ciment du projet.’“ Die Nummer eins der FLT war auch beim Termin in der Gemeinde der Stadt Luxemburg dabei. In Wimbledon 2015 hatten Gérard/Caujolle dem Spieler des Tennis Spora das Projekt präsentiert und ihm eine Botschafterrolle angeboten.

Vom Hallenturnier – einem ATP-500-Event – in der Coque gibt es keine Neuigkeiten. Pascal Le Goff, Mit-Initiator, war für das Tageblatt nicht zu erreichen. Vor einigen Monaten gab es einen Termin in der Coque. Auf deren Termin-Vorschläge, u.a. Anfang September, gab es kein Feedback mehr. Ein Turnier in den ersten Monaten des Jahres, wie Le Goff und Co. sich das erhofft hatten, ist in der Coque in dem Zeitraum nicht möglich. Yvon Gérard kennt die Initiatoren des Projektes nicht und nennt die Durchführung „unmöglich“.
Die ATP hält sich aktuell in beiden Fällen bedeckt.