Bei den schlechten Wetteraussichten ziehen viele Fans einen Trip nach Palma vor. Wenn auch aus anderen Gründen.
Liverpool ging unter im Sturm der Schülerelf von Aston Villa, die laut Experten in dieser Form eine große Zukunft vor sich hat, aber das sagte man einst auch von Arsenal. Villa hat ein junges Team und einen guten Manager. Das Problem ist, dass diese jungen Spieler auch Berater haben, die nur ihr Bestes wollen, gegen eine 20-prozentige Beteiligung an den Ablösesummen und Gehälter ihrer Schützlinge, versteht sich. QPR feierte am Samstag den ersten Saisonsieg, zu Weihnachten hofft man wieder, aber Newcastle, Liverpool und Chelsea stehen auf dem Programm und das sieht nach böser Bescherung aus. Wigan und Newcastle sind nicht besser dran, die einen leben schon lange über ihre Verhältnisse, die anderen spielen unterhalb ihrer Verhältnisse.
Sunderland hatte viel vorgehabt, der Abstiegskampf gehörte allerdings nicht dazu. Aufsteiger Reading ist auch nicht besser dran, aber dort lebt man unter sehr bescheidenen Verhältnissen, zumal man hier am meisten vom eigenen Aufstieg überrascht wurde.
Nach der Derby-Niederlage gegen United folgte eine Woche der Erniedrigung für die City-Fans. In den Bussen und Zügen mussten sie aufstehen für alle Passagiere, die einen roten Schal trugen, im Fastfood mussten sie hinten anstehen und selbst in den Suppenküchen, wo sie ansonsten unter sich sind, wurden sie erst nach den Fans von Bolton, Stockport und Wigan bedient. Sechs Punkte Vorsprung hat United derzeit.
Doch es wird noch einiges passieren an den vier Spieltagen zwischen dem 22. Dezember und 2. Januar, vor allem wenn City wieder so stark aufspielt wie am letzten Samstag in Newcastle.
Truthahn oder Sitzplatz
Mancini hatte Balotelli zuhause gelassen, der hat gerade ein Schiedsgericht der FA angerufen, weil City ihm eine Strafe aufgebrummt hat für Disziplinlosigkeit, die er aber nicht zahlen will. Es geht zwar nur um zwei Wochenlöhne, aber dem Italiener geht es ums Prinzip, nicht um die läppischen 350.000 Pfund, die er in zwei Wochen verdient.
Was die Fans verdienen, wird man an den Zuschauerzahlen zu Weihnachten erkennen, wenn viele sich schweren Herzens entscheiden müssen, entweder für Truthahn, Rotwein, Strickjacke für Mutti, CD von Robin Williams für die Tochter und gelbe Sicherheitsweste für den Sohn an Heiligabend, oder aber für vier Tribünenplätze im Stadion am Boxing Day. Also verzichten viele auf Robin Williams und den Truthahn und entscheiden sich für das kulinarische Festangebot im Stadion. Bei vier Hamburgern, vier Bier, zwei Cola, zwei Riegeln Schokolade und zwei Fleischpasteten, dazu Programmheft und Kosten für vier Sitzplätze macht das locker eine Woche Palma mit Halbpension, Sonnenbrand mit einbegriffen.
Und wer will, kann sogar seinen Truthahn mitnehmen.
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