Fakt ist, dass Marcus Kennedy (Foto), amerikanischer Spieler der Résidence Walferdingen, der zuvor das Leibchen der Etzella Ettelbrück trug, nun in seiner fünften Saison als Berufsbasketballer hierzulande auf Korbjagd geht. Fakt ist auch, dass das Außenministerium seit geraumer Zeit eine Aufenthaltsgenehmigung für in Luxemburg engagierte Berufsbasketballer verlangt.
Für die nun laufende Saison besaß Kennedy ein für 90 Tage gültiges Touristenvisum. Sein Antrag für die Aufenthaltsgenehmigung wurde einige Tage nach Ablauf der vorgesehenen Frist von seinem Arbeitgeber Résidence Walferdingen eingereicht, wobei alle Bedingungen für den Erhalt einer Aufenthaltsgenehmigung erfüllt waren. Kennedy hat nämlich einen gültigen Arbeitsvertrag, ist bei der Krankenkasse versichert, verdient mehr als den Mindestlohn, fällt dem Staat überhaupt nicht zur Last, ist nicht vorbestraft und hat seinen Wohnsitz in Walferdingen.
Der Antrag wurde abgelehnt. Das Problem: Der Antrag wurde nicht in der gesetzlich vorgesehenen Frist eingereicht. Hierüber herrscht Einstimmigkeit. Laut „T“-Information soll auf Geheiß des Außenministeriums (oder Immigrationsministeriums) die Polizei eingeschaltet worden sein, um Kennedy zu suchen – man soll ihn bei seinen Übungen im Kraftraum gefunden haben – und ihn zu bitten, freiwillig auf die Schnelle (anscheinend bis Donnerstag) das Land für die Rückkehr in die USA zu verlassen, ansonsten er ausgewiesen und abgeschoben werde.
Handlungsbedarf
Der Walferdinger Klub sitzt nun ganz schön in der Zwickmühle. Jedenfalls wird er ab Montag (07.01.12) alle Hebel in Bewegung setzen, um die Chose mit seinem bestens in Luxemburg integrierten Spieler noch regularisieren zu können.
Nur unter vorgehaltener Hand wurde vor und nach dem Spiel vom Samstag in der Walferdinger Halle über den Fall Kennedy diskutiert. Einige Aussagen von Insidern: „Do muss eppes anescht dru sinn. Déi schécken dach keen direkt heem fir eng e puer Deeg ze spéit agereechten Demande, soss missten si scho laang d’hallef Gare direkt heemschécken.“ Oder: „Dat do gëtt et dach net. Elo ass de Marcus scho fënnef Joer am Land. Do dréit vläischt een eppes, fir de Walfer Basket sch… ze doen.“ Oder: „A wéi ass et da mat all deenen aneren amerikanesche Spiller, di bestëmmt net alleguer eng ‹autorisation de séjour› ugefrot hunn“?
Mal abwarten, wie die Affäre weiterläuft. Laut „T“-Information soll der 28-jährige Marcus Kennedy, der übrigens beabsichtigt, zum Saisonende die Basketballschuhe an den Nagel zu hängen, im Gespräch sein, um neben dem Bartringer Larrie Smith als zweiter Ausländer die Luxemburger Nationalmannschaft bei den Spielen der Kleinen Staaten zu verstärken.
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