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Conference LeagueWie der F91 seine allerletzte Chance nutzen will

Conference League / Wie der F91 seine allerletzte Chance nutzen will
João Magno (r.) und seine Kollegen werden in einer anderen offensiven Ausrichtung ins Spiel gehen Foto: Luis Mangorrinha/Le Quotidien

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Der F91 Düdelingen will das fast Unmögliche möglich machen: Trotz des 0:2-Rückstands aus dem Hinspiel beim polnischen Meister Lech Posen geben sich Trainer Carlos Fangueiro und seine Spieler am Tag vor der finalen Entscheidung kämpferisch. Im Stade de Luxembourg wollen sie den Einzug in die Gruppenphase der Conference League perfekt machen. Um aber überhaupt eine Chance zu haben, muss die Elf diesmal besser in die Partie finden.

An Freitag denkt in Düdelingen niemand. Die Auslosung der Gruppenphase der Conference League ist vor sieben Tagen in Polen in weite Ferne gerückt – jedoch nicht komplett außer Reichweite. Es müssten allerdings alle Rädchen ineinandergreifen, um, entgegen allen Prognosen, noch ein Ticket zu ergattern. F91-Trainer Carlos Fangueiro geht mit viel Optimismus voran: „Wir sind uns bewusst, dass wir mit diesen zwei Toren Rückstand nicht die beste Ausgangslage haben, aber wir sind motiviert, es zu schaffen. Mein Job ist es, die Spieler mit dieser Einstellung auf den Platz zu schicken. Wir haben eine Strategie und den Willen. Es ist alles möglich“, sagte er – und zeigte auf Vova da Cruz: „Als ich ihn kennengelernt habe, spielte er in der dritten Liga Luxemburgs. Jetzt kämpft er mit 36 Jahren um den Einzug in die Gruppenphase.“

Die größten Probleme bereiteten sich die Luxemburger vergangene Woche selbst. Ungewohnt viele Fehler, zu oft der zweite Preis in den Duellen und zu langsam in der Reaktion: Es gibt für die Düdelinger gegen Lech Posen Verbesserungspotenzial. „Wir haben eine andere offensive Animation einstudiert. Ich denke, das wird man schnell merken und es wird uns helfen.“ Dass beim letztjährigen Champion der Ekstraklasa nicht alles rund läuft, deutete sich schon in den vergangenen Wochen an. Als Vorletzter der Liga haderte die Truppe von Coach John van den Brom in diesen Tagen mit mächtig viel Verletzungspech in ihrer Verteidigerreihe. Doch neben dem Rotgesperrten Milic stehen bis auf Salomon wieder alle zur Verfügung. „Die Mannschaft hat sich gut erholt.“

Anders als der F91 hatte Posen den Vorteil, an vergangenen Wochenende die Batterien aufzuladen, während sich Hadji, Magno und Co. zum Pflichtsieg gegen Hostert abmühten. Manuel da Costa wird noch weitere Wochen ausfallen. „Klar hätte es uns besser gefallen, wenn wir uns während einer kompletten Woche auf dieses wichtige Spiel hätten konzentrieren können. Das sind nämlich ganz schön viele englische Wochen gewesen. Es ist kompliziert. Andererseits haben wir rotiert. Das ist ein Zeichen. Jeder Spieler genießt Vertrauen und kann seine Chance bekommen.“

Fangueiros Aufruf

Für die Polen käme ein Scheitern im Play-off einer Katastrophe gleich, wie Van Brom erklärte. „Trotz unseres Vorsprungs ist die Sache noch nicht abgehakt. Dieses 2:0 hat mich von unserer Spielweise her nicht überzeugt. Wir sind bereit, es besser zu machen. Wir hatten unsere schweren Momente.“ Dass die Düdelinger gleich viele Räume öffnen werden und ins offene Messer laufen, erwartet sich der Niederländer allerdings nicht. Für Fangueiro lautet die Devise: „Natürlich müssen wir hoch pressen. Wir laufen einem Rückstand hinterher. Wir wollen das Spiel in die Breite ziehen und die Tiefe suchen.“

Genau wie Torhüter Lucas Fox im Tageblatt-Interview erklärt hatte, gab sich auch Mittelfeldspieler Vova da Cruz kämpferisch: „Wir stehen nicht unter Druck. Wir haben uns gut auf diese Partie vorbereitet und können ihnen wehtun. Jeder wird seinen Job machen.“ Und das am besten vor vielen Zuschauern, die sie unterstützen. In Düdelingen rechnet man mit 1.500 Zuschauern. Fast die Hälfte der Tickets ging nach Posen. Deshalb machte Fangueiro noch mal einen Aufruf: „Es ist schade, dass in diesen Momenten nicht mehr Leute da sind, um uns zu unterstützen. Ganz Luxemburg sollte hinter uns stehen, immerhin geht es um die Gruppenphase. Wir müssen alle vereint sein.“

Die Aufgebote

F91 Düdelingen:
Tor: Lucas Fox, Jonathan Joubert, João Margato
Abwehr: Jules Diouf, Joscelino dos Santos, Mehdi Kirch, Sylvio Ouassiero, Chris Stumpf, Vincent Decker, Evann Mendes
Mittelfeld: Aldin Skenderovic, Vova da Cruz, Filip Bojic, Edis Agovic, Bruno Freire, Magnus Hansen, Dejvid Sinani, Hugo Antunes, Enzo Lima, Charles Morren, Eliot Gashi
Angriff: Francisco Ninte, Samir Hadji, João Magno, Calmente Mendes
Verletzt: Manuel da Costa (Achillessehne)
Trainer: Carlos Fangueiro
Lech Posen:
Tor: Artur Rudko, Filip Bednarek, Krzysztof Bakowski
Abwehr: Joel Pereira, Barry Douglas, Pedro Rebocho, Antonio Milic, Alan Czerwinski, Maksymilian Pingot, Patryk Olejnik, Filip Dagerstal, Lubomir Satka, 
Mittelfeld: Jasper Karlström, Afonso Sousa, Heorhii Tsitaishvili, Michal Skoras, Radoslaw Murawski, Kristoffer Velde, Nika Kvekveskiri, Adriel Ba Loua
Angriff: Mikael Ishak, João Amaral, Artur Sobiech
Gesperrt: Antonio Milic
Verletzt: Bartosz Salomon
Trainer: John van den Brom