Nach der irren Basketball-Show von „Air Wemby“ kam auch der große Kevin Durant aus dem Schwärmen nicht mehr heraus. „Ich sehe niemanden wie ihn in der NBA. Er ist einzigartig“, sagte Durant, nachdem Victor Wembanyama, dieser 2,24-Meter-Schlaks mit dem unfassbaren Repertoire, dessen Phoenix Suns gerade praktisch im Alleingang besiegt hatte.
38 Punkte, zehn Rebounds, zwei Blocks, zwei Assists: Der Wemby-Wahnsinn beim 132:121 der San Antonio Spurs bei den Suns verzückte die Basketball-Welt – und setzte Maßstäbe. Der gerade einmal 19 Jahre alte Wembanyama avancierte in der Nacht zu Freitag zum dritten Teenager der NBA-Geschichte nach LeBron James und eben Durant vor mehr als 16 Jahren, dem vergleichbare Werte gelangen. Und das in seinem erst fünften (!) NBA-Spiel.
Spektakuläre Dreier, atemberaubende Dunkings und Alley-Oops in Serie: Wembanyama bot eine fürwahr atemberaubende Vorstellung. Vor allem übernahm der Rookie aber Verantwortung, als es in der Schlussphase drauf ankam. Punkt um Punkt holten die Suns auf und schafften nach hohem Rückstand sogar den Ausgleich (116:116), ehe „Wemby“ zehn Punkte in drei Minuten erzielte und das Spiel zugunsten seiner Spurs entschied.
NBA-Show eines „Alien“
„Sie können versuchen, ihn zu vergleichen, aber er wird anders sein als alle anderen“, prophezeite der zweimalige NBA-Champion Durant: „Er wird seine eigene Geschichte erschaffen.“
Damit hat Wembanyama längst begonnen. Der Franzose mit einer Spannweite von 2,43 Meter ist der erste Spieler mit 100 Punkten und zehn Blocks in seinen ersten fünf Karrierespielen seit Shaquille O’Neal im Jahr 1992. Zum Vergleich: LeBron James kam in seiner Rookie-Saison 2003 in seinen ersten fünf Spielen auf nicht mehr als 25 Punkte …
Und Wembanyama selbst? Der blieb bei all dem Hype um seine Person erstaunlich entspannt. „Es ist Pflicht, ehrgeizig zu sein“, sagte er auf der Pressekonferenz: „In jedem Spiel versuchen wir, den richtigen Weg zu finden, um der anderen Mannschaft Schaden zuzufügen. Heute Abend ist es so passiert, vielleicht ist es morgen jemand anderes.“
Das kann sein. Wahrscheinlicher ist es allerdings, dass Wembanyama genau da weitermacht, wo er gegen die Suns aufgehört hat. Die NBA-Show des „Alien“, wie Superstar James Wembanyama schon bei dessen Ankunft im Spätsommer genannt hatte, hat gerade erst begonnen. (SID)
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