Südkorea bleibt für Sebastian Vettel ein gutes Pflaster. Nach zuletzt zwei Siegen in Yeongam startet der Formel-1-Weltmeister am Sonntag von der Pole Position. Titelrivale Fernando Alonso ist schon wieder zur Aufholjagd gezwungen.
Sebastian Vettel ballte kurz die Faust, dann ging der Formel-1-Weltmeister wieder zur Tagesordnung über. Die Fahrt zur Pole Position für den Großen Preis von Südkorea am Sonntag verursachte weder beim WM-Spitzenreiter noch bei der einmal mehr geschlagenen Konkurrenz besondere Gefühlswallungen. «Ich bin sehr zufrieden, dass ich alles in die eine Runde gepackt bekommen habe», bilanzierte Vettel am Samstag im spätsommerlich warmen Yeongam. «Tolle Leistung», lobte sein Teamchef Christian Horner routiniert.
Zum sechsten Mal in diesem Jahr und zum bereits 42. Mal in seiner Karriere startet der Red-Bull-Pilot von ganz vorn. Alltag also für die Königsklasse, die Vettel zuletzt wieder fast nach Belieben dominierte. Den Rivalen hilft da bisweilen nur noch Humor. Der diesmal zweitplatzierte Lewis Hamilton zumindest scherzte im RTL-Interview auf die Frage nach dem Grund für Vettels Vorsprung: «Er hat kleinere Füße, aber ich glaube, die sind schwerer, deswegen kann er so Vollgas fahren.»
Wie in den Trainingseinheiten zuvor war es erneut Hamilton, der Vettel in der Qualifikation am ehesten gefährlich wurde. «Es war ziemlich eng, das haben wir gesehen», urteilte der Titelverteidiger. Sein Verfolger im Silberpfeil erklärte: «Man hofft ja immer, wir haben alles aus dem Auto herausgeholt.» Rund zwei Zehntelsekunden machten letztlich auf dem 5,615 Kilometer langen Korea International Circuit den Unterschied zugunsten von Vettel aus.
Fette Strafe
Sein Teamkollege Mark Webber fuhr auf den dritten Platz. Der Australier wird allerdings um zehn Startplätze nach hinten strafversetzt. Wegen des unerlaubten Betretens der Strecke vor seiner Taxifahrt auf dem Ferrari von Fernando Alonso in Singapur hatte Webber die dritte Verwarnung der Saison kassiert und muss deshalb in Südkorea von Rang 13 starten. «Das ist eine ziemlich fette Strafe», klagte der 37-Jährige.
Dafür rückt der Franzose Romain Grosjean im Lotus auf Startplatz drei vor. Nico Rosberg geht im zweiten Mercedes als Vierter ins Rennen. «Wir haben das Auto im Großen und Ganzen nicht hingekriegt», bekannte Rosberg etwas ernüchtert.
Der WM-Zweite Alonso muss als Fünfter wieder eine Aufholjagd starten, um zumindest seine theoretische Titelchance zu wahren. 60 Punkte Rückstand auf Vettel nimmt der Spanier mit in den 14. von 19 Saisonläufen. So hofft der Ferrari-Star auf die Ausläufer des Taifuns Fitow. «Wenn der Regen kommt, sieht es ganz anders aus», erklärte Alonso.
2010 hatte der Asturier nach einem Chaosrennen in Yeongam gewonnen. Vettel war damals auch von der Pole Position gestartet, aber mit einem Defekt ausgeschieden. Noch nie hat ein Fahrer in Südkorea von Startplatz eins aus den Grand Prix für sich entschieden. Sollte Vettel aber am Sonntag zum dritten Mal in Serie in Yeongam siegen und Alonso nicht über Rang fünf hinauskommen, könnte der Hesse schon eine Woche später in Japan wieder Weltmeister werden.
Eine gute Ausgangsposition für weitere WM-Punkte sicherte sich Sauber-Pilot Nico Hülkenberg. Der Rheinländer setzte seinen Aufwärtstrend fort und startet als Siebter. Force-India-Fahrer Adrian Sutil belegte Rang 14.
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