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Weltklasse und Tradition zum Absteigen

Weltklasse und Tradition zum Absteigen

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Sunderland und Newcastle hatte man nicht auf der Rechnung, doch nun befinden sie sich unerwartet im Abstiegskampf. Nach QPR und Reading entlässt jetzt auch Sunderland seinen Manager und glaubt, acht Runden vor Schluss das Ruder noch herumreißen zu können.

Sollte es Sunderland mit QPR und Reading erwischen, dann wird in den drei Fällen ein anderer Manager absteigen als derjenige, unter dem man die Saison angefangen hatte.

Manchester United ist auf Titelkurs, Manchester City auf Wiedergutmachungs-Tour und Tottenham verdrängt, einstweilen, Chelsea vom dritten Rang. Arsenal macht sich weiter Hoffnung auf den vierten Platz und England-Manager Roy Hodgson reibt sich verwundert die Augen, wenn die deutsche Presse schreibt, dass nur Gerrard und Rooney bei England Weltklasse sind, die anderen Nationalspieler aber nur Ersatz in ihren jeweiligen Vereinen. Die englische Presse ist entsetzt. Weltklasse? Hat Hodgson ihr wieder einmal etwas verheimlicht?

Wigan gegen die Tradition

Sunderland, Norwich, Aston Villa, Reading und Newcastle verloren letztes Wochenende. Gute Aussichten für Wigan und Southampton. Sie haben nicht die Tradition von Aston Villa oder Newcastle, aber eine bessere Moral. Für Martin O’Neill ist die Saison zu Ende. Sunderland verlor zwar nur knapp gegen Manchester United, aber es reichte für seine Entlassung. Als Spieler gewann O’Neill den Europacup der Meister mit Nottingham Forest. Als Manager bei Sunderland trifft ihn nur die Schuld, schlecht eingekauft zu haben.

Manchester United spielte mit der zweiten Garnitur, aber darunter viele Nationalspieler in- und ausländischer Prägung. Das ist einigermaßen logisch, da sie als Ersatzspieler viel mehr Zeit für internationale Einsätze haben als als vollwertige Stammspieler, das hat die deutsche Presse schon richtig gesehen. Vielleicht dient ihr dazu Podolski als Beispiel. Reading nutzt der Trainerwechsel wenig, denn Nigel Adkins, bei Southampton schon unverständlicherweise entlassen, wird auch hier nicht mehr viel bewegen, außer die Tränendrüsen der Fans. Bei Wigan dagegen lässt man Manager Martinez in Ruhe und der schafft es immer wieder, seine Spieler zu überzeugen, dass sie die Klasse halten können.

Hannibal und die Champions League

Das schlechte Abschneiden der englischen Clubs in der Champions League ist in seiner Häufigkeit vergleichbar mit Erfolgserlebnissen deutscher Vereine in dieser Disziplin. Damit hat man sich in England abgefunden. Doch wenn dieses Jahr die „Lulima“ (Luxemburgs Lieblingsmannschaft) den europäischen Wanderpokal Champions League gewinnen sollte, wird sie rechts der Mosel, links der Wolga, südlich der Spitzbergen und nördlich der Alpen zur „Grömaz“ werden, zur Größten Mannschaft aller Zeiten, trotz Zlatan, Messi oder Ronaldo und ihrer Egos, ihrer Genies oder ihrer Hosen.

Es sei denn, der „alten Dame“ aus Turin gelingt ein „Grotobaldro“ (Grosso-Torres-Balotelli-Drogba)- Revival. So oder so wird es laut werden beiderseits der Alpen, in München und Turin, lauter als damals, als Hannibal über die Alpen zog. Aber der spielte damals gegen Rom und als er dort ankam, war nur noch die Hälfte seiner Mannschaft einsatzfähig. Das Rückspiel in Karthago gewannen übrigens die Römer.