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Welcome to Llanfair ym Muallt

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Die Wetteraussichten sind optimal – für Mikko Hirvonen. Dichter Nebel soll bis Sonntag im Hinterland von Wales wabern und von Dauerregen getränkte Asphalt- und Schotterstraßen in den weiten Hügellandschaften zu tückischen Rutschpartien einladen.

Der finnische Rallye-Pilot in Ford-Diensten träumt davon, mit Petrus’ Hilfe den elsässischen Abonnements-Champion Sébastien Loeb nach sieben Jahren absoluter Dominanz endlich vom Thron zu stürzen.

Im 13. und letzten Rennen dieser Saison kann sich der 37-jährige Loeb keineswegs darauf verlassen, die traditionsreiche „Rallye Great Britain“ locker zum vierten Mal in Serie zu gewinnen. Im Cockpit des DS3-Werksboliden fährt auch die Unsicherheit mit nach einem eher durchwachsenen Herbst mit mehreren Ausrutschern. Nur Platz zehn in Australien und ein Motorschaden ausgerechnet beim Heimrennen rund um Loebs Heimatstadt Haguenau brachten Hirvonen mit Co-Pilot Jarmo Lehtinen im Ford Fiesta wieder in Stellung. Zuletzt in Spanien allerdings mussten die Finnen als Zweite dem nunmehr 67-maligen Sieger Loeb und dessen Beifahrer Daniel Elena wieder einmal gratulieren.

Hoffnung schöpft Hirvonen von einer neuen Streckenführung in Wales und der verlängerten Veranstaltungsdauer über vier Tage. Der Service-Park wird nicht mehr in der Hauptstadt Cardiff an der Küste aufgeschlagen, sondern mitten in den Bergen, in einem 2.000-Seelen-Kaff namens Llanfair ym Muallt, auf gut englisch: Builth Wells. Die Route führt quer durch Wales von Llandudno im Norden nach Cardiff im Süden. Und die Pistenführung mit superschnellen Asphaltstücken und tückischen Prüfungen auf losem Untergrund, gesäumt von strammen Bäumen, verzeiht keine Fehler. Doch Loeb zeigte unter großem Druck meist seine stärksten Rennen.

Aufholjagd

Hirvonens Mission, um das WM-Ruder noch herumzureißen: Er muss (bei maximal 28 zu erreichenden Zählern) acht Punkte Rückstand aufholen und hofft dabei einerseits auf Schützenhilfe des getreuen Ford-Kameraden und Landsmanns Jari-Matti Latvala, der in diesem Jahr schon drei Mal Hirvonen den Vorrang gewährte und auch diesmal gewissermaßen als „Puffer“ zu Loeb fungieren könnte. Der Sieger erhält 25, der Zweite 18 Punkte – somit könnte die abschließende Spezialprüfung (Power Stage, siehe Kader) mit dem passenden Namen „Monument“ alles entscheiden, denn hier gibt es drei Extra-Zähler zu gewinnen. Loeb weiß: „Die Situation ist nicht gerade komfortabel für mich.“

Der 31-jährige Hirvonen fuhr in diesem Jahr zuverlässiger und beständiger als je zuvor, er kam immer unter die Top vier, gewann in Schweden und Australien. Seine Devise beim Showdown: 353 Wertungs-Kilometer volles Risiko gehen, von Beginn an die Citroën-Bande nervös machen und Loeb-Ausrutscher oder Pannen bei der französischen Boxencrew provozieren.

Dann könnte es im zehnten WM-Jahr für Hirvonen endlich klappen. „Davon träume ich schon mein Leben lang“, versichert der Blondschopf.