Nach dem Sommertheater um den Star droht dem Fußball-Rekordmeister nach den jüngsten Äußerungen seines Präsidenten Uli Hoeneß im Winter eine erneute Schmierenkomödie mit täglich neuen Wechselgerüchten um den kleinen Franzosen.
Hoeneß hat die Interessenten mit seiner jüngsten Aussage schon auf den Plan gerufen. „Wenn Ribery im Frühjahr seinen Vertrag nicht verlängert, wäre es wirtschaftlich unverantwortlich, ihn noch zu behalten, denn dann ist er 2011 ablösefrei. Dann würden wir 50 bis 60 Millionen Euro verschenken», ließ sich der Ex-Manager zitieren. Damit stellte er Ribery für Klubs wie Real Madrid, Manchester United oder den FC Chelsea ins Schaufenster.
Sogar mit Preisschild. Im Sommer war ein Wechsel zu den Königlichen nach Spanien noch gescheitert, nun gehen die bisweilen geschwätzigen Medien in und um Madrid von einem Transfer im Sommer 2010 aus – Hoeneß› Einlassungen haben sie darin nur bestätigt.
Riberys Vertrag beim FC Bayern läuft bis zum Saisonende 2011. Bereits vor Wochen hatten die Bosse angekündigt, sich bis Mitte März mit Riberys Berater über eine Ausdehnung der Zusammenarbeit auszutauschen.
Im Januar, wenn das Transferfenster wieder öffnet, treten aber wohl zunächst erneut die Agenten der internationalen Top-Klubs auf den Plan. Bis dahin soll sich Ribery erst einmal wieder ins Team spielen.
Seine Verletzung, die ihn monatelang quälte, sei „zu hundert Prozent auskuriert», sagte Fitnesstrainer Thomas Wilhelmi; und davon können sich die Bayern-Fans derzeit auch am Trainingsgelände an der Säbener Straße überzeugen. Ribery scherzt und lacht wie in alten Zeiten und hat so sehr Spaß, dass er sogar an den beiden trainingsfreien Tagen zu Wochenbeginn mit einigen seiner Kollegen übte. Am Mittwoch sollte er dann ins Teamtraining zurückkehren.
Zufrieden
Nach den ersten Gehversuchen am Montag und Dienstag berichtete der 26-Jährige, er sei „sehr zufrieden. Alles ist gut. Ich hoffe, dass es so weitergeht.» Noch sei er nicht bei einhundert Prozent seiner Leistungskraft, fügte Ribery an, er brauche sicher „noch ein paar Trainingseinheiten». Trotzdem hofft er auf einen kurzen Einsatz zum Hinrunden-Ausklang am Samstag gegen Schlusslicht Hertha BSC Berlin (15.30 Uhr/live bei Sky und Liga total).
Bayern-Trainer Louis van Gaal jedenfalls plant mit Ribery als Joker gegen die Hertha. „Es geht ihm besser als je zuvor, weil er ohne Schmerzen trainieren kann. Ich denke, dass Ribery vielleicht einige Minuten eingewechselt werden kann», sagte er. Darauf hofft auch Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge, der sich eine Einwechslung des in der langen Phase der sportlichen Krise schmerzlich vermissten Dribblers als „Weihnachtsgeschenk für unsere Fans» wünscht.
Das „Weihnachtsgeschenk Ribery» würden sich aber auch andere Klubs gerne unter den Christbaum legen, oder notfalls als „Osterei» Anfang April in den Korb. Bis dahin will Ribery mit dem FC Bayern noch Meisterschaft und DFB-Pokal gewinnen.
Für einen Triumph in der Champions League, das tat er kürzlich kund, hält er das Team für zu schwach. Hoeneß wird das nicht gern gehört haben. Denn der Präsident betonte auch, dass Ribery nur langfristig zu halten sei, wenn er bei den Bayern die Perspektive auf internationale Erfolge sehe.
SID mm nt
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