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VOLLEYBALL: Die Jugend in der Verantwortung

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- Die 23.Ausgabe des Novotel Cup (ab heute bis Sonntag in der Coque) steht nach dem schlechten Abschneiden im vergangenen Jahr bei den JPEE auf Zypern unter etwas anderen Vorzeichen. Die jungen FLVB-Teams können sich beweisen, müssen aber mit dem erhöhten Druck auskommen.

Den Herren von Coach Burkhard Disch war nach Zypern die Wiedergutmachung mit dem zweiten Platz bei der EM-Endrunde der Small Countries in der Coque gelungen.
Die Damen hatten diese Gelegenheit noch nicht. Der Schnitt wurde im Vergleich zum vergangenen Jahr noch einmal tiefer angesetzt. Erfahrene Spielerinnen wie Anne-Marie Lebon, Patricia Gengler, Julie Zorn oder Coralie Watry sind nicht im Kader, der im Schnitt mit 20 Jahren sehr jung ist. Die Start-Formation mit Stellerin Michèle Breuer, Patricia Noesen, Isabelle Frisch, Betty Hoffmann, Claude Bichel und Annalena Mach kann sogar einen Durchschnitt von nur 18 Jahren aufweisen. Mach, Bichel, Hoffmann und Breuer sind noch im Cadettes-Alter. Die Erfahrung kommt von Patricia Noesen, 29, und der anderen Stellerin, Martine Emeringer, die morgen 30 Jahre alt wird.
Trotz des jungen Alters ist der Novotel Cup für einige Spielerinnen kein Neuland, da sie bereits auf Zypern oder bei der EM der Kleinstaaten im Kader waren.
Betty Hoffmann, die am kommenden Montag 14 wird, und Annalena Mach, 14, eifern dabei ihren Vätern, die beide Carlo mit Vornamen heißen und in der Nationalmannschaft spielten, nach. „Man muss schauen, wie sich beide Spielerinnen den Aufgaben stellen. Vor allem Mach wird eine schwierige Aufgabe als Mittelblockerin haben. Mit Lara Ernster (spielt in Montpellier, d. Red.) habe ich eine adäquate Alternative. Ziel ist es aber, die Jugend zum Einsatz kommen zu lassen“, so Nationalcoach Andrei Gorbachev.
Die Schlüsselposition hat im Vergleich zu den beiden vorherigen Ausgaben des Novotel Cup erneut gewechselt. Gorbachev baut jetzt auf Erfahrung– Emeringer – und Jugend – Breuer. Der Novotel Cup ist für die Damen der Auftakt zur Saison, wo noch die Termine Anfang, Mitte Mai – EM-Qualifikation – und Ende Mai, Anfang Juni – EM-Qualifikationsturnier der Kleinen Staaten – auf dem Programm stehen.
Der erste Gegner heute Abend, Schottland, liegt im Bereich der FLVB-Damen. Hier wird sich zeigen, welches Niveau das Team zum Start abrufen kann. Als Vorbereitung bestritten die Damen am vergangenen Dienstag ein Testspiel gegen den französischen Erstligisten Terville, dem ehemaligen Klub der im April 2008 verstorbenen Nationalspielerin Denitza Krivova.
Luxemburg verlor die vier Sätze, zeigte aber jeweils zu Beginn seine Stärken. Wie im vergangenen Jahr wird auch 2010 die „Trophée Deni Krivova an die beste Nachwuchsspielerin vergeben. Stammgäste beim Novotel Cup sind Dänemark und Österreich. Gegen Dänemark ist ein Erfolg sicherlich nicht ausgeschlossen. Der viermalige Sieger Österreich – wenn nur annähernd in Bestbesetzung – ist der Turnierfavorit.

NOVOTEL CUP 2010
o Heute:
14.00 Uhr: Österreich – Dänemark (D), 16.00: Schottland – Lettland (H), 18.00: Luxemburg – Schottland (D), 20.00: Luxemburg – Österreich (H) o Morgen:
14.00: Lettland – Österreich (H), 16.00: Dänemark – Schottland (D), 18.00: Luxemburg – Schottland (H), 20.30: Luxemburg – Österreich (D) o Sonntag:
10.00: Österreich – Schottland (D), 12.00: Schottland – Österreich (H), 14.00: Luxemburg – Dänemark (D), 16.00: Luxemburg – Lettland (H) o Novotel 2009:
Damen: 1. Aserbaidschan, 2. Österreich, 3. Dänemark, 4. Luxemburg
Herren: 1. Dänemark, 2. Luxemburg, 3. Großbritannien, 4. Nordirland

 

Steigerung

„Es gilt nicht immer nur das Ergebnis, sowohl bei den Damen als auch bei den Herren und vor allem auch bei einem solchen Wettbewerb wie der Novotel Cup hier in Luxemburg. Das Leistungsniveau soll mit Blick auf die kommenden Termine kontinuierlich gesteigert werden. Das Ergebnis ist das eine, das Spielerische das andere. Wir wollen dem Luxemburger Publikum etwas bieten“, so der FLVB-Sportdirektor und Herren-Nationaltrainer Burkhard Disch bei der Pressekonferenz am vergangenen Montag.
„Das Team ist verjüngt, sicherlich nicht so wie das Damenteam, aber mit Gilles Braas und Max Majerus stehen zum Beispiel zwei sehr junge Steller vor schweren Aufgaben. Die Mannschaft muss die Lücken von Carel Zuidberg und Massimo Tarantini schließen. Vor allem durch Libero Dominik Husi erwarte ich im Defensivbereich mehr Effektivität“, geht Disch auf die neue Regel ein. Neu ist für die Herren – und für die Damen – der mögliche Einsatz von zwei Liberos. Die FIVB-Regel erlaubt zwei Liberos, die beliebig ein- und ausgewechselt werden können und nur nicht gleichzeitig auf dem Platz stehen dürfen. Eine Premiere auf dieser Position gibt es für Dominik Husi, der in der Schweiz bei Einsiedeln spielt. Den zweiten Libero gibt Philippe Augustin vom Chev Diekirch. Mit Florent Obdeijn steht ein weiterer potenzieller Spieler auf dieser Position zur Verfügung.
Um Kapitän Ralf Lentz sind Juan Pablo Stutz, Tim Laevaert, Jan Lux, Andy König oder Macek Majchrzak im Angriff die Hauptstützen. „Wir wollen die Professionalität in den Volleyballsport – in einem ersten Schritt für vereinzelte Spieler – einbringen. Ziel ist aber definitiv, einen ganzen Trupp auf ein hohes Level zu bringen“, erklärt Disch. Als Beispiel nennt er Jan Lux, der in Düren in der zweiten Mannschaft spielt und seit dieser Saison mit der ersten Mannschaft, evivo Düren, einer der besten Teams Deutschlands, trainieren darf: „Ich erwarte, dass bei ihm bei diesem Novotel Cup der Knoten so richtig aufgehen wird.“ Wie stark die jungen Spieler wie Frantisek Vosahlo, Djamel Belhaouci ins Spiel eingebunden werden, wird sich zeigen.
Wieder im Kader ist Angreifer Maciek Majchrzak. Der ehemalige Petinger ist zwar seit zwei Jahren vereinslos, hält sich bei seinem Ex-Klub fit und kann durchaus ein Antreiber sein.
Die Gegner sind die Teams aus Schottland und Österreich, sowie Novotel Cup-Neuling Lettland. Auch hier gilt Österreich mit seinen Profis als favorisiert. Schottland ist – wie seit 15 Jahren – unberechenbar. Lettland wird auf dem Papier mit einem U21-Kader anreisen, gilt aber als sehr robust und kraftvoll.

Die FLVB-Kader

Damen: Patricia Noesen (Jahrgang 1981), Samirah Frisch (1989), Lara Ernster (1990), Carole Kieffer (1983), Annalena Mach (1995), Martine Weber (1987), Betty Hoffmann (1996), Isabelle Frisch (1987), Martine Emeringer (1981), Michèle Breuer (1993), Nathalie Braas (1994), Claude Bichel (1993), Corinne Steinbach (1986), Maryse Welsch (1991). Coach: Andrei Gorbachev, Assistant-Coach: Ranguel Krivov, Team-Manager: Romain Breuer.
Herren: Ben Angelsberg (1987), Philippe Augustin (1978), Djamel Belhaouci (1992), Gilles Braas (1992), Dominik Husi (1990), Andy König (1985), Tim Laevaert (1987), Ralf Lentz (1981), Jan Lux (1984), Maciek Majchrzak (1982), Max Majerus (1989), Florent Obdejin (1988), Juan Pablo Stutz (1983), Frantisek Vosahlo (1989). Coach: Burkhard Disch, Assistant-Coach: Bogdan Birca, Team-Manager: Massimo Tarantini.