Die erste, 117 km lange Etappe der Tour of Peking hatte den Charakter eines Kriteriums. Nach dem Start auf dem Tiananmen-Platz bogen die Fahrer nach 17 km auf einen Rundkurs um den Olympiapark mit dem imposanten „Vogelnest“-Stadion ein, den es noch 12 Mal zurückzulegen galt. Es war einer fünfköpfigen Ausreißergruppe vorbehalten, das Rennen zu animieren. Nach nur 8 km gelang es Marco Bandiera (I/Omega-Pharma), Mathieu Ladagnous (F/FDJ), Bert-Jan Lindeman (NED/Vacansoleil), Craig Lewis (USA/Champion System) und Adriano Malori (I/Lampre), sich erfolgreich vom Feld abzusetzen. Ihr Unterfangen hatte wegen des starken Windes jedoch wenig Chancen auf Erfolg. Das Feld wusste den Vorsprung der Ausreißergruppe, der maximal 2’40» betrug, zu kontrollieren.
Didier vor Vertragsverlängerung?
Wie L’essentiel am Montag berichtete, hätten Laurent Didier und der luxemburgische Rennstall RadioShack-Nissan eine Einigung für eine Vertragsverlängerung gefunden. Auf Nachfrage des Tageblatt sagte Didier, dass er zum jetzigen Zeitpunkt noch keinen Vertrag unterschrieben habe. „Ich hatte ein Gespräch mit Johan (Bruyneel), das gut verlief, aber unterzeichnet habe ich nichts“, so der 28-Jährige, der auf eine gute Saison zurückblicken kann.
In zwei Wochen fährt Didier in den wohlverdienten Urlaub und bis dahin möchte er Gewissheit über seine Zukunft haben.
(cs)
Auf der vorletzten Runde hatte das Feld die Ausreißer dann eingeholt und die Sprinterteams versuchten ihre Kapitäne in Position zu bringen. Dies war wegen des starken Windes und der zum Teil sehr breiten Straßen keine leichte Aufgabe. Als sich das Team Sky um den norwegischen Landesmeister Edwald Boasson Hagen an der Spitze des Feldes formierte, suchte Elia Viviani ((I/Liquigas) sofort das Hinterrad des Norwegers. Damit bewies der Italiener ein gutes Näschen und entschied den Massensprint mit einem komfortablen Vorsprung für sich. Auf Platz zwei kam Andrew Fenn (GBR/Omega-Pharma) vor Boasson Hagen. Mit seinem Triumph am Montag trug sich Viviani bereits zum zweiten Mal in die Liste der Etappensieger der Peking-Rundfahrt ein. Im vergangenen Jahr, bei der ersten Auflage des Rennens, entschied er die vierte Etappe für sich.
Schleck zufrieden
Andy Schleck fuhr als 128., mit einem Rückstand von 21″, ins Ziel. Der Luxemburger zeigte sich nach seinem zweiten Renneinsatz nach viermonatiger Verletzungspause zufrieden. „Mein Tag verlief besser als erwartet“, so Schleck. „Ich hatte keine Schmerzen und konnte größtenteils im Sattel bleiben.“ Der Mondorfer hatte noch vor kurzem über Schmerzen bei längeren Trainingsfahrten geklagt. Somit war die erste Etappe der Tour of Peking für Schleck ein weiterer Schritt in die richtige Richtung.
Das RNT-Team schaffte es am Montag nicht, seinen schnellen Mann, den Italiener Daniele Bennati, gut zu positionieren. „Zwar war diese Etappe nicht so wichtig, aber wir wollten trotzdem versuchen, Daniele gut zu positionieren, was uns aber nicht gelang. So gesehen kann es nur besser werden“, erklärte Sportdirektor José Azevedo (POR) auf der RadioShack-Nissan Homepage.
Die zweite Etappe am Dienstag (10.09.12 / ab 9.00 Uhr live auf Eurosport) führt das Fahrerfeld vom Olympiastadion nach Mentougou, in den hügeligen Westen Pekings. Die 126 km lange Etappe wird, trotz eines 10 km langen Anstiegs der 1. Kategorie in der Mitte des Rennens, wohl wieder eher den Sprintern entgegenkommen, bevor am Donnerstag dann eine Vorentscheidung um den Gesamtsieg fallen könnte.
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