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FußballVictoria Rosport: Leistungen stimmen … Resultate nicht immer

Fußball / Victoria Rosport: Leistungen stimmen … Resultate nicht immer
Gegen den FC Differdingen war Rosport um Johannes Steinbach (im Bild) noch chancenlos Archivbild: Jeff Lahr/Tageblatt

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Dem schwachen 0:4 in Differdingen vor zehn Tagen folgte für die Victoria Rosport ein starkes 3:3 in Niederkorn. Auf den ersten Blick wie Dr. Jekyll und Mr. Hyde. Trainer Marc Thomé erklärt, warum das nicht so ist, analysiert den derzeitigen Leistungsstand seiner Mannschaft und schaut voraus auf eine Art Generalprobe am kommenden Wochenende.

Differdingen, Progrès, Fola, Strassen und dann Swift. Schwieriger kann ein Auftaktprogramm kaum sein. So kam es auch ein wenig überraschend, wie gut die Victoria Rosport auf das klar verlorene Spiel gegen D03 reagierte. Hat die Mannschaft zwei Gesichter? „Nein. Die vier Gegentore in Differdingen waren, ehrlich gesagt, ein Witz. Wir haben Fehler gemacht und das Spiel zu Recht verloren, aber an dem Tag ist alles gegen uns gelaufen. Die Niederlage fiel zu hoch aus“, meint Marc Thomé. Ideale Voraussetzungen wurden Thomé dann vor dem Wochenendspiel gegen den Progrès auch nicht gegönnt. Mit Mathieu Leroux und Johannes Steinbach fielen zwei Leistungsträger kurzfristig aus. Der ehemalige Nationalspieler griff in die Trickkiste. „Obwohl wir nicht in Bestbesetzung auflaufen konnten, habe ich schon im Training gemerkt, dass wir trotzdem Chancen haben. Die Ausfälle habe ich dann als Motivationsfaktor benutzt. Unsere Reaktion war einfach super.“ In einem offenen Schlagabtausch schlug Brian Moding nur zwei Minuten nach dem späten Progrès- 3:2-Führungstor zurück und Rosport düpierte den Tabellenführer.

Wie zahlreiche andere Trainer schaut auch Thomé lieber von Spiel zu Spiel. Dennoch bewertet er die jetzigen Partien gerne im größeren Kontext der 24 erzielten Punkte aus der Hinrunde: „Momentan sehe ich uns mit plus eins vorne, da wir ja beide Begegnungen im August verloren hatten.“ Das Team von der Sauer bietet guten, offensiven Fußball, nimmt aber durch hohes Anlaufen und Pressing in Kauf, manchmal hinten zu offen zu stehen. „Wir haben in den letzten drei Jahren das Rosporter DNA verändert. Für unser System brauchen wir schnelle Spieler. Die sieben Gegentore in den letzten beiden Spielen beunruhigen mich schon, aber ich gewinne lieber 4:3 statt 1:0.“

Jetzt geht es gegen die Fola, wo man bekanntlich in der Hinrunde ein famoses 4:4 nach einem 0:3-Rückstand erzwang. Wegen einer roten Karte wird Thomé nicht auf der Bank sitzen können, viel schlimmer ist aber, dass Torjäger Jordy Soladio ebenfalls gesperrt ist. Eine erste Generalprobe für die kommende Saison, da der Abgang des Belgiers quasi feststeht. Dafür steht er bei zu vielen Profi-Scouts aus dem Ausland im Visier. „Es ist eine Win-win-Situation. Wir profitieren von seinen guten Leistungen, er empfiehlt sich für höhere Aufgaben. Zudem rechne ich es ihm hoch an, dass er nicht für seine eigene Statistik spielt, sondern sich mit Torvorlagen und Defensivarbeit in den Dienst der Mannschaft stellt.“

Für das Fola-Spiel besitzt Thomé mehrere Optionen. Er hat eine Überzahl an erstklassigen offensiven Mittelfeldspielern, von denen er einen in die vorderste Reihe vorrücken lassen könnte, oder er greift auf einen alten Bekannten zurück. „Jeff Lascak war lange verletzt, konnte jedoch in den letzten Wochen Spielminuten sammeln. Er ist immer torgefährlich und hat seine Qualitäten im 16er, ist aber natürlich kein Eins-zu-eins- Ersatz für Jordy.“ An der richtigen Einstellung wird es nicht fehlen, die Mannschaft hat öfters tolle Moral bewiesen und kann dem Meister die Stirn bieten. Ob das reicht, wird sich am Sonntag gegen 17.45 Uhr herausstellen. „Fußball ist und bleibt ein Tagesgeschäft. Ich sehe Kontinuität in unseren Leistungen, aber nicht immer in den Resultaten“, sagt Thomé abschließend.