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Vettel gewinnt Grand Prix von Bahrain

Vettel gewinnt Grand Prix von Bahrain

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Nach einer gemütlichen Spazierfahrt hat Vorjahressieger Sebastian Vettel spielend leicht erneut den umstrittenen Großen Preis von Bahrain gewonnen.

Der dreimalige Formel-1-Weltmeister profitierte bei seinem zweiten Saisonerfolg allerdings auch von einem frühen technischen Problem des Mitfavoriten Fernando Alonso am Heckflügel des Ferrari. «Huhu! Yes», jubelte Vettel begeistert per Boxenfunk. Kimi Räikkönen belegte am Sonntag in dem weitgehend langweiligen und unspektakulären Rennen Rang zwei vor seinem Lotus-Teamkollegen Romain Grosjean.

Formel 1 in Zahlen

Grand Prix von Bahrain, in Manama (57 Runden à 5,412 km/308,238 km):

1. Sebastian Vettel (Heppenheim) Red Bull 1:36:00,498 Std. (Schnitt: 192,632 km/h); 2. Kimi Räikkönen (Finnland) Lotus + 9,111 Sek.; 3. Romain Grosjean (Frankreich) Lotus + 19,507; 4. Paul di Resta (Schottland) Force India + 21,727; 5. Lewis Hamilton (England) Mercedes + 35,230; 6. Sergio Perez (Mexiko) McLaren Mercedes + 35,998; 7. Mark Webber (Australien) Red Bull + 37,244; 8. Fernando Alonso (Spanien) Ferrari + 37,574; 9. Nico Rosberg (Wiesbaden) Mercedes + 41,126; 10. Jenson Button (England) McLaren Mercedes + 46,631; 11. Pastor Maldonado (Venezuela) Williams + 1:06,450 Min.; 12. Nico Hülkenberg (Emmerich) Sauber + 1:12,933; 13. Adrian Sutil (Gräfelfing) Force India + 1:16,719; 14. Valtteri Bottas (Finnland) Williams + 1:21,511; 15. Felipe Massa (Brasilien) Ferrari + 1:26,364; 16. Daniel Ricciardo (Australien) Toro Rosso + 1 Runde; 17. Charles Pic (Frankreich) Caterham + 1 Runde; 18. Esteban Gutiérrez (Mexiko) Sauber + 1 Runde; 19. Jules Bianchi (Frankreich) Marussia + 1 Runde; 20. Max Chilton (England) Marussia + 1 Runde; 21. Giedo van der Garde (Niederlande) Caterham + 2 Runden.

Ausfälle:
Jean-Eric Vergne (Frankreich) Toro Rosso (17. Runde).

Schnellste Rennrunde:
Sebastian Vettel (Red Bull) 1:36,961 Min. Pole Position: Nico Rosberg (Mercedes) 1:32,330 Min.

Fahrer-Wertung nach 4 von 19 Rennen:
1. Sebastian Vettel 77 2. Kimi Räikkönen 67 3. Lewis Hamilton 50 4. Fernando Alonso 47 5. Mark Webber 32 6. Felipe Massa 30 7. Romain Grosjean 26 8. Paul di Resta 20 9. Nico Rosberg 14 10. Jenson Button 13 11. Sergio Perez 10 12. Adrian Sutil 6 13. Daniel Ricciardo 6 14. Nico Hülkenberg 5 15. Jean-Eric Vergne 1.

Team-Wertung nach 4 von 19 Rennen:
1. Red Bull 109 2. Lotus 93 3. Ferrari 77 4. Mercedes 64 5. Force India 26 6. McLaren Mercedes 23 7. Toro Rosso 7 8. Sauber 5.

Nächstes Rennen:
Grand Prix von Spanien am 12. Mai in Barcelona.

Vettel war in der Steinwüste von Sakhir nur beim Start gegen Pole-Mann Nico Rosberg und Alonso sowie während der ersten vier von 57 Runden ernsthaft gefordert. Dann fuhr der Red-Bull-Pilot aus Heppenheim ein einsames Rennen und kam trotz Temperaturen um die 30 Grad nicht ernsthaft ins Schwitzen.

Immer wieder mahnten ihn die Teamstrategen per Boxenfunk, es angesichts seines dicken Polsters etwas langsamer angehen zu lassen – allerdings lange vergeblich. Erst im letzten Rennviertel nahm Vettel, der zu diesem Zeitpunkt über 25 Sekunden Vorsprung auf seinen nächsten Verfolger hatte, etwas Tempo heraus. Sein insgesamt 28. Erfolg war einer der leichtesten seiner beeindruckenden Karriere. Vettel gewann nach 308,238 Kilometern ungefährdet mit 9,111 Sekunden Vorsprung vor Räikkönen.

Auf WM-Kurs

Nach vier von 19 Saisonläufen liegt Vettel klar auf WM-Kurs. Der Titelverteidiger hat nun 77 Punkte und zehn Zähler Vorsprung vor Räikkönen (67). Der finnische Lotus-Rivale hatte auf dem 5,412 Kilometer langen Bahrain International Circuit als einziger der Top-Platzierten auf eine Zwei-Stopp-Strategie gesetzt. Alonso (47) fiel in der Gesamtwertung hinter Lewis Hamilton (50) auf Rang vier zurück. Der spanische Doppel-Champion kam wegen des Defekts nicht über Platz acht hinaus.

Für Nico Rosberg reichte es trotz seiner überraschenden Pole-Position nur zu Platz neun. Der Mercedes-Pilot konnte die Spitzenposition nur einige Runden lang verteidigen und fiel dann immer weiter zurück. Vier Boxenstopps kosteten zusätzliche Zeit. Teamkollege Hamilton wurde Fünfter und holte damit nach nur vier Rennen schon mehr Punkte als sein Vorgänger Michael Schumacher während seiner gesamten Saison im Vorjahr. Wegen eines Getriebewechsels hatte Hamilton sogar fünf Startplätze verloren.

Adrian Sutil musste den dritten Nuller in Serie hinnehmen. Der Force-India-Pilot startete als Sechster, kam aber nur als 13. ins Ziel. Nico Hülkenberg fuhr ein unauffälliges Rennen. Der von Platz 14 gestartete Sauber-Pilot verfehlte als Zwölfter ebenfalls die Punkteränge.

Proteste

Auch in diesem Jahr gab es wieder Proteste der schiitischen Bevölkerungsmehrheit des Landes gegen das sunnitische Königshaus. Die Opposition fordert Reformen und die Freilassung von politischen Gefangenen. Zwei Tage vor dem Rennen hatten Zehntausende friedlich in der Hauptstadt Manama rund eine halbe Autostunde vom Kurs entfernt demonstriert. Auch am Rennsonntag kam es zu Demonstrationen und Festnahmen. 2011 war der Grand Prix abgesagt worden, nachdem es bei Protesten Tote und Verletzte gegeben hatte.

Für Mark Webber verlief sein Jubiläum enttäuschend. Vettels australischer Teamkollege belegte bei seinem 200. Grand Prix nur den .. Rang. Weil er wegen eines Unfalls beim China-Rennen um drei Startplätze nach hinten strafversetzt worden war, hatte er eh keine optimalen Ausgangsbedingungen.

Packende Duelle

Ausgerechnet Rosberg und Vettel beharkten sich nach dem Start heftig, so dass der Titelverteidiger zunächst seinen zweiten Platz an Alonso verlor. Aber noch im ersten Umlauf kämpfte sich Vettel auf Position zwei zurück. Die beiden Deutschen lieferten sich auch anschließend packende Duelle um die Spitze. In der vierten Runde konnte der Red-Bull-Pilot seinen Mercedes-Rivalen dann überholen und sich einen kleinen Vorsprung herausfahren.

Alonso schnappte sich Rosberg zwei Runden später. Der Spanier musste wegen eines Defekts am Heckflügel aber unplanmäßig früh an die Box, verlor dadurch wertvolle Sekunden und alle Chancen auf seinen vierten Sieg in Bahrain. Der Schaden an der Klappe ließ sich nicht mehr beheben, so dass der zweimalige Champion nicht mehr ernsthaft attackieren konnte. Vettel war damit seinen härtesten Konkurrenten los.