CoronavirusVerschiebungen und Absagen von Meisterschaften bringen Probleme mit sich

Coronavirus / Verschiebungen und Absagen von Meisterschaften bringen Probleme mit sich
Sportjurist Marc Theisen weiß um die Schwere der Situation für Vereine und Verbände: „Solidarität ist auch im Sport wichtig“ Archivbild: Didier Sylvestre/Editpress

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Das Coronavirus wirbelt die Sportwelt durcheinander. Ganze Sportveranstaltungen finden nicht statt, laufende Meisterschaften werden abgesagt, andere werden wiederum verschoben. Eine Szenerie, die viele  Fragen mit sich bringt. Einig sind sich die Juristen dabei nicht immer – weil auch sie auf eine solche Situation nicht vorbereitet sind. 

In ganz Europa haben die einzelnen Sportverbände unterschiedlich auf die Ausbreitung des Coronavirus reagiert. In Deutschland hat der Eishockey-Verband die DEL (Deutsche Eishockey Liga) vorzeitig beendet, in den großen europäischen Fußball-Ligen ruht die Saison, aber auch die Sportveranstaltungen in Luxemburg werden maßgebend vom Coronavirus beeinflusst. Die FLBB („Fédération luxembourgeoise de basketball“) entschied kürzlich, die Meisterschaft abzusagen, die Fußballer und Handballer befinden sich in der Corona-Zwangspause. Doch was bedeutet das alles juristisch? „Im Normalfall ist es so, dass ein Regelwerk innerhalb einer Saison nicht geändert werden darf, da manche Vereine sonst bevor- und andere benachteiligt werden“, erklärt der Sportjurist Marc Theisen. Da die luxemburgische Regierung am Dienstag aber den Ausnahmezustand ausgerufen hat, würde sich das auch auf den Sport auswirken. „Das bedeutet, dass die Regierung verschiedene Maßnahmen ergreifen kann, ohne auf Rechtsprinzipien zurückgreifen zu müssen“, sagt der ehemalige COSL-Präsident. „Sie können verschiedene Entscheidungen treffen, die schnellstmöglich und ohne Prozeduren durchgeführt werden können – das trifft auch auf die Sportverbände zu.“ In einer Situation wie dieser sei es durchaus legitim, „Entscheidungen zu treffen, die über das Übliche hinausgehen“.

Eine Meisterschaft daher komplett abzusagen, sei in dieser Ausnahmesituation juristisch korrekt. Verbände haben aber auch die Möglichkeit, den Modus der Meisterschaft zu ändern. Wie es die FLBB getan habe, sei die „radikale Lösung“ gewesen. In den kommenden Wochen will sich der Basketball-Verband mit den Teams zusammensetzen, um über die Bewertung der Saison zu sprechen. Dabei geht es um die Titel-, die Aufstiegs- und die Abstiegsfrage und um das Pokalfinale. „Es gibt auch Zwischenlösungen. Eine Möglichkeit ist, die Meisterschaft mit dem aktuellsten Stand abzuschließen. Der Erste ist Meister, die anderen qualifizieren sich, falls gegeben, für das internationale Geschäft und die Letzten steigen ab.“ Doch Theisen rät bei diesem Verfahren um Vorsicht. „Es ist am sinnvollsten, eine Generalversammlung, bei der die Vereine zusammengerufen werden, abzuhalten“, erklärt der ehemalige Präsident des COSL. „Es kann sonst Unzufriedenheit herrschen, weil es um die sportliche Zukunft der Vereine und auch um viel Geld geht. Es könnte sonst passieren, dass Vereine vor Gericht klagen und keine Entscheidung getroffen wäre, bevor die nächste Saison beginnen würde.“ Um die Saison zu verkürzen, könnten beispielsweise im Fußball auch Play-offs mit den besten sieben Teams der Tabelle und Play-downs mit den schwächsten sieben Teams ausgetragen werden.

Sonderregeln gefragt  

Ein anderes Szenario, von dem man aktuell noch entfernt scheint, bereitet nicht nur Fußballvereinen Sorgen. Momentan hat die BGL Ligue zwei Spieltage verschoben, die nachgeholt werden sollen – doch mehrere können folgen. Da die UEFA die Europameisterschaft verschoben hat, ist es möglich, dass die Liga ihren Spielbetrieb problemlos im Juni fortführen kann. Doch was sollte passieren, wenn die letzten Spieltage auch im Juli ausgetragen werden müssen? Die Verträge einiger Spieler enden jeweils Ende Juni – zum 1.7.20 haben einige Spieler schon einen neuen Arbeitsvertrag unterschrieben. Thomas Ziemer, Inhaber der Spielerberater-Agentur TZ Sport Promotion, die auch den Düdelinger Spieler Dominik Stolz beratet, weiß um die Problematik. „Rechtlich gesehen und nach heutigem Stand dürften Spieler im Juli nicht spielen, weil der Vertrag bis zum 30.6. geht.“ Der Spielerberater zieht aber in Erwägung, dass die FIFA und UEFA an Sonderregeln arbeiten könnten. Um für einen fairen sportlichen Wettbewerb zu sorgen, müsste das Verbandsrecht eine Ausnahme machen, um kurzfristige Monatsverträge möglich zu machen. „Durch die Verträge sind die Spieler versichert. Wenn der Vertrag ausgelaufen ist, darf er nicht mehr spielen. Am 1.7. fängt der neue Arbeitsvertrag an, ab dann können diese Spieler im Pflichtspiel auflaufen. Ich betone noch einmal: Stand heute.“ Ziemer verdeutlicht, dass sich die Gegebenheiten täglich ändern können. Zurzeit ist es also durchaus möglich, dass, sollte auch die Bundesliga noch im Juli Spiele austragen, Alexander Nübel nach dem 34. Spieltag die Meisterschaft mit dem FC Bayern München in der Saison 2019/2020 feiern kann. 

alleboesccheisser
23. März 2020 - 8.08

Wann dat all sourgen sin dei mir hun , well et gett nemmen bei verschiedener em Geld net em eppes annescht fir ze glaenzen , ech machen seit ball 55 joer och sport , verbass war ech nie hun mei op kollegialiteit an flotten dag gehal als missten sech durstellen wei wann ech dourno Geld an tesch kritt , hun bis elo nach emmer nemmen drogeloucht an awer flott Zeiten mat kollegen dei och net emmer un Geld geducht hun well eent ass secher an vilen sportarten ass nemmen nach Geld wat zielt awer nemei den sportgescht .