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FußballVerrücktes 5:5 der FLF-Damen gegen die Färöerinseln

Fußball / Verrücktes 5:5 der FLF-Damen gegen die Färöerinseln
Mit drei Toren wieder einmal die gefährlichste Luxemburgerin auf dem Platz: Strafraumfuchs Amy Thompson (l.) Foto: Editpress/Fern Konnen

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Im ersten ihrer beiden Testspiele gegen die Färöerinseln machten sich die „Roten Löwinnen“ das Leben selbst schwer. Eine Aufholjagd ab der 75. Minute ermöglichte es den Luxemburger Fußballerinnen aufgrund ihrer individuellen Qualitäten, noch drei Treffer zu landen. Die Möglichkeit, zu zeigen, dass sie aus ihren Fehlern gelernt haben, besteht bereits am Samstag. Dann findet der zweite Vergleich statt (18.30 Uhr in Hosingen).

Beide Mannschaften legten im internationalen Vergleich los wie die Feuerwehr. Kaum war die Partie angepfiffen, zappelte der Ball bereits im Netz. Eine Flanke von der rechten Seite konnte Mariana Lourenco in der Mitte nicht klären, Heidi Sevdal hatte aus kürzester Entfernung keine Mühe, um Lucie Schlimé im Luxemburger Tor zu überwinden. Die „Roten Löwinnen“ waren aber keineswegs geschockt: Binnen vier Minuten später konnten sie den Rückstand in eine Führung verwandeln. Den Ausgleich erzielte Isabel Albert in der 5. Minute: Ihr strammer Schuss landete im Tornetz. Nur eine Minute später wurde Amy Thompson schön in die Tiefe geschickt. Auch sie hatte keine Mühe, die Torfrau Valborg Ostero von den Färöern ein zweites Mal zu überwinden.

Das Toreschießen ging aber nicht in diesem Tempo weiter. Zu viele Ungenauigkeiten im Spielaufbau und zahlreiche Fehlpässe verhinderten einen geordneteren Spielaufbau. In der 38. Minute setzte Asla Johannesen nach einer schönen Hereingabe von Rebekka Benbakoura aus kurzer Distanz über den Kasten. Kurz vor dem Seitenwechsel kam noch einmal Bewegung in die Torschützenliste. Benbakoura konnte sich gegen die FLF-Innenverteidigerin Andreia Machado im Zweikampf durchsetzen und in der Mitte konnte Sevdal zum zweiten Mal einnetzen. Es sollte aber noch bitterer kommen für die Hausherrinnen, die eine weitere bittere Pille vor der Pause schlucken mussten: Bei einem Rückpass von Machado konnte Torhüterin Lucie Schlimé den Ball nicht richtig wegschlagen – die färingische Mittelfeldspielerin Johannesen musste nur abstauben.

Zu Beginn der zweiten Hälfte nahm Dan Santos zwei Wechsel vor: Für die Außenverteidigerinnen Mariana Lourenco und Yana Lentz kamen Delcy Monteiro und Leila Schmit. Die 18-jährige Racing-Verteidigerin Monteiro feierte ihr Debüt in der Nationalmannschaft. Kimberly Dos Santos hatte in der 51. Minute mit einer Doppelchance den Ausgleich auf dem Fuß, doch Vaéborg Ostero im Tor der Färöer-Inseln konnte parieren. Nach einem erneuten Ballverlust auf der rechten Abwehrseite und einer schönen Hereingabe von Asla Johannesen konnte Jenna Torolvsdottir freistehend zum 4:2 einschieben.

Ein Aufbäumen bei Luxemburg konnte man zunächst nicht erkennen. Julia Mortensen, nach einer Stunde Spielzeit eingewechselt, nahm sich zur Überraschung aller ein Herz aus 30 Metern. Gegen ihren wuchtigen und präzisen Schuss war die etwas weit vor dem Tor stehende Lucie Schlimé chancenlos. Gegen bissige Frauen von den Färöern fanden die FLF-Frauen in dieser Phase zu wenige Mittel, um dagegenzuhalten.

Doch die individuellen Qualitäten erlaubten es, ins Spiel zurückzukommen. In der 75. Minute konnte Marta Estevez mit einem Aufsetzer aus 20 Metern verkürzen. Stürmerin Amy Thompson, welche einen Volleyschuss in der 74. nicht verwerten konnte, sollte es vier Minuten später besser machen. Ganz nach dem Motto „was die Färöer können, kann Luxemburg auch“. Mit einem sehenswerten Schuss aus 35 Metern erzielte sie ihren zweiten Treffer des torreichen Abends. Die letzten zehn Minuten begeisterten die „Roten Löwinnen“ ihre zahlreichen Fans: Angetrieben von den Anfeuerungsversuchungen konnte der Ausgleich doch noch erzielt werden: Der Mamer Straufraumfuchs Amy Thompson sollte eine schöne Flanke in der 89. Minute zum 5:5-Ausgleich verwerten.

Am Samstag wird die zweite Begegnung gegen denselben Gegner bestritten. Anstoß ist um 18.30 Uhr in Hosingen.

Statistik

Luxemburg: Schlimé – M. Lourenco (46. Monteiro), Kremer, Machado (76. Lavinas), Lentz (46. L. Schmit) – Estevez, Miller, C. Schmit (82. Kocan) – Albert (64. J. Lourenco), Thompson, Dos Santos (76. Fernandes)
Färöerinseln: Ostero – Carlsen (71. A Lakjuni), Ryan, Lamhauge, Joensen (85. Jacobsen) – Svarvadal, Torolvsdottir (71. Klakstein), Sevdal (71. Kwao), Johannesen – Rasmusdottir (59. Mortensen), Benbakoura (85. Olsen)
Schiedsrichter: Gerbel – Soriano, Dubreil, Malena
Gelbe Karte: Svarvadal
Torfolge: 0:1 Sevdal (2.), 1:1 Albert (5.), 2:1 Thompson (6.), 2:2 Sevdal (41.), 2:3 Johannesen (44.), 2:4 Torolvsdottir (52.), 2:5 Mortensen (66.), 3:5 Estevez (75.), 4:5 Thompson (78.), 5:5 Thompson (89.)
Beste Spielerinnen: Estevez, Miller – Sevdal
Zuschauer: 468 (freier Eintritt)

Stimme

Dan Santos (Luxemburg-Trainer): „Defensiv haben wir das Testspiel nutzen wollen, um Risiken einzugehen. Das Spielfeld hat es aber nicht erlaubt. Nach dem 2:5-Rückstand hat die Art und Weise gestimmt, die es uns ja dann auch ermöglicht hat, in dieses Spiel zurückzukommen. Insgesamt haben wir aber zu viele Geschenke verteilt. Die Gegnerinnen haben fünf ihrer sechs Torschüsse im Netz untergebracht. Im Spielaufbau haben wir zu viele Fehler gemacht, auch technische Pannen, die dann zu den fünf Gegentoren geführt haben. Beim dritten Treffer kann ich Lucié (Schlimé) keinen Vorwurf machen, dafür war der Rasen in einem zu schlechten Zustand.“