Die Sachlage und somit auch die Vorgabe der zwei Titelanwärter sind bekannt. Im laut dem Modus «best of three» ausgetragenen Finale des Final Four gewann Amicale Steinsel am Samstag zu Hause Spiel eins (66:61), führt also 1:0 und benötigt nur mehr einen Sieg, um sich – erstmals seit 1981 und zum sechsten Mal in der Vereinsgeschichte – die Meisterkrone aufs Haupt zu setzen.
T71 unter Erfolgszwang
Der Titelverteidiger T71 Düdelingen seinerseits steht unter Erfolgszwang, er muss heute vor heimischer Kulisse, wo er noch ungeschlagen ist, unbedingt Spiel zwei gewinnen, um am Samstag in Steinsel im Entscheidungsspiel doch noch den Titel holen zu können.
Im Tageblatt-Gespräch erläuterte Nationaltrainer Frank Mériguet seine Sicht auf das erste Finalspiel sowie auf das nun anstehende zweite Finalspiel. In einer hart umkämpften ersten Begegnung lieferten sich beide Teams eine Abwehrschlacht. Der T71 ließ in der Schlussminute Steinsel noch einmal zittern, doch gelang es nicht mehr, die Partie zu drehen.
«C’était un vrai combat, les deux équipes se sont battues à la même hauteur», sagte Frank Mériguet. «Es war ein sehr intensiver und hierbei zugleich auch defensiv geführter Schlagabtausch. Steinsel hat sich leicht abgesetzt und den Vorsprung verteidigt, doch Düdelingen ließ nie locker und hat sich immer wieder herangekämpft. Am Ende hat wohl die Steinseler Defensive den Ausschlag gegeben.
Der Steinseler Amerikaner John Reimold hat ein starkes Spiel geliefert. Sowohl defensiv als auch offensiv war er präsent. Ihn nach seinen verletzungsbedingten Rückschlägen wieder derart dominieren zu sehen, hat mir sehr viel Freude bereitet.»
Ebenbürtige Teams
Einen klaren Favoriten für das Spiel von Donnerstag (30.04.15) sieht der Nationaltrainer jedenfalls nicht. «Beide Teams sind für mich ebenbürtig, ‹ils sont à égalité›. Steinsel kann vielleicht aus einem tieferen Kader schöpfen, aber dies ist nicht unbedingt entscheidend. Zwischen den Spielen liegen fünf Tage. Bei Steinsel ist es die beeindruckende Balance zwischen jungen und erfahrenen Spielern, die aufgeht. Hier hat der Steinseler Coach Ken Diederich einen Trumpf in der Hand.
Aber auch Düdelingen hat erfahrene Schlüsselspieler, die nicht zögern, ihre Verantwortung zu übernehmen, wie Nelly Stephens, Gilles Ruffato, aber auch Tom Schumacher, der bisher eine sehr starke Saison gespielt hat. Zudem kann der T71 auf die Unterstützung von Fränk Muller setzen. Der Heimvorteil wird den T71 beflügeln und ihm Selbstvertrauen geben.»
Schlussendlich kann somit die Tagesform entscheidend sein. «Wir kennen uns alle, taktisch kennt man die einzelnen Teams und ihre Spielweisen zur Genüge. Die Details können ebenfalls eine wesentliche und sogar die ausschlaggebende Rolle spielen. Das Ziel als Coach ist es, in dieser Phase die Spieler auf den Höhepunkt ihrer Leistungsfähigkeit zu bringen, im Idealfall als Team alle miteinander. Die Mannschaft, der dies am besten gelingt, wird wohl das Duell gewinnen.
Natürlich spielt auch der mentale und psychologische Faktor eine Rolle. Steinsel hat bereits einen Sieg in der Tasche, Düdelingen muss siegen. Dies sind unterschiedliche Ausgangspositionen. Uns erwarten, denke ich, erneut eine hohe Intensität und Aggressivität sowie eine spannende und interessante Begegnung zweier ebenbürtiger Gegner», lautet der Ausblick von Frank Mériguet.
(Delia Controguerra / Paul Wagner)
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