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Trapattoni unter Druck

Trapattoni unter Druck

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Trainer-Legende Giovanni Trapattoni steht in Irland unter Druck, gegen Deutschland fällt auch noch sein Kapitän aus. Anders sieht es da bei Giampaolo Mazza, Nationaltrainer San Marinos, aus, der fest im Sattel sitzt.

Der Trainer unter Druck, der Star verletzt: Für die irische Fußball-Nationalmannschaft kommt das Duell gegen die scheinbar übermächtigen Deutschen in Dublin am Freitag (12.10.12 / 20.45 Uhr MESZ/ZDF) zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt. Giovanni Trapattoni, wegen des EM-Fiaskos und zuletzt weiterer dürftiger Leistungen der „Boys in green“ in die Kritik geraten, hat kaum Aussichten auf ein Wunder an der Lansdowne Road. Zumal er neben fünf Stammspielern auch Kapitän und Rekordtorschütze Robbie Keane ersetzen muss.

Spanien: Keine TV-Bilder

Der Stolz des Landes spielt – und ganz Spanien droht ausgerechnet am Nationalfeiertag „Dia de la Hispanidad“ in die Röhre zu schauen. Wenn der Welt- und Europameister am Freitag (12.10.12) im Qualifikationsspiel in Minsk gegen Weißrussland antritt, werden die iberischen Fans wohl erstmals seit knapp 30 Jahren auf Live-Bilder von einem Spiel ihres Nationalteams verzichten müssen. Ein Szenario, das im fußballverrückten und von der Finanzkrise gebeutelten Spanien (Siehe Tageblatt-Freitagausgabe (12.10.12) S. 2, 42) bis dato unvorstellbar schien. Doch bis Donnerstag hatte sich noch immer kein heimischer TV-Sender die Übertragungsrechte gesichert.

Der 32 Jahre alte Profi von L.A. Galaxy fällt wegen Problemen an der Achillessehne aus. Als Ersatz stehen die weitgehend unerfahrenen und international wenig bekannten Shane Long, Jon Walters und Simon Cox bereit – keine gute Aussichten für „Trap“. Trotzdem schrieb der Herald noch am Mittwoch, die Hoffnung der Iren sei für „eine Nanosekunde“ zurückgekehrt. Das Blatt meinte jedoch nicht die Hoffnung auf einen Erfolg gegen Deutschland im WM-Qualifikationsspiel, sondern darauf, Trapattoni loszuwerden. Der sei bei den Blackburn Rovers im Gespräch, hieß es.

Fest im Sattel

Anderes Bild in San Marino: Für Giampaolo Mazza scheinen die „Regeln des Fußball-Geschäfts“ nicht zu gelten. Der Trainer der Nationalmannschaft sitzt trotz 47 Niederlagen in Folge dort weiter fest im Sattel.

Das Haar von Giampaolo Mazza ist noch erstaunlich voll, nur an wenigen Stellen schimmern graue Strähnen: Zumindest körperlich hat die wohl einzigartige Niederlagenserie noch keine Spuren beim Trainer San Marinos hinterlassen. 47-mal in Folge verließ die Nationalmannschaft des Zwergstaates den Platz als Verlierer, mehr als acht Jahre lang gab es für Spieler und Trainer eine Pleite nach der anderen – das 1:0 gegen Liechtenstein am 28. April 2004 ist der einzige Sieg in der Geschichte San Marinos. An Enthusiasmus mangelt es den krassen Außenseitern, in der FIFA-Weltrangliste auf Platz 207 geführt, aber auch vor dem heutigen Spiel in England nicht. „In Wembley anzutreten wird sehr aufregend sein. Es ist eine außergewöhnliche Errungenschaft, dass wir überhaupt Fußball spielen“, sagte Mazza, der seit 14 Jahren die Auswahl leitet: „Wir haben überhaupt nur 33.000 Einwohner. Wenn die alle ins Stadion gehen würden, wären trotzdem noch zwei Drittel von Wembley leer.“

Luxemburg-Gruppe

Für die Weltmeisterschaft in Brasilien muss Cristiano Ronaldo jetzt auf die Zähne beißen: Der Superstar tritt mit lädierter Schulter bei Portugals so wichtigem Qualifikationsspiel in der Luxemburg-Gruppe in Russland an. „Cristiano hat mehr Chancen, bis Freitag fit zu werden als ich“, sagte Ronaldos Real-Madrid-Kollege Pepe, der sich im „Clásico“ beim FC Barcelona (2:2) ebenfalls verletzt hatte. Der 27-jährige Ronaldo würde auf dem Kunstrasen des Olympiastadions Luschniki sein 99. Länderspiel bestreiten (37 Tore) und vier Tage später daheim gegen Nordirland in Porto sein 100er-Jubiläum feiern. „Das zeigt, mit welchen Qualitäten und mit was für einem enormen Willen er immer bereit ist, Portugal zu vertreten. Er wird noch sehr, sehr viele Länderspiele machen“, lobte Rekord-Nationalspieler Luís Figo.