Topfavorit auf seine eigene Nachfolge

Insgesamt 109 Konkurrenten nehmen den Kampf gegen die Uhr in den verschiedenen Kategorien in Angriff. Bei den Profis wird Bob Jungels (Trek Factory Racing) sein Rot-Weiß-Blaues Trikot ohne Überraschung verteidigen können.

Letztes Jahr, bei seinem Heimatverein in Dippach, setzte sich der ehemalige Junioren-Weltmeister im Zeitfahren nach 21,8 km mit einem Vorsprung von knapp einer Minute souverän vor seinem Teamkollegen Laurent Didier durch. Den dritten Platz belegte Ag2r-Profi Ben Gastauer. In diesem Jahr könnte es wieder das gleiche Podium geben, da Andy und Frank Schleck in diesem Jahr erneut auf die Teilnahme am Zeitfahren verzichten.

Etabliert

Bob Jungels hat sich mittlerweile unter den weltbesten Zeitfahrern etabliert, wie sein dritter Platz vor gut zwei Wochen beim „Critérium du Dauphiné“, nur neun Sekunden hinter Chris Froome und acht Sekunden hinter Alberto Contador, eindrucksvoll bewiesen hat.

Auf dem relativ flachen Rundkurs über 10,5 km, der zweimal zu absolvieren ist, dürfte der erst 21-Jährige, der um 19.25 Uhr als Letzter starten wird, kaum gefährdet sein. Eine erneute Bestzeit wäre nach seinem letztjährigen Erfolg „en ligne“ bereits sein dritter Titel bei den Profis. Zuvor hatte er bereits 2011 im Zeitfahren gewonnen, damals noch im Trikot des Kontinentalteams von Leopard.

Ben Gastauer, der vor wenigen Tagen für seine konstant guten Leistungen mit seiner ersten Tour-de-France-Teilnahme belohnt wurde, wird versuchen, in diesem Jahr schneller zu sein als Laurent Didier. Letztgenanntem wurde am Mittwoch mitgeteilt, dass er mit seiner zweiten Tour-Teilnahme zumindest bis nächstes Jahr warten muss.

Tom Thill vom Team Leopard, der ausgezeichnete Zeitfahrqualitäten besitzt, kann ebenfalls durchaus berechtigte Aussichten auf einen Podiumsplatz hegen. Das Starterfeld komplettieren dessen Mannschaftskollege Pit Schlechter sowie Cyclocross-Meister Christian Helmig vom CCI Differdingen.

Bei der Elite ohne Kontrakt nimmt der Kayler Ralph Diseviscourt die Favoritenrolle ein, nachdem er 2013 etwas überraschend Altmeister Pascal Triebel den Vortritt lassen musste, der dieses Jahr bei den Masters antreten wird.

Bei den Damen

An Christine Majerus führt bei den Damen kein Weg vorbei. Da ihre langjährige Konkurrentin Nathalie Lamborelle nicht mehr am Start ist, dürfte Chantal Hoffmann, die mittlerweile erfolgreich bei Lotto-Belisol in der ersten Frauen-Liga mitfährt, ihre ernsthafteste Gegnerin sein. Alles andere als ein Sieg der Sportlerin des Jahres 2013 wäre jedoch eine große Überraschung.

Bei den Espoirs gibt es mit Titelverteidiger Alex Kirsch ebenfalls einen Topfavoriten. Der Leopard hat seit Beginn der Saison einen gewaltigen Sprung nach vorn gemacht und dürfte sich von Mike Diener, Massimo Morabito und Kevin Feiereisen kaum die Butter vom Brot nehmen lassen.

Mit Tom Wirtgen und Kevin Geniets gibt es bei den Junioren zwei heiße Kandidaten auf den Titel. Beide befinden sich in ausgezeichneter Verfassung, wie ihre rezenten Resultate bei den Rennen im Ausland gezeigt haben.