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The box that rocks

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In die Multifunktionshalle Copper Box im Olympia Park passen nur 7.000 Zuschauer. Schnell hatte die enge Handball-Arena ihren neuen Spitznamen.

Die Stimmung ist immer großartig, der Geräuschpegel hoch. Ganz besonders aber, als in der Vorrunde der Gruppe A Frankreich auf Island trifft. Es bleiben zwar einige Sitze frei und beide sind bereits fürs Viertelfinale qualifiziert. Dennoch wird mit ordentlich Einsatz gekämpft, da neben der günstigeren Platzierung fürs Viertelfinale auch die Ehre auf dem Spiel steht. Es ist die Wiederholung des Olympiafinales von Peking 2008, das Frankreich 28:23 gewann.

Für Luxemburg ist es heutzutage unvorstellbar, Sportler in einer Mannschaftssportart zu Olympischen Spielen zu schicken. Obwohl die FLH-Nationalmannschaft in der EM-Qualifikation „nur“ 21:30 gegen den frisch gekürten Olympiasieger verlor und gerade im Handball und Basketball in den letzten Jahren einige Sportler mit mehr oder weniger Erfolg eine professionelle Laufbahn einschlagen .

Island rocks

Zuletzt schlug sich vor 60 Jahren die Fußballmannschaft grandios, als man England nach Verlängerung 5:3 bezwang und nur knapp gegen Brasilien unterlag. Auch vier Jahre zuvor hatten die Fußballer in London nicht enttäuscht. Doch rund ein Dutzend Sportler in einer Mannschaftssportart auf das für Olympische Spiele nötige Niveau zu hieven, scheint für ein kleines Land wie Luxemburg unmöglich.

Ende 2010 zählte Island 318.000 Einwohner und ist sportbegeistert, handballverrückt. Den Anhängern der „Grande Nation“ stellen sich ähnlich viele skandinavische Fans entgegen. Nach dem obligatorischen „We Will Rock You“ zum Aufheizen schallen „Allez les bleus“-Rufe für die in Weiß gekleideten Franzosen durch die Halle. Doch auch die Isländer in Blau werden frenetisch angefeuert. Sie haben den deutlich besseren Start und einzig Thierry Omeyer ist der gewohnte Rückhalt im Tor. Nach dem 16:15-Pausenstand gewinnt das überaus starke Spiel an Intensität. Während die erfahrensten Isländer Olafur Stefansson (323 internationale Spiele) mit vier, Gudjon Sigurdsson (266) sowie Aron Palmarsson mit je fünf Treffern Island im Spiel halten, klaut der eingebürgerte Lette Alexander Petersson ausgerechnet dem etwas enttäuschenden Superstar Nikola Karabatic in der 58. den Ball aus der Hand und erhöht mit seinem sechsten Tor zum vorentscheidenden 30:28. Sogar der mit neun von zehn Versuchen erstaunlich treffsichere rechte Rückraumspieler Jérôme Fernandez (339) kann das 29:30 nicht abwenden. Man kennt sich und würde sich bestimmt über eine Revanche im olympischen Finale freuen.

Nach dem Viertelfinale dann allerdings in der größeren Basketballarena, da die rockende, Box zwar Stimmung macht, aber nicht genügend Platz für die begehrten Spiele um Edelmetall bietet.