TENNIS: „Mission accomplie“ nach Herzschlagfinale

Nach einem Jahr „Auszeit“ spielen die FLT-Damen kommendes Jahr wieder in der Europa/Afrika-Zone Gruppe I des Fed Cups. Der Aufstieg wurde mit dem knappsten der möglichen Ergebnisse perfekt gemacht. Im Play-off-Spiel der Europa/Afrika-Zone Gruppe II in Jerewan (Armenien) gegen Finnland gewannen Anne Kremer und Mandy Minella das entscheidende Doppel mit 10:8 im Super-Tiebreak des 3. Satzes. / David Thinnes

Das Entstehen des Duells mit den Skandinavierinnen könnte auch dem Kuriositätenkabinett entstammen. In Gruppe B war klar, dass Finnland etwas überraschend auf Rang eins vor Georgien abschließen würde. Der Zweite der Gruppe A würde also auf Finnland treffen. Im entscheidenden Duell am vergangenen Freitag zwischen Luxemburg, das Liechtenstein 2:0 besiegt hatte, und Griechenland, gab es dann insgesamt drei Forfaits. Nachdem Claudine Schaul (WTA 501), die sich eine Knöchelverletzung zuzog und sich heute einer genaueren Untersuchung unterziehen wird, in Spiel eins mit 3:6 und 2:6 Anna Gerasimou (218) unterlag, sorgte Anne Kremer (278) für den Ausgleich: Eleni Daniilidou gab beim Stande von 4:5 auf. Da Schaul nicht einsatzfähig war und Minella leicht erkrankt war, ging das FLT-Team kein Risiko ein und erklärte für das Doppel Forfait. Auch Griechenland trat nicht an, so dass das Spiel mit 1:1 gewertet wurde. Also zog Griechenland wegen der besseren Matchbilanz als Erster in das Aufstiegsspiel, Luxemburg als Zweiter.

Das Aufstiegsspiel am Samstag begann denkbar schlecht: Kremer unterlag Piia Suomalainen (540) mit 3:6 und 2:6. Der Ausgleich gelang Minella im Duell der Top-Spielerinnen: 3:6, 7:6 und 6:1 besiegte die Escherin Emma Laine (425).

Der Aufstieg war schon fast verspielt: Minella/Kremer lagen gegen Laine/Suomalainen 2:6 und 1:3 zurück. „Dann begannen wir aber besser zu spielen – aggressiv und praktisch fehlerlos. Im Super-Tiebreak waren wir nervös, aber die Finninnen auch. Wir konnten unseren Vorsprung verwalten“, analysiert Mandy Minella die Entscheidung, die mit 10:8 an Luxemburg ging.

Luxemburg kehrt also ohne Niederlage aus Armenien zurück und agiert 2011 wieder in der zweithöchsten Spielklasse, wo es in den vergangenen Jahren Stammgast war.

„Es war eine richtig gute Woche. Die Bedingungen mit dem Dauerregen waren nicht einfach. Aber es hat alles gepasst, sogar das Quäntchen Glück war auf unserer Seite“, so Minella gestern – auf dem Weg von Jerewan über Paris nach Jounieh im Libanon – dem Tageblatt gegenüber.

Die Resultate

Fed Cup, Europa/Afrika-Zone Gruppe II in Jerewan (Armenien), Gruppenspiele:
Luxemburg – Liechtenstein 2:0
Anne Kremer (WTA 278) – Marina Novak (-) 6:3, 6:1, Mandy Minella (169) – Stephanie Vogt (614) 6:4, 6:4
Doppel wurde nicht ausgetragen

Luxemburg – Griechenland 1:1
Claudine Schaul (501) – Anna Gerasimou (218) 3:6, 2:6, Kremer – Eleni Daniilidou (185) 5:4 Aufgabe Daniilidou
beide Doppelpaarungen erklärten „forfait“

Aufstiegsspiel:
Luxemburg – Finnland 2:1
Kremer – Piia Suomalainen (540) 3:6, 2:6, Minella – Emma Laine (425) 3:6, 7:6, 6:1, Minella/Kremer – Laine/Suomalainen 2:6, 6:3, 10:8

Luxemburg und Griechenland spielen 2011 in der Europa/Afrika-Zone Gruppe I.

Südafrika und Norwegen steigen in die Europa/Afrika-Zone Gruppe III ab.