Gilles Muller (ATP 347) muss weiter auf seinen sechsten Sieg bei einem Challenger-Turnier warten: Gestern unterlag der Luxemburger beim Challenger in Cherbourg (Frankreich) im Endspiel dem Franzosen Nicolas Mahut. / David Thinnes
Es war das zweite Challenger-Finale in dieser Saison: Mitte Februar war Muller in Bergamo (Italien) an Karol Beck (Slowakei) gescheitert.
Gilles Muller, mit einer Wildcard ins Hauptfeld gelangt, hatte sich mit einem souveränen 6:2 und 6:3 gegen Josselin Ouanna (Frankreich, 118), der mit Knieproblemen zu kämpfen hatte, ins Finale gespielt. Mahut war mit einem Sieg gegen den topgesetzten Arnaud Clément (Frankreich, 67) ins Endspiel eingezogen.
Der Franzose war vom Start weg – im insgesamt fünften Duell (2:2) – überlegen. 6:4 und 6:3 lautete das Resultat zugunsten des 28-Jährigen, der damit in sieben Challenger-Endspielen siebenmal als Sieger vom Platz ging. „Es war wieder eine gute Woche. Aber das Finale habe ich erneut ‹an de Sand gesat›. So bin ich schon ein wenig enttäuscht: Mit der gesamten Leistung in der Woche bin ich aber zufrieden. Es hätte auch anders kommen können. In Runde eins habe ich nur mit Glück 7:6 im dritten Satz gewonnen. Der Saisonbeginn mit drei Endspielen ist besser verlaufen, als ich das vor dem Comeback erwartet hätte. Ich spüre, dass das Gefühl für Matches zurückkehrt. Die Siege gegen gute Spieler sind gut für das Selbstvertrauen“, erklärte Muller dem Tageblatt gestern, als er mit seinem Trainer Horacio Rearte per Auto auf dem Nachhauseweg nach Luxemburg war.
Die Finalteilnahme brachte dem 26-Jährigen 3.600 $ für das Konto und 55 Punkte für die Weltrangliste. Diese 55 Punkte werden ihn in die Nähe des 260. Platzes bringen.
Für Gilles Muller geht es diese Woche beim Challenger (30.000 Euro) in Sarajevo (Bosnien), wohin er heute Nachmittag mit seinem Trainer reist, sofort weiter. Angemeldet war der Schifflinger mit seinem geschützten Ranking. Mit dem erfolgreichen Abschneiden in Cherbourg profitierte er von einem „special exempt“.
In Runde eins des Hauptfeldes geht es gegen Konstantin Krawtschuk (Russland, 233). In Runde zwei könnte Jan Hernych (Tschechien, 145/Nr. 4) oder ein Qualifikant warten.
Auch das weitere Programm steht soweit fest. Auf die Sandsaison wird Muller wohl verzichten. Die Turnierplanung der kommenden Wochen ist auf Hartplatz ausgerichtet. Auf diesem Belag wird auch der Davis Cup (ab 10. Mai) ausgetragen. Eine optimale Vorbereitung auf Sand ist nicht möglich. Nach Sarajevo spielt Muller das Challenger (42.500 Euro) in Jersey (Großbritannien). Danach kehrt er für zehn Tage nach Luxemburg zurück. Dann folgen ab dem 12. April die Challenger-Turniere in Johannesburg (Südafrika/100.000 $), Athen (Griechenland/85.000 Euro), Rhodos (Griechenland/30.000 Euro) und Ramat Hasharon (Israel/100.000 $). In der Woche vom 17. Mai findet in Roland Garros die Qualifikation statt: Hier könnte die Nummer eins der FLT dann ein Challenger (30.000 Euro) in Cremona (Italien) bestreiten.
Danach folgt der Saisonabschnitt mit dem Lieblingsbelag Rasen. Hier will Muller das Challenger in Nottingham (Großbritannien) spielen. Danach folgt in Queens das erste ATP-Turnier nach dem Comeback. Mit dem Ranking dieser Woche sollte der 26-Jährige Aufnahme ins Qualifikationsfeld des dritten Grand-Slam-Turniers in Wimbledon schaffen – ohne sein geschütztes Ranking benutzen zu müssen.
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