Im Vorfeld war klar, dass sie gegen den großen Favoriten der Gruppe E nicht den Hauch einer Erfolgschance haben würde. Unter dem Strich kann man zurückbehalten, dass die FLBB-Selektion bei der durchaus erträglichen 60:95-Niederlage gegen einen physisch stärkeren und erfahreneren Gegner phasenweise ordentlich mithielt und auch manchmal vielversprechende Ansätze zeigte.
Mit einem Korb von Tessy Hetting eröffneten die Luxemburgerinnen den Punktereigen in einer von beiden Kontrahenten mit forschem Tempo begonnenen Partie. Hierbei suchten sie jedoch immer wieder zu schnell den Abschluss. Und weil in ihrem defensiven Rebound die Lettinnen deutlich überlegen waren, bekam die FLBB-Selektion nur selten eine zweite Chance zum Punkten. Gegen die groß gewachsenen Lettinnen vermochte sie kaum unter den Korb vorzustoßen und war demnach gezwungen, es mit Würfen aus der Distanz zu versuchen. So bekam das Team von Trainer Hermann Paar übrigens in der ersten Halbzeit keinen einzigen Freiwurf zugesprochen, während der Gegner hier elf von 16 Versuchen versenkte.
Aggressiv
In der Defensive ging die FLBB-Auswahl aggressiver vor. Besonders unter dem Korb machte man dem Gegner phasenweise das Leben schwer. Direkt mehrere Spielerinnen kümmerten sich um die zwei Meter große Tamane. Doch die Truppe vom Baltikum profitierte von den hieraus resultierenden Freiräumen aus der Distanz und zeigte sich dabei auch noch treffsicher. Außerdem nutzte sie jeden kleinen Fehler des Gegners eiskalt aus. Nach Ballverlusten und Fehlpässen der Luxemburgerinnen folgten nämlich auf Anhieb rasant vorgetragene Gegenstöße mit einem ins Netz versenkten Ball der Lettinnen. So lag der Favorit nach 10′ bereits mit 18 Zählern in Front (11:29). Doch die FLBB-Damen kämpften mutig weiter und so schraubten sie unter dem Impuls von L. Hetting und Kauffmann den Rückstand zu Beginn des zweiten Durchgangs noch einmal herunter (16:30). Die Lettinnen spielten ihre Routine jedoch souverän aus und vergrößerten postwendend ihren Vorsprung bis zur Pause weiter (27:53).
Und auch im dritten Viertel gab es für die Luxemburger Nationalmannschaft nichts zu holen. Mit einem 2:15-Lauf erhöhte Lettland seine Führung auf 36 Einheiten (32:68, 26.). Doch im einheimischen Lager gab man sich nicht auf. Nach 28′ bekam Mossong die ersten Freiwürfe zugesprochen. Mossong, Kauffmann und Hetting versenkten in der letzten Periode nacheinander drei Dreier. Gegen in der Schlussphase in ihrem Tatendrang etwas zurücksteckende Lettinnen versuchten die FLBB-Damen zu kombinieren und trafen immer häufiger. Somit gewannen sie das letzte Viertel sogar mit 20:18 und hielten am Ende den Rückstand in Grenzen.
In den nächsten Begegnungen, und zwar am Mittwoch im Auswärtsspiel in Italien und dann am drauffolgenden Mittwoch im Heimspiel in Contern gegen Griechenland, geht es vor allem darum, die guten Ansätze des Lettland-Spiels zu bestätigen und hierdurch den Lernprozess voranzutreiben.
Stimme zum Spiel
Hermann Paar (Head Coach): „Im Großen und Ganzen bin ich sehr zufrieden mit der Leistung. Das Team hat das Spiel angenommen und phasenweise sehr gut verteidigt, besonders unter dem Korb. Bei den Drei-Punkte-Körben des Gegners waren wir jedoch öfters einen Schritt zu spät. Natürlich gilt es für uns, aus den Fehlern zu lernen und uns auf diesem Niveau weiterzuentwickeln. Zuhause ist es dann leichter zu spielen. Hier müssen wir auswärts noch einiges dazulernen. Gegen Finnland war die Mannschaft vor dem Anpfiff noch sehr aufgeregt, was sich dann auch im Spiel bemerkbar gemacht hat. Hier haben wir mehrere Bälle verloren, ohne dass die Finninnen Druck ausgeübt haben. Wir hatten zu viel Respekt. Gegen Lettland wollten wir diesen Fehler nicht noch einmal machen und haben uns auch gesteigert.“
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