Der Ministerrat habe am Freitag beschlossen nur ein Stadion-Projekt zu unterstützen, so Schneider am Samstag vor den FLF-Delegierten. Man werde das bestehende Stadion in Luxemburg renovieren. Demnach sind die anderen Optionen eines nationalen Stadions in Liwingen und in Oberkorn endgültig vom Tisch.
Der Vorentwuf für die Renovierung des Stade Josy Barthel werde der Stadt Luxemburg im Januar 2013 vorgestellt, so Schneider.
Wenn im Vorprojekt des neuen Nationalstadions keine Leichtathletik-Piste vorgesehen ist, sollen die Wettbewerbe auf die Anlagen des INS (Nationales Sportinstitut) ausgelagert werden. Die Anlagen werden dann dementsprechend ausgebaut.
Details über den Umbau oder die Baukosten wurden am Samstag jedoch keine preisgegeben. Der FLF-Präsident, Paul Philipp begrüsste die Entscheidung. Man müsse aber schnell ageieren, sonst drohe Luxemburg 2014 der Ausschluss aus den internationalen Wettbewerben, weil das Land kein UEFA-konformes Stadion besitzt, betonte Philipp. Es ginge um die Zukunft des gesamten Luxemburger Fußballs mit seinen 34.000 Lizensierten. Auch der Bürgermeister der Hauptstadt, Xavier Bettel, sprach in einer Twitter-Mitteilung von einer «guten Entscheidung».
Heftige Kritik
Das Stadion in Liwingen hatte bekanntlich für hitzige Diskussionen gesorgt. Zu Teuer, zu unrentabel … Vor allem die Schaffung eines Geschäftszentrums im Stadion und die Beziehungen zwischen Regierung und privaten Promotoren hatten für Kritik gesorgt. Im Zuge der Sparmaßnahmen hatte die Regierung dann das Projekt aus Eis gelegt.
Vor ein paar Wochen dann meldete sich die Gemeinde Differdange zu Wort. Sie schlug vor, das Stadion der Gemeinde als Nationalstadion auszubauen. Der Ausbau des erst am 5. August eingeweihten «Stade municipal» würde den Staat rund 13 Millionen Euro kosten, und könnte – würde die Entscheidung noch vor Ende des Jahres fallen – bereits in einem Jahr bezugsfertig sein, so die Gemeindeverantwortlichen.
Eine rezente Umfrage hingegen zeigte, dass die Mehrheit der Luxemburger sich für eine Renovierung des bestehenden Stadions in der Arloner Straße aussprechen. Auch die Regierung war einem Ausbau des Stade Josy Barthel nicht abgeneigt, betonte aber bisher immer, dass der Ball beim Parlament liegt.
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