«Ein Idol habe ich nicht, ich sehe es eher als eine Art Referenz.» Gemeint ist Startrainer José Mourinho. Paulo Gomes spricht nicht gern über seine Ähnlichkeit mit seinem Landsmann, dennoch ehrt ihn die Tatsache, dass frühere Schützlinge ihn mit Mourinho vergleichen. «‹Je me sens spécial, parce que les joueurs me font sentir spécial.› Aber ich habe meinen eigenen Charakter und bin, wie ich bin. Auch wenn mein Kleidungsstil dem von Mourinho gleicht, ziehe ich mich an, wie es mir gefällt.»
Zwei von sieben sind schon weg
Insgesamt sieben Spieler lotste Ex-Coach Michel Renquin über einen Mittelsmann aus Virtoner Zeiten zu Beginn der Saison nach Petingen (Borel, Loudifa, Maia, N’Diaye, Makela, Arend, Bahin). Zwei davon haben dem CSP und Paulo Gomes nun aus diversen Gründen wieder den Rücken gekehrt. «Nawfel Loudifa und Aristide Bahin sind nach Hause zurückgekehrt», erklärte Gomes am Montag gegenüber dem Tageblatt. Während es bei Loudifa die Eltern waren, die ihren Sohn zu einer Rückkehr nach Frankreich überredeten, lag es bei Bahin an dessen Wohnsituation. Zudem wurde Soriba Camara unmittelbar nach dem Spiel gegen Wiltz auf unbestimmte Zeit vereinsintern gesperrt. Dem Spieler wird schlechtes Benehmen vorgeworfen.
(chd)
Beim CS Petingen regiert seit zwei Wochen dieser geradlinige Coach. Paulo Gomes weiß genau, was und vor allem wohin er mit dem CSP will.
Mit acht Punkten aus zwölf Spielen rangiert der CSP kurz vor der Winterpause auf dem Relegationsplatz. Einer der Verantwortlichen für die schlechte Ausgangslage von Paulo Gomes ist Ex-Trainer Michel Renquin. Der Belgier integrierte im Sommer sieben Neuzugänge in seinen Kader. Nach vier Spieltagen wurde Renquin gefeuert, was bleibt, sind eine schlechte Stimmung und mangelnde Resultate. Nun sind zwölf Spieltage absolviert und es stehen acht Punkte zu Buche.
Das Ziel des neuen Trainers, der kurzfristig sein Amt in Sandweiler für den Job in Petingen niederlegte, bleibt dennoch dasselbe, er will die Mannschaft vor Mai aus der Gefahrenzone führen. Tief in die Trickkiste wird erst einmal nicht gegriffen, denn Gomes kennt nur einen Weg, und der führt über die Arbeit. «Es ist nicht möglich, in zwei Wochen alle Probleme zu beheben. Es liegt noch viel Arbeit vor uns», so der Coach.
„Ich bin kein Zauberer“
«Der ehemalige Trainer hat sieben Spieler mitgebracht, aber nun ist er nicht mehr da … Mehr brauche ich dazu ja nicht zu sagen. Ich bin kein Zauberer. Ich komme nicht nach Petingen und mache einfach mal aus einem schlechten Angriff den besten der Liga. Wir sind dabei, sehr gut zu arbeiten und haben noch einen weiten Weg vor uns.»
Am Sonntag unterlag der CSP auf dem heimischen Spielfeld gegen die Wiltzer Elf. Trotz der 0:1-Niederlage sah Gomes erste positive Anhaltspunkte: «Fortschritte wurden gemacht, kein Zweifel, auch wenn die Resultate nicht stimmen. Wer etwas von Fußball kennt, hat das am Sonntag gegen Wiltz sehen können. Die Jungs wollten sauberen, guten Fußball produzieren. Wir haben ein gutes Spiel gegen eine Mannschaft gemacht, die von einer Konterchance profitiert hat.»
Personelle Änderungen
Spielerische Fortschritte reichen dem eigenwilligen Trainer aber nicht: «Es hat bereits einige personelle Änderungen gegeben (siehe Kasten). Und wir müssen noch jemanden verpflichten, der unseren Stürmern hilft. Auf dieser Position sehe ich derzeit die größte Not. Ich habe mir vorgenommen, den Verein von seiner aktuellen Tabellenposition in einen sichereren Bereich zu führen, was auch durchaus möglich ist. Die Mannschaft hat das nötige Potenzial, sonst hätte ich sie nicht übernommen. Um das zu erreichen, brauchen wir zwei neue Elemente, die in den Teamspirit passen.»
Leicht wird das alles aber nicht, denn «im Winter ist es immer schwer, passende gute Spieler zu finden. Es sind nicht viele Charakterspieler auf dem Markt».
Vor der Winterpause stehen noch zwei Auswärtsduelle gegen Ehrenpromotionär Hostert im Pokal und der 13. Meisterschaftsspieltag beim F91 auf dem Programm. Dabei interessieren den Trainer Rang und Namen nicht: «Meine Ambition ist es immer, Siege herauszuholen. Wer Paulo Gomes kennt, der weiß, dass er immer gewinnen will», meint er und fügt hinzu: «Ich sehe keine großen Unterschiede zwischen der Ehrenpromotion und der BGL Ligue. Es gibt in der Nationaldivision drei bis vier Teams, bei denen es im finanziellen Bereich etwas anders aussieht. Diese Teams können sich dann Topspieler leisten und ebenfalls den Großteil der Nationalspieler in ihren Reihen zählen, aber sonst ändert sich nicht viel.»
(Christelle Diederich/Tageblatt.lu)
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