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Siegeszug der Bayern gestoppt

Siegeszug der Bayern gestoppt

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Die Bayern können doch noch verlieren. Nach acht Siegen unterlag der Tabellenführer gegen Leverkusen mit 1:2. Für die weiteren Schlagzeilen sorgte der VfL Wolfsburg, dem nach der Ära Magath ein 4:1-Kantersieg in Düsseldorf gelang. Neuer Zweiter ist Schalke.

Der Siegeszug des FC Bayern München durch die Fußball-Bundesliga ist gestoppt. Nach seinem Bundesliga-Startrekord mit acht Erfolgen in Serie musste der Rekordmeister beim 1:2 (0:1) gegen Bayer Leverkusen die erste Niederlage hinnehmen. Der Treffer von Gäste-Angreifer Stefan Kießling (42. Minute) und ein Eigentor von Nationalspieler Jerome Boateng (87.) sorgten beim bisher souveränen Alleinherrscher für Ernüchterung und den ersten Sieg der Gäste in München seit 23 Jahren.

Mario Mandzukic (77.) hatte am Sonntag für den zwischenzeitlichen Ausgleich gesorgt. Die 1:2-Niederlage des bisherigen Tabellenzweiten aus Frankfurt wenige Stunden zuvor in Stuttgart spendete dem Spitzenreiter nur bedingt Trost.

Befreiungsschlag

Neben den Bayern sorgten die Wolfsburger für die Schlagzeilen des 9. Spieltages. Zwei Tage nach der Trennung von Cheftrainer Felix Magath wurde das 4:1 in Düsseldorf wie einen Befreiungsschlag gefeiert. «Wir haben es genossen», sagte Spielmacher Diego und versprach: «Das war erst der Anfang.» Quälen mussten sich nach den Champions-League-Festen Borussia Dortmund und der FC Schalke 04. Der deutsche Meister Borussia löste im ersten Schneetreiben die Pflichtaufgabe in Freiburg mit 2:0, den «Königsblauen» gelang gegen Nürnberg ein glanzloses 1:0.

Der 71-Millionen-Euro-Kader aus Wolfsburg hat mit dem ersten Sieg nach sieben Spielen gezeigt, was er wert sein kann. Haben die VfL-Profis zuvor gegen den autoritären Magath gespielt? «Das schließe ich ganz aus», sagte Interimscoach Lorenz-Günther Köstner, der keinen Hehl daraus machte, gern den Cheftrainerposten auf Dauer zu übernehmen.

Den Segen von Fußball-Diva Diego hat er. «Der neue Coach war sehr respektvoll mit allen Spielern», lobte er und betonte: «Keiner hatte Angst.» Furcht muss Aufsteiger Fortuna Düsseldorf haben, der nach den ersten sechs ungeschlagenen Partien nun nach der dritten Niederlage in Serie auf Talfahrt in Abstiegszone ist. «Wir haben uns von Anfang an im Abstiegskampf befunden», stellte Kapitän Andreas Lambertz klar.

Zweite Saisonschlappe

Wie die Fortuna ging auch der bisher starke Mitaufsteiger aus Frankfurt leer aus. Das Überraschungsteam von Trainer Armin Veh musste beim 1:2 (0:1) in Stuttgart die zweite Saisonschlappe hinnehmen. Die Treffer von VfB-Mittelfeldspieler Christian Gentner (6.) und Vedad Ibisevic (84.) kosteten der Eintracht den zweiten Tabellenplatz, den sie an den FC Schalke 04 abtreten musste. Daran konnte auch der sehenswerte sechste Saisontreffer von Alexander Meier (67.) zum zwischenzeitlichen Ausgleich nichts ändern.

Deutlich nach oben zeigt die Formkurve bei Borussia Mönchengladbach. Nur drei Tage nach dem Sieg in der Europa League gegen Marseille gelang der Mannschaft von Trainer Lucien Favre beim 3:2 (0:0) ein denkwürdiger Bundesliga-Erfolg. Nach dem Doppelschlag der Norddeutschen durch Jan Schlaudraff (48.) und Mame Diouf (53.) schien die Niederlage besiegelt. Doch ein fulminanter Schlussspurt mit Toren von Alvaro Dominguez (70.), Roel Brouwers (77.) und Juan Arango (79.) bescherte den ersten Auswärtssieg.

Zum Charaktertest hatte BVB-Trainer Jürgen Klopp nach der 2:1-Gala gegen Real Madrid den Auftritt beim SC Freiburg erhoben. «Bestanden», attestierte er seiner Truppe. «Darauf bin ich richtig stolz.» Der Titelverteidiger setzte sich mit dem ersten Auswärtserfolg der Saison in oberen Tabellenregionen fest.

Maloche

Nach der glanzvollen Fußball-Schicht bei FC Arsenal (2:0) war für Schalke 04 gegen Nürnberg nur Maloche angesagt. «Ich würde es als dreckigen Arbeitssieg bezeichnen», meinte Kapitän Benedikt Höwedes nach dem 1:0 durch Jefferson Farfán. Allerdings wehrten sich die 19 Jahre auf Schalke erfolglosen Franken geschickt. «Ich habe einen Aufwärtstrend gesehen», urteilte FCN-Trainer Dieter Hecking, was die Fans aber nicht zur Kenntnis nehmen wollten. Rund 200 Nürnberger Anhänger verhinderten mit einer Blockade die Abfahrt des Mannschaftsbusses und forderten: «Hecking raus!».

Immer mehr in Not gerät auch Markus Babbel, der mit 1899 Hoffenheim 0:3 in Mainz verlor. Seine Bilanz ist mäßig: Nach nur acht Punkten aus neun Spielen mit 20 Gegentoren geht die Angst vor der 2. Liga um. «Wir können Abstiegskampf, das haben wir in der vergangenen Saison bewiesen», meinte Babbel.

Ein Punktgewinn ohne große Wirkung war das 1:1 gegen Werder Bremen für Greuther Fürth, die damit zwar den ersten Heimpunkt in der Bundesliga holten – aber nach dem Wolfsburger Sieg nun Tabellenletzter sind. «Das ist doch kein Überraschungsei, dass wir uns nicht in Regionen befinden, die nichts mit der Europa League zu tun haben», sagte Fürths Trainer Mike Büskens.