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BGL LigueSechs Trainer, eine Meinung: Wie die Tabellenletzten den Klassenerhalt schaffen wollen

BGL Ligue / Sechs Trainer, eine Meinung: Wie die Tabellenletzten den Klassenerhalt schaffen wollen
Issam El Alami (Fola/l.) und Mirko Kramaric (Etzella/r.) verfolgen das gleiche Ziel: Ihren Klub noch aus der roten Zone zu leiten Foto: Editpress/Jeff Lahr

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Am vergangenen Wochenende gab es Bewegung im Keller. Inwiefern der Auftakt auf die Stimmung drückt, welchen Einfluss das direkte Duell zwischen Hostert und Rosport auf den Meisterschaftsausgang haben wird und bei welchen Teams der Optimismus überwiegt: Ein Überblick über die Lage im unteren Bereich der BGL-Ligue-Tabelle.

Etzella Ettelbrück (Platz 16, 11 Punkte): Fünf Niederlagen in Folge, zehn Gegentreffer in den beiden letzten Spielen (vier gegen die Fola, sechs in Differdingen): Bei der Etzella muss dringend eine Wende her. Und die beginnt im Kopf, wie Trainer Bruno Alves erklärte: „Es kann nicht sein, dass man schon so früh in einer Partie die Köpfe hängen lasst. Wir haben teils die nötige Aggressivität vermissen lassen. Nach den Niederlagen gegen Monnerich und die Fola haben wir unsere Ziele noch mal neu angepasst.“ Ein fünftletzter Platz ist das Maximum, das man in der aktuellen Situation noch erreichen könnte. Der Coach, der mit seinem Team an diesem Wochenende auf Mondorf trifft, betonte, dass die Stimmung beim Tabellenletzten weiterhin intakt sei: „Als Trainerteam können wir es eigentlich nicht nachvollziehen, warum sie die Kommunikation aus den Kabinen nicht auf dem Platz umsetzen können. Jeder muss sich in unserer Situation in Frage stellen und eine Schippe drauflegen. Dann kann es am Saisonende auch noch reichen.“

US Hostert (Platz 15, 15 Punkte): In Hostert gab es mit dem Punktgewinn letzte Woche in Käerjeng wieder ein kleines Erfolgserlebnis nach drei Wochen ohne Zähler. Für Lars Schäfer stehen die direkten Konkurrenten mittlerweile fest: „Wir kommen ins letzte Drittel der Saison, es kristallisiert sich immer mehr heraus, wer zu den Mannschaften gehören wird, die sich im Keller streiten werden.“ Da das Feld so nah beieinander liegt, wird seiner Meinung nach in den kommenden Wochen weiterhin viel Bewegung aufkommen: „Man kann im Moment noch niemanden abschreiben oder sich zu sicher fühlen. Mit einem Sieg kann man wieder zwei Plätze springen.“ Umso wichtiger für die USH wird es sein, ein positives Ergebnis gegen Rosport mitzunehmen. Die Mannschaft von der Sauer steht aufgrund des besseren Torverhältnisses einen Platz über der Truppe aus dem Gréngewald. Die Richtlinie ist klar, wie Schäfer hinzufügte: „Wir müssen gegen direkte Konkurrenten unsere Punkte holen, alles andere sind Bonuspunkte. Rosport ist eine sehr unangenehme Mannschaft, sie sind für ihre Mentalität bekannt. Wir werden läuferisch und kämpferisch gefordert sein, wenn wir als Gewinner vom Platz gehen wollen.“

Victoria Rosport (Platz 14, 15 Punkte): Wenn es eine Mannschaft gibt, die sich mit Abstiegskampf auskennt, dann ist es wohl das Team aus Rosport. Von dieser Erfahrung muss man profitieren. „Die Lage ist für uns weder neu noch unbekannt“, formulierte es Coach Martin Forkel. „Allerdings war es etwas schwer, die Niederlage gegen Niederkorn nach 2:0-Führung zu verdauen. Das merkte man den Spielern auch an. Doch seit Dienstag lag der Fokus komplett auf Hostert.“ Das Duell gegen den punktgleichen Konkurrenten beschrieb er als „überlebenswichtig, obschon der Verlierer nicht deswegen absteigen wird“. Er fügte hinzu: „Der Gegner wird mit Sicherheit aggressiv, aber nicht unbedingt mit breiter Brust antreten. Wir haben uns auf ein echtes Kampfspiel eingestellt.“ Doch ausgerechnet für das wichtige Duell außer Haus drohen mehrere Stammspieler auszufallen: Hinter einem Einsatz von Bürger, Steinbach und Amidon standen wegen Grippesymptomen am Freitag noch Fragezeichen. 

Fola Esch (Platz 13, 16 Punkte): Die beiden Erfolge gegen die Konkurrenten Ettelbrück und Monnerich erlaubten es der Fola in der vergangenen Woche, die direkten Abstiegsplätzen erstmals seit dem elften Spieltag wieder zu verlassen. Über dem Strich stand die „Doyenne“ übrigens zuletzt Mitte September. „Für uns hat sich durch die zwei Siege nicht viel geändert. Wir stecken weiterhin mitten im Abstiegskampf und das wird auch bis zum Schluss der Fall sein“, blickte Trainer Stefano Bensi voraus. Der Coach der Escher stimmte allerdings zu, dass diese sechs Punkte die aktuelle Hoffnungshaltung unterstreichen würden: „Seitdem wir Anfang Januar in die Vorbereitung gestartet sind, zielte alles darauf hinaus, wieder ein Team zu formen. Das Selbstvertrauen war die große Baustelle. Unser Testspielsieg gegen Eintracht Trier hat den Spielern dann noch einmal einen weiteren Schub gegeben.“ Mit Stürmer Kevin Quinol haben die Escher offenbar im Winter ins Schwarze getroffen: Der Angreifer hat bereits dreimal getroffen. Und auch die Verpflichtung von Innenverteidiger Jordan Tawaba scheint bislang ein Glücksgriff zu sein: Stand der 28-jährige Franzose auf dem Platz, gab es kein Gegentor. „Gegen Differdingen können wir schauen, ob wir einen Schritt nach vorne gemacht haben. Wir brauchen niemanden zu fürchten“, sagte Bensi.

UN Käerjeng (Platz 12, 16 Punkte): Marc Thomé und die UNK stürzten von einem sechsten Platz (10. Spieltag) kontinuierlich in die Gefahrenzone ab. „Durch den Punktgewinn vom letzten Spieltag gegen Hostert sind wir wieder etwas nach oben gekommen. Doch wir haben ein schwieriges Programm in nächster Zeit vor uns.“ In Sicherheit kann sich im Tabellenkeller niemand fühlen – doch genauso schnell kann sich die Lage auch verbessern: „Für Ettelbrück sieht es nicht so gut aus. Die Situation kann sich schnell ändern, das sieht man am Beispiel der Escher Fola. Mit zwei Siegen geht es schnell nach oben.“ Bei der UNK will man deshalb am Sonntag in der Hauptstadt wieder an die Leistung von vor zwei Wochen anknüpfen: „Vor zwei Wochen haben wir gegen Niederkorn ein sehr gutes Spiel abgeliefert und knapp verloren, weil wir ab der 60. Minute in Unterzahl spielen mussten. An diesem Tag haben wir uns teuer verkauft. Wir hoffen, dass wir diese Leistung wiederholen können, nur mit einem besseren Ergebnis für uns.“

FC Monnerich (Platz 11, 17 Punkte): Monnerich startete zwar mit einem Sieg in die Rückrunde, die folgende Niederlage gegen Wiltz bedeutete aber das Aus für Trainer Dinis de Sousa. Der neue Mann an der Seitenlinie, Olivier Ciancanelli, forderte nach seiner 0:2-Auftaktpleite auf dem Galgenberg eine andere Einstellung von den Spielern: „Es gibt keinen Schönheitspreis zu gewinnen, es geht darum, so schnell wie möglich Punkte zu sammeln. Die Spieler müssen verstehen, dass wir jetzt total im Abstiegskampf angekommen sind und dass sie ihre Hausaufgaben zu erledigen haben.“ An diesem Wochenende steht ein weiteres Duell gegen eine Truppe aus Esch an: „Wir müssen jetzt Gas geben, die Duelle und den Kampf annehmen sowie mit voller Konzentration in jedes Spiel gehen. Es wäre von großer Wichtigkeit, schon dieses Wochenende in unserem Heimspiel gegen die Escher Jeunesse zu punkten, auch wenn dies sicherlich eine sehr schwierige Aufgabe wird.“ (chd, cbie, mad, pad)