Wie nicht anders zu erwarten war, beschert der Vulkanausbruch auf Island der 42. Auflage der „Championnats internationaux des jeunes“ auf Kirchberg einen Minusrekord an Beteiligungen. / Marc Biwer
Eyjafjallajökull hat überall im Sport seine Schäden hinterlassen und machte auch vor einem der bedeutendsten Schwimm-Nachwuchsturniere in Europa keinen Halt. Exakt 42% weniger Einschreibungen muss das CIJ Meet 2010 hinnehmen und übertrifft mit 1.070 Starts deutlich die Minusmarke von 2007 (1.300).
Das letzte Aprilwochenende hat im Kalender der europäischen Schwimmvereine seinen festen Eintrag. Von Freitag bis Sonntag wird seit 42 Jahren das CIJ Meet des hauptstädtischen Swimming ausgetragen und dieses Jugendmeeting konnte sich in den Jahren ein großes Renommee erarbeiten.
FLNS DAS TEAM
o Jungen: Thibault Assini, Pit Brandenburger, Stefan Fandel, Luc Flammang, Fabien François, Louis Gloesener, Julien Henx, Gilles Schmitt, Jean-François Schneiders, Raphaël Stacchiotti, Jo Stijnen.
o Mädchen: Jennifer Diederich, Caroline Hermes, Julie Meynen, Kelly Moura, Charné Olivier, Lisa Picco, Christina Roch, Sarah Rolko, Sophie Schmidt, Mina Sohrabi-Zadeh, Cécilia Valeri, Manon van den Bossche, Aurélie Waltzing.
Schade, dass jetzt ein Vulkanausbruch und das damit verbundene Flugchaos dieser großartigen Veranstaltung einen Strich durch die Teilnehmerliste gezogen hat. „Nur“ noch 250 Schwimmer sind für die drei Wettkampftage gemeldet, gegenüber dem Vorjahr bedeutet dies ein Minus von 160 Akteuren. Die Begründung ist, dass nur 20 Vereine für das 42. CIJ gemeldet sind, das ist ein Rückgang von 21 Klubs. Überraschend ist allerdings die knappe Resonanz aus Belgien, wo nur ein Verein gemeldet ist. Zwangsläufig ergibt dies auch ein deutliches Minus an Starts, mit 1.070 Meldungen sind es 783 weniger Einsätze als 2009. Lediglich bei den teilnehmenden Nationen konnte man sich von zehn auf elf Länder verbessern, zu den 19 Nationen aus 2003 ist der Abstand aber immer noch gewaltig.
Neben der Quantität leidet auch die Qualität beim CIJ 2010. So sind bei den Mädchen die 200 m Delfin, 400 m Kraul, 200 m Kraul und 400 m Lagen relativ schwach besetzt, bei den Jungen trifft dies ebenfalls auf die 200 m Delfin sowie die 200 m Rücken zu. Trotz der vielen Ausfälle hat das CIJ Meet allerdings eine interessante Spitze zu verkünden. Vorneweg sind etliche interessante Zwei- und Dreikämpfe zu erwarten, verbunden mit schnellen Zeiten. So sagen die Meldelisten 13 neue Meetrekorde aus, darunter einen Open-Meetrekord. Die Sprints (über 50 m) und die 400 m Lagen werden ausschließlich als Open gewertet. Insbesondere die Schwedin Elenor Lindborg gilt es zu beachten. Die 18-Jährige ist mit fünf Meetrekordzeiten gemeldet. Die beiden FLNS-Akteure Sarah Rolko und Raphaël Stacchiotti sind ebenfalls für je zwei Meetrekorde gut. Der Wiltzer Jean-François Schneiders, der Deutsche André Biere und die Dänin Pernille Juel sind die restlichen Rekordkandidaten, während der Deutsche Marco Koch seine Bestzeit einstellen könnte.
Dennoch liegen die 13 Meetrekorde unter der Hälfte der 30 Bestzeiten der letzten beiden Jahre. Was aber nicht allein auf die geringere Teilnehmerzahl zurückzuführen ist. Der Verbot sämtlicher Schwimmanzüge hat einen maßgeblichen Einfluss auf den Rückgang an Rekorden in diesem Jahr. Aus dem gleichen Grund ist auch kaum mit einem neuen Landesrekord zu rechnen, vor Jahresfrist waren es deren noch neun.
Neben den oben erwähnten Rekordkandidaten verdienen noch die 17-jährige Slowenin Katja Hajdinjak und die 15-jährige Salome Jonsdottir Beachtung. Letztere zählt zu einer starken isländischen Mannschaft, die von Klaus-Jürgen Ohk geführt wird. Und damit könnte es ein Wiedersehen mit dem ehemaligen luxemburgischen Nationaltrainer und Technischen Direktor geben, falls Eyjafjallajökull es zulässt.
Ein ganz starkes Team kann aber auch Luxemburg vorzeigen. Nach nur 18 Mitgliedern im Vorjahr ist die FLNS-Mannschaft wieder auf 24 Schwimmer angewachsen, 11 Jungen und 13 Mädchen. Insbesondere in den jüngeren Kategorie hat Nationaltrainer Ingolf Bender etliche hoffnungsvolle Talente vorzuzeigen. Und dass die Luxemburger richtig gut drauf sind, konnten sie vor einer Woche beim CIVE unter Beweis stellen. Schon 2009 gab es 25 Podiumsplätze (2008 waren es 40) zu verzeichnen. Diesmal sagen die Meldelisten 46 Medaillen voraus, darunter allein 18 Goldmedaillen.
Zehn Podiumsplätze (4 Siege) sind sogar in der Open-Wertung möglich. Auch hier sind Sarah Rolko (SL, 3 Gold/4 Silber/2 Bronze) und Raphaël Stacchiotti (SCDE, 5/0/1) herausragend. Auch Jean-François Schneiders (CNW, 3/2/0) könnte beim CIJ groß absahnen. Von den jungen Schwimmern sind Julie Meynen (97, SL, 3/1/0) und Kelly Mora (96, SCD, 3/0/0) hervorzuheben. Im Total stehen 20 FLNS-Schwimmer in der Meldeliste auf einem Podiumsplatz. Mit Estelle Bruet, Saoirse Flood und der 11-jährigen Eline van den Bossche (alle SL) zählen drei davon nicht zum Kreis der Nationalmannschaft. Medaillen gibt es in jeweils vier Altersklassen (außer Open), bei den Jungen für die Jahrgänge 90/91, 92/93, 94 und 95+ und bei den Mädchen für die Jahrgänge 92/92, 94/95, 96 und 97+.
Das Programm
Freitag, 23. April, ab 14.00 Uhr: 200 m Schmetterling (Direktfinals), 400 m Freistil (Direktfinals), 200 m Lagen (Direktfinals); nach 1 Stunde Pause: 50 m Freistil (Vorläufe), 50 m Brust (Vorläufe), 50 m Schmetterling (Vorläufe), 50 m Rücken (Vorläufe)
Samstag, 24. April, ab 9.00 Uhr: 200 m Freistil (Vorläufe), 100 m Brust (Vorläufe), 100 m Schmetterling (Vorläufe), 200 m Rücken (Vorläufe); ab 16.00 Halbfinals 50 m, Finals 100 m und 200 m, anschl. 4×100 m Freistil
Sonntag, 25. April, ab 9.00 Uhr: 100 m Rücken (Vorläufe), 200 m Brust (Vorläufe), 100 m Freistil (Vorläufe), 400 m Lagen (Direktfinals); ab 14.00 Finals 50 m, 100 m und 200 m, anschl. 4×100 m Lagen
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