Allen voran die von Laurent Carnol. Als einer der wenigen in der Nationalmannschaft war sein Training nicht auf das Euro Meet abgestimmt. Der Brustschwimmer trainiert und studiert an der Loughborough-Universität und sein Training ist auf die englischen Veranstaltungen abgestimmt (siehe auch Interview auf dieser Seite). Und dennoch konnte der Ettelbrücker überraschend seine Goldmedaille über 200 m Brust verteidigen, trotz hehrer Konkurrenz.
Am letzten Wettkampf vermochte Laurent Carnol dann die Kirsche auf den Kuchen einer reifen Leistung der Bender-Mannschaft zu setzen, als er über 100 m Brust ein zweites Mal als Erster anschlug. In beiden Disziplinen darf sich der Luxemburger z.Z. als schnellster Mann der Welt betrachten (Weltjahresbestzeit).
Aktiver Stacchiotti
Es war eine tolle Mannschaft, die mit Christine Mailliet (Schulterverletzung) und Pit Ulveling (Studien) sogar zwei Ausfälle zu beklagen hatte. Dana Gales (SCDE) konnte ebenfalls nur mit halber Kraft schwimmen, erreichte dennoch zweimal das A-Finale: „Zunächst war ich letztes Jahr öfters krank, im Dezember kamen dann noch Sehnenentzündungen in der Schulter hinzu. Ich konnte nur mit schmerzstillenden Mitteln antreten und hatte nie und nimmer mit einem solchen Ergebnis gerechnet. Aber jetzt muss ich pausieren und meine Schulter auskurieren.“
Zu den Aktivposten im Team zählte natürlich auch Raphaël Stacchiotti. Das Ausnahmetalent verzeichnete sechs Starts und stand am Ende fünfmal auf einem A- und einmal auf einem BFinalplatz. In diesen Finals konnte der Junioreneuropameister in „seiner“ Disziplin (200 m Lagen) Silber gewinnen, hinzu kamen Bronze über 400 m Lagen und ein 5. Platz neben Superstar Alain Bernard im Finale über 100 m Kraul: „Ich hätte wirklich nicht gedacht, dass es so viele Finals werden würden. Am meisten zufrieden bin ich mit dem Samstag. Aber die Zeit heute (Sonntag, die Red.) über 100 m Freistil war auch schön schnell. Ich hätte nicht gedacht, dass ich diese Zeiten schon drauf habe. Als mein Top-Ergebnis sehe ich aber die 200m Lagen an.“
Viel Freude bereiteten dem Nationaltrainer auch die Rückenschwimmer, allen voran Sarah Rolko. Die 15-Jährige konnte über 50 m und 100 m Rücken eine Bronzemedaille gewinnen, schwamm über 200 m ins A-Finale und belegte über 50 m Delfin Platz 4. Ein tolles Ergebnis, nachdem sie vor Jahresfrist verletzungsbedingt gehemmt war. „Ich bin rundum mit meinen Leistungen zufrieden“, meinte denn auch eine strahlende Sarah Rolko und verschwand in der Dopingkontrolle. Mit Platz 3 über 50 m, Platz 4 über 200 m und Platz 5 über 100 m Rücken sowie zwei B-Finals stand ihr männliches Pendant Jean-François Schneiders dem im nichts nach. Dabei muss der Wiltzer z.Z an zwei Fronten kämpfen: „Die Uni nimmt viel Zeit in Anspruch. In den letzten drei Wochen standen Examen an, die mein Trainingsvolumen beeinträchtigen. Zudem war es für mich der erste Einsatz im neuen Jahr und ich muss mich erst an die neue Schwimmausrüstung gewöhnen. Dementsprechend bin ich selbst über das Ergebnis überrascht. Die Belohnung war die EM-Norm.“
Zu den Leistungsträgern im Team zählte auch Kim Nickels, die eine EM-Qualifikation über 100 m Delfin nur um 8/100 verpasste. Eine Kim Nickels, die zum Glück von ihrem Rücktritt zurückgetreten ist und beim Euro-Meet zweimal im B-Finale und einmal in einem A-Finale stand. JPEE-Teilnehmerin Christina Roch realisierte eine B-Finalteilnahme. Die letzten beiden Finalplätze (zweimal B) gingen auf das Konto von Brustspezialistin Aurélie Waltzing: „Meine letzten beiden Wochen waren nicht so schön. Mein Einstieg in den Wettkampf ging deshalb etwas daneben. Zum Glück konnte ich mich steigern.“
Gute Leistungen
Die Nationalmannschaft war jedenfalls hervorragend auf das Euro Meet vorbereitet und bot bis auf wenige Ausnahmen tolle Zeiten. Die EM-Schwimmer (kurze Vorbereitungszeit, neues Material) Carnol, Schneiders, Stacchiotti und Rolko kamen schon nah an ihre Bestzeiten heran, die Probleme von Gales und Waltzing sind oben erklärt. Kim Nickels konnte ebenfalls gefallen, genau wie die jungen Talente Kelly Moura, Jennifer Diederich und Julien Henx, die etliche persönliche Bestzeiten schwammen. Etwas Abstriche muss man bei Christina Roch und Cécilia Valeri machen, enttäuschend waren die Zeiten von Damien Assini, Jo Stijnen und der jungen Manon van den Bossche.
Auf der anderen Seite konnten einige FLNS-Schwimmer, die mit ihren Klubs am Start waren, gute Beiträge leisten. Auf die Ergebnisse der Junioren und Youth werden wir denn auch ausführlich in unserer morgigen Ausgabe zurückkommen.
EURO MEET 2010: DIE ERGEBNISSE DES WOCHENENDES
Männer
50 m Freistil: 1. Steffen Deibler (D) 22″55, 2. Alain Bernard (F) 22″71, 3. Yoris Grandjean (F) 23″16, 10. Raphaël Stacchiotti 23″97, 11. J.-François Schneiders 24″07, 31. Damien Assini 25″11, 67. Jo Stijnen 27″22, 68. Dominic Betz (alle LUX) 27″24
100 m Freistil: 1. Bernard 49″58, 2. Deibler 49″94, 3. Christophe Fildebrandt (D) 51″10, 5. Stacchiotti 51″55 (Vorlauf Schneiders 19. in 53″29), 27. D. Assini 54″12, 66. Stephan Fandel (CNDi) 55″89, 82. Thibault Assini (SL) 56″79
200 m Freistil: 1. Fildebrandt 1’52″13, 2. Grandjean 1’52″49, 3. Christian Kubusch (D) 1’52″61, 33. D. Assini 1’59″09, 56. Fandel (CNDi) 2’02″86, 77. T. Assini 2’04″64, 102. Julien Henx (LUX) 2’08″69
400 m Freistil: 1. Heerden Hermann (RSA) 3’54″42, 2. Christian Kubusch (GER) 3’57″54, 3. Sergy Frolov (UKR) 3’59″81, 40. Fandel 4’20″78, 52. Patrick Zepp (SCR) 4’24″67, 55. T. Assini (SL) 4’26″14, 78. Henx 4’37″83
50 m Rücken: 1. Randall Bal (USA) 25″21, (Meet-Rekord), 2. Radoslaw Kawecki (POL) 26″47, 3. Dorian Gandin (F) 26″84, 5. J.-Franç. Schneiders 27″23, 47. Jo Stijnen (beide LUX) 32″19, 49. Max Even (CNW) 32″74
100 m Rücken: 1. Bal 54″94, (Meet-Rekord), 2. Kawecki 56″51, 3. J.-F. Schneiders 57″86, 45. Henx 1’05″44, 58. Even 1’10″20
200 m Rücken: 1. Kawecki 1’59″88 (Meet-Rekord), 2. Yannick Lebherz (D) 2’02 11, 3. Lucien Hassdenteufel (D) 2’03″78, 4. J.-F. Schneiders 2’07″23, 45. Louis Gloesener (SL) 2’29″38
50 m Brust: 1. Dimitrios Xynadas (GRE) 28″83, 2. Igor Borsyk (UKR) 29″14, 3. Marco Koch (D) 29″46, 4. Laurent Carnol (LUX) 29″49, 46. Luc Flammang (CNDü) 32″88, 55. Fandel 34″05
100 m Brust: 1. Carnol 1’02″76, 2. Borsyk 1’03″29, 3. Koch 1’04″53, 52. Flammang 1’14″26, 53. Fandel 1’14″99, 61. Loïc Feltgen (CNE) 1’17″33
200 m Brust: 1. Carnol 2’14″46, 2. Christian von Lehn (D) 2’14″95, 3. Borsyk 2’19″24, 48. Fandel 2’42″64, 44. Gilles Schmitt (SL) 2’40″55, 54. Feltgen 2’45″43
50 m Schmetterling: 1. Deibler 24″11, 2. Hengel 24″92, 3. Maximilian Oswald (D) 25″18, 7. Stacchiotti 25″62, 53. T. Assini (SL) 28″24, 66. Fabien François (SL) 28″94, 73. Tom Marin (CNDü) 29″55
100 m Schmetterling: 1. Deibler 53″52, 2. Dubrov 54″23, 3. Lebon 54″77 (Stacchiotti im Vorlauf 8. in 58″53), 63. Fabien François (SL) 1’03″45, 76. Maurice Herr (CNDi) 1’06″32
200 m Lagen: 1. Dubrov 2’04″14, 2. Stacchiotti 2’04″41, 3. Fabien Horth (F) 2’05″31, 66. Louis Gloesener (SL) 2’27″00, 71. Herr 2’29″39, 73. Pit Brandenburger (SL) 2’31″36
Frauen
50 m Freistil: 1. Coralie Balmy (F) 26″38, 2. Annika Bruhn 26″51, 3. Julika Niegisch (beide D) 26″56, 10. Sarah Rolko 27″39, 13. Kim Nickels (beide LUX) 27″21, 35. Sydney Baum (SCR) 28″36, 47. Christina Roch (LUX) 28″74, 49. Caroline Sinner (SL) 28″82
100 m Freistil: 1. Balmy 56″56, 2. Silke Lippok (D) 56″59, 3. Mylène Lazare (F) 57″08, 19. Kim Nickels (LUX) 59″95, 26. Rolko 1’00″05, 43. Roch 1’01″51, 46. Cécilia Valeri (LUX) 1’01″56, 51. Baum 1’01″68, 63. Kelly Moura (LUX) 1’02″19
200 m Freistil: 1. Balmy 2’00″73, 2. Rieneke Terink (NL) 2’01″52, 3. Franziska Jansen (D) 2’03″40, 48. Cécilia Valeri (LUX) 2’13″70, 51. Moura 2’14″18, 67. Olivier Charné (SL) 2’15″97
400 m Freistil: 1. Balmy 4’13″53, 2. Franziska Jansen (D) 4’15″98, 3. Rieneke Terink (NL) 4’16″49, 46. Moura 4’42″48, 67. Olivier 4’49″76, 80. Caroline Hermes (SL) 4’55″24, 83. Désirée Jorgensen (SL) 4’58″68
50 m Rücken: 1. Jenny Mensing 29″72, 2. Alexandra Wenk (beide D) 30″12, 3. Sarah Rolko (LUX) 30″19, 8. Gales 31″25, 39. Valeri 33″28, 43. Caroline Sinner (LUX) 33″61
100 m Rücken: 1. Jenny Mensing (D) 1’02″10, 2. Daryna Zevina (UKR) 1’03″74, 3. Rolko 1’03″89, 7. Gales 1’07″91, 28. Valeri 1’10″20, 42. Katherine Cannon (SL) 1’12″40
200 m Rücken: 1. Mensing 2’13″64, 2. Zevina 2’18″01, 3. Paula Beyer (D) 2’19″08, 4. Rolko 2’21″80, 13. Valeri 2’29″08, 34. Katherine Cannon (SL) 2’35″82, 53. Lisa Picco (SCR) 2’49″68
50 m Brust: 1. Ashleigh Hyland (GB) 33″38, 2. Laura Simon 33″64, 3. Sybille Dalacker (beide D) 33″71, 14. Aurélie Waltzing (LUX) 34″98, 33. Manon vd. Bossche (LUX) 38″42, 34. Alexandra Metzen (CNE) 38″58, 35. Sabrina Bravaccini (SL) 38″89
100 m Brust: 1. Dalacker 1’12″69, 2. Vanessa Grimberg 1’13″10, 3. Laura Simon (beide D) 1’13″15, 11. Waltzing 1’15″45, 46. Mina Sohrabi (SL) 1’25″15, 52. Leticia Sandra Klapp (CNDü) 1’27″80
200 m Brust: 1. Julie Pujol (F) 2’35″03, 2. Adeline Martin (F) 2’35″55, 3. Jessica Steiger (D) 2’39″44, 5. Waltzing 2’40″05
50 m Schmetterling: 1. Uta Müller 27″89, 2. Franziska Hentke 28″16, 3. Annika Mehlhorn (alle D) 28″30, 4. Rolko 28″81, 40. Cassandra Roch (LUX) 31″80, 41. Baum 31″81, 42. Jeanne Banky (SL) 31″92
100 m Schmetterling: 1. Müller 1’01″61, 2. Mehlhorn 1’02″00, 3. Franziska Hentke (D) 1’02″08, 8. Kim Nickels (LUX) 1’04″08, 42. Cassandra Roch 1’11″42, 56. Anne Gindt (SCD) 1’16″82
200 m Lagen: 1. Nina Schiffer (D) 2’19″24, 3. Lieke Verouden (NL) 2’19″45, 17. Christina Roch 2’31″32, 41. Manon vd. Bossche (LUX) 2’37″65, 52. Caroline Hermes (SL) 2’39″85, 55. Sohrabi-Zadeh 2’40″60Mannschaftsklassement1. Deutscher Schwimm-Verband (D) 22.975 P., 2. CN Antibes (F) 22.546, 3. ARGE Baden-Württemberg (D) 22.234, 4. Hessischer Schwimmverband (D) 22.226, 5. FLNS Nationalselektion 21.498, 6. SG Dortmund (D) 21.083, 33. Swimming Luxemburg 17.042, 34. CN Diekirch 11.057, 49. SC Redingen 5.491, 57. CN Düdelingen 4.153, 70. CN Wiltz 2.414, 80. CN Echternach 1.432, 81. SC Differdingen (alle LUX) 838
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