«Wenn Sie die Leute im FIFA-Vorstand anschauen, waren viele verbandelt mit ehemaligen Diktatoren», sagte Pieth in einem Interview der «Süddeutschen Zeitung» (Mittwoch). Diese Verbindungen hätten die Personalwahl für den laufenden Reformprozess des skandalumwitterten Weltverbandes behindert, meinte Pieth.
Konkret habe der argentinische FIFA-Vizepräsident Julio Grondona eine Berufung von Pieth-Favorit Luiz Moreno Ocampo zum Chefermittler der neuen FIFA-Ethikkommission im Weg gestanden. Ocampo hatte vor seiner Aktivität am Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag unter anderem Ex-Diktatoren in Argentinien vor Gericht gebracht.
Problem mit Frauen
Sein zweiter Personalvorschlag, die Schottin Sue Akers von Scotland Yard, sei wegen sexistischer Motive der FIFA-Funktionäre abgelehnt worden. Da hätten die «älteren Herren in der FIFA» gesagt: «Bei einer Frau sollen wir beichten, dass wir etwas Böses getan haben? Nein! Da verlangt ihr zu viel!», berichtete Pieth.
Stattdessen bekam der von Pieth – dem Vorsitzenden der Kommission für Good Governance – nicht vorgeschlagene Amerikaner Michael Garcia den Job. Die FIFA war für eine Stellungnahme zu den Vorwürfen zunächst nicht zu erreichen.
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