Die Trierer Grünen werfen dem ADAC vor, die Besucherzahlen seiner Deutschland-Rallye manipuliert zu haben. Ausgegeben worden seien jeweils etwa 70.000 Eintrittskarten, der ADAC habe aber dreimal so viele Besucher angegeben, berichtete die Stadtratsfraktion der Partei am Dienstag. Zuschauer, viele aus Luxemburg, seien mehrfach gezählt worden, auch Anwohner mit Durchgangskarten seien mitgerechnet worden. Die Stadt Trier unterstütze die Veranstaltung mit etwa 140.000 Euro jährlich – Grundlage für diesen Betrag seien die vom ADAC angegebenen Zuschauerzahlen.
Der Automobilclub wies den Manipulationsvorwurf zurück. Es sei gängige Praxis bei Großereignissen, dass nicht nur die verkauften Eintrittskarten den Ausschlag über die Zuschauerzahl gebe, sagte ADAC-Motorsportchef Lars Soutschka auf Anfrage. So brächten die Teams Gäste mit, auch gebe es Zuschauer, die ohne Tickets an die Strecke gingen, aber dennoch gezählt würden.
Zudem handele es sich um ein mehrtägiges Ereignis, so dass Zuschauer mehrfach gezählt würden. So errechneten sich die vom ADAC angegeben Zuschauerzahlen von rund 200.000, obwohl nur zwischen 70.000 und 80.000 Tickets verkauft würden. Der zweitgrößte Automobilclub der Welt war wegen Manipulationen beim Autopreis «Gelber Engel» unter Druck geraten.
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