Ende April kehrt die ehemalige Tennis- Weltranglistenerste Maria Scharapowa (Russland), nach ihrer Sperre wegen Meldonium-Missbrauchs, in Stuttgart in den Profizirkus zurück. Viele Diskussionen hatte es um ihre Sperre und in den letzten Wochen auch um die Vergabe von Wildcards an die Russin gegeben.
Einmal in Luxemburg
Maria Sharapova spielte bislang einmal bei den BGL BNP Paribas Luxembourg Open: 2003 unterlag sie im Halbfinale der späteren Siegerin Kim Clijsters.
Damals stand die Russin auf Rang 37 der Weltrangliste.35 WTA-Turniersiege im Einzel stehen für Sharapova zu Buche, darunter 5 Grand-Slam-Turniere (Australian Open 2008, Roland Garros 2012 und 2014, Wimbledon 2004 und US Open 2006).
Ihr Karriere-Preisgeld beläuft sich aktuell auf 36.500.000 $.
Das Turnier ihres privaten Sponsors Porsche beginnt bereits am 24. April. Die fünffache Grand-Slam-Siegerin darf nach ihrer Sperre aber erst ab dem 26. April offiziell wieder spielen.
Profis wie Angelique Kerber, Nummer eins bei den Damen, und Andy Murray, Nummer eins bei den Herren, äußerten sich gegen ein solches Vorgehen der Turnierdirektoren.
Die Damen-Profi-Vereinigung WTA überlegt nun, die Vergabe-Richtlinien zu ändern: „Jede Regel wird überprüft, und – ich bin sicher – auch diese. Wenn die Spielerinnen das wollen, werden wir es auch tun“, sagte WTA-Präsident Steve Simon der BBC.
Scharapowas Manager, Max Eisenbud, hatte vergangene Woche gesagt: „Jedes WTA-Turnier hat mich angerufen und um eine Wildcard gebeten.“
Kurz darauf hatte sich der britische Verband gemeldet und mitgeteilt, dass sich die Verantwortlichen nicht beim Manager gemeldet hatten und Scharapowa für die Vorbereitungsturniere auf Wimbledon keine Wildcard erhalten wird.
«Haben uns gemeldet»
Das Tageblatt hat beim Organisator der BGL BNP Paribas Luxembourg Open (Link ) nachgefragt: „Wir haben uns auch bei ihrem Manager gemeldet. In Wimbledon werden wir an dieser Verpflichtung arbeiten. Wir sind uns natürlich bewusst, dass die Chancen klein sind“, erklärt Turnierdirektorin Dan Maas. Der Termin mit Max Eisenbud in Wimbledon steht jedenfalls.
Zur Polemik um die Vergabe der Wildcards hat Maas ebenfalls eine klare Meinung: „Als Veranstalter haben wir eine Verantwortung gegenüber dem Publikum und den Sponsoren, die bestmöglichen Spielerinnen zu verpflichten. Ihre Strafe ist abgesessen. Wir würden ihr eine Wildcard geben.“
Für die Luxemburger Veranstalter wird es vor allem darum gehen, den Manager und die Spielerin zu überzeugen. Und dann muss die Verpflichtung finanziell gestemmt werden. Die 29-Jährige (30 am 19. April) gehört zu den Spitzenverdienern im Damen-Tennis, auch wenn sie aktuell keine Weltranglisten-Platzierung mehr hat. Scharapowa erhält eine hohe fünfstellige „appearance fee“, ein Antrittsgeld.
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