Nachdem die Gala Tour de France vor zwölf Monaten kurzfristig abgesagt wurde, lud der ACC Contern, drei Tage nach Ende der Tour de France, zum 16. Mal zum beliebten Kriterium ein – bekanntlich erstmals in Esch-Belval. Präsident Marcel Gilles rief, und eine ganze Reihe hochrangiger Profis folgten erneut seiner Einladung. Nach Andy Schleck, dem Gewinner von 2011, reihte sich gam Mittwoch der Portugiese Rui Costa ins namhafte Palmarès ein.
Erstmals wurden die Runden nicht wie zuletzt gewohnt auf dem Parcours im Bahnhofsviertel der Hauptstadt gedreht, sondern in Esch-Belval.
Das 46-köpfige Feld umrundete auf seiner 1,2-km-Runde das Viertel insgesamt 40 Mal, so dass die zahlreichen Zuschauer – die man aber leider wohl eher mit Hunderten als mit Tausenden zählen musste – wieder voll auf ihre Kosten gekommen sind.
Ab 16.00 Uhr hatte der Organisator für ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm gesorgt. Zu Beginn des Rennens wurden die Zuschauer von einem Schauer etwas abgekühlt. Nach der Vorstellung der Hauptdarsteller fiel der Startschuss erst um 20.10 Uhr, da die zehn Teilnehmer der Tour de Wallonie etwas später eintrafen.
Franks erstes Rennen
Neben den sechs Luxemburger Profis hießen die Hauptdarsteller Rui Costa (Movistar), Richie Porte (Sky), Jakob Fuglsang (Astana) und Maxime Montfort (RadioShack-Leopard). Frank Schleck, derzeit ohne Kontrakt, fuhr sein erstes Rennen nach seiner einjährigen Sperre im Trikot der Luxemburger Nationalmannschaft.
Auf dem 1,2 km kurzen Viereck-Kurs, mit Start und Ziel in der Avenue du Rock’n’Roll, ließen die ersten Attacken nicht lange auf sich warten. Es waren vor allem die Luxemburger Fahrer, die die erste Hälfte des Rennens animierten. Mit Jempy Drucker, Pascal Triebel, Enzo Mezzapesa, Ben Gastauer, Laurent Didier und einigen Weiteren gab es bis in die letzten Runden hinein stets Fluchtversuche, ohne dass sich jedoch eine Gruppe entscheidend absetzen konnte.
Didier bester Luxemburger
Zehn Runden vor dem Ende, auf mittlerweile trockener Straße, versuchte es Andy Schleck, wurde vier Runden später aber wieder eingefangen. Danach bildete sich eine 10-köpfige Gruppe mit sämtlichen Favoriten. Zu diesem Zeitpunkt hatte sich Jempy Drucker – Platz 5 nachmittags in der Wallonie – bereits die Sprintwertung gesichert. Postwendend ergriff Jakob Fuglsang, „coureur le plus combatif“, die Flucht und wurde erst in der zweitletzten Runde eingefangen. Am Ende war es dann der zweifache Tour-Etappensieger Rui Costa aus Portugal, der sich mit einem Vorsprung von einigen Metern vor Richie Porte durchsetzen konnte. Als bester Luxemburger kam Laurent Didier auf Rang drei.
Die weiteren Top-10-Platzierungen ab Rang vier: Jakob Fuglsang, Maxime Monfort, Ben Gastauer, Yukiya Arashiro, Frank Schleck, Johannes Fröhlinger und Andy Schleck.
(Claude Clemens, Mario Nothum / Tageblatt.lu)
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