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Rosberg siegt in Monaco

Rosberg siegt in Monaco
(Srdjan Suki)

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Formel-1-Pilot Nico Rosberg hat den Großen Preis von Monaco gewonnen. Der Mercedes-Fahrer siegte vor dem vierfachen Weltmeister Sebastian Vettel im Ferrari und seinem Teamkollegen Lewis Hamilton.

Durch einen unfassbaren taktischen Fehlgriff von Mercedes bei Weltmeister Lewis Hamilton hat Stallrivale Nico Rosberg den Hattrick beim Formel-1-Klassiker in Monte Carlo vor Landsmann Sebastian Vettel geschafft. Hamilton führte souverän das Rennen am Sonntag an, bis eine Safety-Car-Phase nach einem heftigen Abflug von Teenager Max Verstappen an der Spitze für eine dramatische Wendung in der Schlussphase sorgte: Mercedes holte den Briten an die Box, Rosberg und Vettel blieben auf der Strecke.

Wie schon den Jahren 2013 und 2014 gewann letztlich Wahl-Monegasse Rosberg. Vettel wurde Zweiter, Hamilton Dritter. Der nächste Silberpfeil-Zoff ist programmiert. «Absolute Fehlentscheidung», betonte Teamaufsichtsratschef Niki Lauda.

Hamilton stinksauer

Mit seinem zweiten Saisonsieg nacheinander verkürzte Rosberg (116) den Rückstand auf Hamilton (126) um sieben Punkte im WM-Klassement. Und der Brite war stinksauer: «Was ist da los?», fragte er nach dem Reifenwechsel, der Hamilton den sicher geglaubten Sieg, den ersten seit 2008 im Fürstentum, kostete. Nachdem die Emotionen im hochbrisanten Teamduell schon vor einem Jahr hochgekocht waren, dürfte dieses wundersame Szenario die Silberpfeile noch länger beschäftigen. Vettel verkürzte seinen Rückstand auf Hamilton auf 28 Punkte.

Hamilton schien für das deutsche Duo ganz lange Zeit unerreichbar. Diesen Sieg wollte der Brite, der das glamouröse Umfeld der Schönen und Reichen spürbar genoss, «mehr denn je». Nach seiner famosen Vorstellung in der Qualifikation ließ er beim Rennstart daran auch gar keine Zweifel aufkommen. Zum ersten Mal nahm der Brite das legendäre Rennen in den engen Straßen des Fürstentums von der Pole aus in Angriff. Rosbergs zunächst einzige Chance, den Rivalen zu überholen, war beim Start, aber es klappte nicht.

Auf die Randsteine

Souverän bog Hamilton nach der kurzen Beschleunigungsgeraden in die erste Kurve ein. Dahinter versuchte Vettel Rosberg zu attackieren, der 27 Jahre alte Heppenheimer kam mit seinem Ferrari aber auf die Randsteine und driftete in dem Rechtsknick. Hamilton Erster, Rosberg Zweiter, Vettel Dritter – so ging es in und auch nach der ersten Runde weiter, zunächst jeweils mit etwa zwei Sekunden zwischen ihnen.

Rosbergs Möglichkeiten, den WM-Spitzenreiter wie zuletzt in Barcelona zu schlagen, schwanden eigentlich mit jedem der 78 Umläufe auf dem 3,34 Kilometer langen Kurs.

Dabei wollte Rosberg nach dem «ernüchternden» zweiten Startplatz den Druck im Rennen hochhalten. Tatsächlich aber kam ihm Vettel zunehmend näher. Chancen auf den ersten Ferrari-Sieg seit 14 Jahren im Fürstentum durch Michael Schumacher hatte der Hesse zwar nicht, Platz zwei schien aber schon da möglich, zumal es bereits nach rund einem Viertel der Renndistanz zu den Überrundungen auf dem kürzesten Kurs im Grand-Prix-Kalender kam.

Lücke zu Hamilton schließen

In Runde 21 war aber klar, dass sämtliche Leistungen der beiden Mercedes bis dahin genau dem entsprachen, was das Team wollte. Hamilton, der trotz einer noch zurückhaltenden Fahrweise ein paar Mal über zu warme Bremsen klagte, bekam Grünes Licht, etwas mehr Gas zu geben. Rosberg sollte die Lücke zu seinem Teamkollegen weiter schließen. Auch weil die Gefahr bestand aus Mercedes-Sicht, dass Vettel früher zum einzigen Reifenwechsel an die Box kommt und den Wahl-Monegassen dadurch überholen könnte.

Und tatsächlich: Vettel kam vor Rosberg an die Box, aber nur eine Runde. Es reichte für den Ferrari-Piloten nicht, um vor Rosberg zu kommen. «Wir haben es nicht geschafft», stellte Vettel via Boxenfunk fest. Hamilton schien souverän und unangefochten zum Sieg zu fahren. Doch Verstappens heftiger Abflug stellte alles auf den Kopf.

Hamilton kam an die Box zum Reifenwechsel, Rosberg und Hamilton nicht. Und auf einmal – als das Safety Car draußen war – lag Hamilton hinter Rosberg und Vettel. Für Rosberg war war es der zehnte Sieg seiner Karriere, aber einer mit großem Beigeschmack.

Grand Prix von Monaco in Monte Carlo (78 Runden à 3,340 m/260,520 km):

1. Nico Rosberg (Wiesbaden) Mercedes 1:49:18,420 Std. (Schnitt: 142,874 km/h);
2. Sebastian Vettel (Heppenheim) Ferrari + 0:04,456 Min.;
3. Lewis Hamilton (England) Mercedes + 0:06,053;
4. Daniil Kwjat (Russland) Red Bull + 0:11,965;
5. Daniel Ricciardo (Australien) Red Bull + 0:13,608;
6. Kimi Räikkönen (Finnland) Ferrari + 0:14,345;
7. Sergio Perez (Mexiko) Force India + 0:15,013;
8. Jenson Button (England) McLaren Honda + 0:16,063;
9. Felipe Nasr (Brasilien) Sauber + 0:23,626;
10. Carlos Sainz jr. (Spanien) Toro Rosso + 0:25,056;
11. Nico Hülkenberg (Emmerich) Force India + 0:26,232;
12. Romain Grosjean (Frankreich) Lotus + 0:28,415;
13. Marcus Ericsson (Schweden) Sauber + 0:31,159;
14. Valtteri Bottas (Finnland) Williams + 0:45,789;
15. Felipe Massa (Brasilien) Williams + 1 Runde;
16. Roberto Merhi (Spanien) Manor + 2 Runden;
17. Will Stevens (England) Manor + 2 Runden

Ausfälle:

Pastor Maldonado (Venezuela) Lotus (6. Runde); Fernando Alonso (Spanien) McLaren Honda (42. Runde); Max Verstappen (Niederlande) Toro Rosso (63. Runde) Schnellste Rennrunde: Daniel Ricciardo (Red Bull) 1:18,063 Min.

Pole Position:
Lewis Hamilton (Mercedes) 1:15,098 Min.

Fahrer-Wertung nach 6 von 19 Rennen:

1. Lewis Hamilton 126
2. Nico Rosberg 116
3. Sebastian Vettel 98
4. Kimi Räikkönen 60
5. Valtteri Bottas 42
6. Felipe Massa 39
7. Daniel Ricciardo 35
8. Daniil Kwjat 17
9. Felipe Nasr 16
10. Romain Grosjean 16
11. Sergio Perez 11
12. Carlos Sainz jr. 9
13. Nico Hülkenberg 6
14. Max Verstappen 6
15. Marcus Ericsson 5
16. Jenson Button 4

Team-Wertung nach 6 von 19 Rennen:

1. Mercedes 242
2. Ferrari 158
3. Williams 81
4. Red Bull 52
5. Sauber 21
6. Force India 17
7. Lotus 16
8. Toro Rosso 15
9. McLaren Honda 4

Nächstes Rennen:

GP Kanada am 7. Juni in Montréal

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