Nico Rosberg hat im WM-Privatduell mit Lewis Hamilton ein Ausrufezeichen gesetzt. Der 28-Jährige drehte am Samstag in der Formel-1-Qualifikation zum Grand Prix von Kanada in Montréal die schnellste Runde und holte sich damit seine zweite Pole Position nacheinander. Rosberg verwies seinen Mercedes-Teamkollegen Lewis Hamilton auf Rang zwei. Sebastian Vettel ist für das Rennen am Sonntag (20.00 Uhr/MESZ) der erste Verfolger der beiden Silberpfeile. Der Titelverteidiger fuhr im Red Bull nach einer starken letzten Runde auf Platz drei.
«Es war ein fantastischer Tag. Es ist großartig, dass es hingehauen hat», resümierte Rosberg. «Nico hat einen tollen Job gemacht», zollte Hamilton seinem Stallgefährten Respekt. «Am Ende wollte ich mehr riskieren und es hat geklappt», bilanzierte Vettel.
Vom letzten Platz startet Esteban Gutiérrez. Nach einem Dreher in die Boxenmauer im Abschlusstraining kündigte das Schweizer Team einen Chassis-Wechsel an seinem Wagen an, weshalb der Mexikaner gar nicht erst an der Qualifikation teilnehmen durfte.
Hamilton-Show
Eine weitere Hamilton-Show hatte sich zumindest angedeutet. Bestzeit am Freitag, schnellste Runde im Abschlusstraining – und auch am Samstag stellte der 29-Jährige zunächst seine ganze Klasse unter Beweis. Hamilton war in den ersten beiden K.o.-Runden nicht zu schlagen. Dann aber konterte Rosberg im brisanten WM-Privatduell und holte seine dritte Pole in dieser Saison – insgesamt seine siebte.
Für Vettel hatte sich eine weitere schwierige Qualifikation abgezeichnet. Nach Rang zehn im Abschlusstraining schraubte Teamchef Christian Horner sogar die Erwartungen herunter. «Wenn wir einen Wagen in die dritte Startreihe bringen, wäre das schon ein gutes Resultat», hatte der Brite erklärt.
«Schlagdistanz»
Mit der vierten Kanada-Pole in Serie für Vettel wurde es dann folgerichtig auch nichts. Mit Rang drei und Teamkollege Daniel Ricciardo auf sechs wurde das Minimalziel aber mehr als erfüllt. «Wir arbeiten weiter, um zumindest in Schlagdistanz zu bleiben. Nur so kann man die anderen zu Fehlern zwingen», sagte Red-Bull-Motorsportberater Helmut Marko.
Vor dem siebten Saisonlauf bleiben Rosberg und Hamilton in der WM-Wertung eine Klasse für sich. Der gebürtige Wiesbadener führt das Klassement mit 122 Punkten ab, mit vier Zählern weniger folgt der Brite. Vettel ist mit 45 Punkten weit abgeschlagen Sechster.
Startaufstellung:
1. Startreihe: 1. Nico Rosberg (Deutschland) Mercedes 1:14,874; 2. Lewis Hamilton (England) Mercedes 1:14,953
2. Startreihe: 3. Sebastian Vettel (Deutschland) Red Bull 1:15,548; 4. Valtteri Bottas (Finnland) Williams 1:15,550
3. Startreihe: 5. Felipe Massa (Brasilien) Williams 1:15,578; 6. Daniel Ricciardo (Australien) Red Bull 1:15,589
4. Startreihe: 7. Fernando Alonso (Spanien) Ferrari 1:15,814; 8. Jean-Eric Vergne (Frankreich) Toro Rosso 1:16,162
5. Startreihe: 9. Jenson Button (England) McLaren Mercedes 1:16,182; 10. Kimi Räikkönen (Finnland) Ferrari 1:16,214
6. Startreihe: 11. Nico Hülkenberg (Deutschland) Force India 1:16,300; 12. Kevin Magnussen (Dänemark) McLaren Mercedes 1:16,310
7. Startreihe: 13. Sergio Perez (Mexiko) Force India 1:16,472; 14. Romain Grosjean (Frankreich) Lotus 1:16,687
8. Startreihe: 15. Daniil Kwjat (Russland) Toro Rosso 1:16,713; 16. Adrian Sutil (Deutschland) Sauber 1:17,314
9. Startreihe: 17. Pastor Maldonado (Venezuela) Lotus 1:18,328; 18. Max Chilton (England) Marussia 1:18,348
10. Startreihe: 19. Jules Bianchi (Frankreich) Marussia 1:18,359; 20. Kamui Kobayashi (Japan) Caterham 1:19,278
11. Startreihe: 21. Marcus Ericsson (Schweden) Caterham 1:19,820
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