Als die Silberpfeile in Sakhir das nächste Glanzlicht anvisierten, betrieb Sebastian Vettel schon Ursachenforschung. Der viermalige Formel-1-Weltmeister verpasste zum zweiten Mal in dieser Saison die Entscheidungsrunde in der Qualifikation und geht nur von Rang zehn in den Großen Preis von Bahrain. An ihrer Ausnahmestellung ließen die Mercedes-Piloten vor dem Nachtrennen am Sonntag (17.00 Uhr MESZ) dagegen keinen Zweifel. Zum fünften Mal in seiner Karriere sicherte sich Nico Rosberg die Pole Position und verwies seinen Teamkollegen Lewis Hamilton auf Rang zwei.
Der Abstand der Silberpfeile auf den Dritten Daniel Ricciardo im zweiten Red Bull war deutlich, der Australier geht nach seiner Strafe aus dem Großen Preis von Malaysia als 13. ins Rennen.
Entäuschender Platz
Nach einem Dreher im Abschlusstraining endete für Vettel auch die K.o.-Runde auf Platz elf enttäuschend. «Ich denke, es war kein einfacher Tag für uns. Leider lief es im Qualifying nicht so rund», sagte der Heppenheimer im TV-Sender RTL. Vielleicht sei sein Wagen auch wegen der ersten Tagessession «mit ein bisschen weniger Leistung unterwegs» gewesen. «Die gute Nachricht ist, dass wir für morgen einen extra Satz Reifen bekommen.» Der Red-Bull-Pilot ist sich dennoch sicher, dass «noch einiges drin» sei für den Grand Prix.
Rosberg strahlte hingegen. «Das freut mich total», sagte er und warnte zugleich: «Ganz anderes Spiel morgen.» Der Reifenverschleiß werde eine wichtige Rolle spielen. «Im Moment sieht es gut aus. Wir haben uns auf die Bedingungen richtig eingestellt», sagte Silberpfeil-Motorsportchef Toto Wolff. Mercedes hat sich nun in allen drei Rennen der Saison die Pole Position gesichert.
Die Rennkommission untersucht den Vorfall
Von Highlights war Sutil weit entfernt. Eines seiner Manöver gegen Romain Grosjean im Lotus wurde sogar von den Rennkommissaren untersucht. «Man streitet eben ein bisschen», meinte Sutil zu der Aktion. Für das Rennen gehe es nun nur um «Schadensbegrenzung». Denn Punkte seien aus «eigener Kraft nicht drin.» Später kam dann die Strafe. Sutil muss beim Grand Prix von Bahrain von ganz hinten in der Startaufstellung ins Rennen gehen. Die Rennkommissare verurteilten den Formel-1-Piloten am Samstag wegen Behinderung von Lotus-Fahrer Romain Grosjean während der Qualifikation zu einer Versetzung von fünf Plätzen. Zudem bekam Sutil zwei Strafpunkte aufgebrummt. Sutil war in der Qualifikation ursprünglich 18. geworden.
Vettel & Co. mussten sich in der Qualifikation auf komplett andere Verhältnisse einstellen. Nach Hitze und Sonnenschein auf dem Bahrain International Circuit im Abschlusstraining kühlte es zum finalen Durchgang merklich ab, die Flutlichter ließen den Kurs erstrahlen. Und mal wieder glänzten besonders die Silberpfeile.
Nachdem Ferrari-Pilot Kimi Räikkönen und Pastor Maldonado in seinem Williams tags zuvor ausgangs von Kurve vier mit ihren Wagen leicht abgehoben waren, wurde der Randstein zur Sicherheit der Fahrer entfernt. Probleme hatte Vettel schon während der letzten Einheit bei Tageslicht. 20 Minuten vor Ende des Abschlusstrainings musste er seinen Red Bull nach einem Dreher im Kiesbett abstellen. «Ich habe mich ausgangs von Kurve zwei gedreht, der Motor ging sofort aus», informierte Vettel umgehend über den Boxenfunk.
Red Bull hinter den Erwartungen
Die Aufarbeitung begann. Doch Vettel und sein Rennstall konnten sich in der Qualifikation nicht wie früher gewohnt in Szene setzen. Schon beim Auftakt in Australien hatte Vettel als 13. die Top Ten verpasst.
Der Red-Bull-Motorenpartner blickt dem Nachtrennen zuversichtlich entgegen. «Natürlich sind wir noch nicht da, wo wir hin wollen», sagte der Renault-Verantwortliche Remi Taffin an der Rennstrecke schon vor der Qualifikation. «Aber wir machen weiter Fortschritte und von uns ist noch eine Menge zu erwarten.»
Hier die Staraufstellung:
1. Startreihe: 1. Nico Rosberg (Deutschland) Mercedes 1:33,185; 2. Lewis Hamilton (England) Mercedes 1:33,464
2. Startreihe: 3. Valtteri Bottas (Finnland) Williams 1:34,247; 4. Sergio Perez (Mexiko) Force India 1:34,346
3. Startreihe: 5. Kimi Räikkönen (Finnland) Ferrari 1:34,368; 6. Jenson Button (England) McLaren Mercedes 1:34,387
4. Startreihe: 7. Felipe Massa (Brasilien) Williams 1:34,511; 8. Kevin Magnussen (Dänemark) McLaren Mercedes 1:34,712
5. Startreihe: 9. Fernando Alonso (Spanien) Ferrari 1:34,992; 10. Sebastian Vettel (Deutschland) Red Bull 1:34,985
6. Startreihe: 11. Nico Hülkenberg (Deutschland) Force India 1:35,116; 12. Daniil Kwjat (Russland) Toro Rosso 1:35,145
7. Startreihe: 13. Daniel Ricciardo (Australien) Red Bull 1:34,051/+ 10 Plätze/Regelverstoß GP Malaysia; 14. Jean-Eric Vergne (Frankreich) Toro Rosso 1:35,286
8. Startreihe: 15. Esteban Gutiérrez (Mexiko) Sauber 1:35,891; 16. Romain Grosjean (Frankreich) Lotus 1:35,908
9. Startreihe: 17. Pastor Maldonado (Venezuela) Lotus 1:36,663; 18. Kamui Kobayashi (Japan) Caterham 1:37,085;
10. Startreihe: 19. Jules Bianchi (Frankreich) Marussia 1:37,310 20. Marcus Ericsson (Schweden) Caterham 1:37,875;
11. Startreihe: 21. Max Chilton (England) Marussia 1:37,913 22. Adrian Sutil (Deutschland) Sauber 1:36,840
Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können