«Eviva España», schallte es von den Rängen. Spaniens Handballer haben mit einem Rekordsieg zum zweiten Mal nach 2005 den WM-Titel gewonnen. Im Beisein von Kronprinz Filipe und der dänischen Kronprinzessin Mary deklassierte der Gastgeber am Sonntag in Barcelona Europameister Dänemark mit 35:19 (18:10). Dank eines bärenstarken Torhüters Arpad Sterbik und Jorge Maqeuda als besten Torschützen feierte Spanien eine mitreißende Handball-Fiesta.
Die völlig hilflosen und gnadenlos überforderten Dänen mussten sich nach der Blamage wie bei der WM 2011 mit Silber trösten. Den zuvor höchsten Finalsieg hatte es 1958 mit dem 22:12 zwischen Schweden und der CSSR gegeben.
Kroatien vor Slowenien
Am Vortag hatte Kroatien das «kleine Finale» gegen Slowenien mit 31:26 (14:13) für sich entschieden und damit nach der EM und den Olympischen Spielen zum dritten Mal Bronze binnen eines Jahres gewonnen. «Das ist super. Noch eine Medaille, das ist unfassbar. Das ist eine super Serie. Wir schlafen jetzt mit einer Medaille ein», sagte Kreisläufer Igor Vori vom HSV Hamburg. Überragender Akteur des Spiels war sein Club- und Team-Kollege Domagoj Duvnjak mit exzellenter Spielgestaltung und acht Toren. Er wurde zum besten Spielmacher der WM gewählt.
Die Final-Partie begann mit einem Eklat. Während der spanischen Hymne entrollten Demonstranten auf der Tribüne gegenüber von Kronprinz Filipe ein riesiges gelbes Transparent mit der Aufschrift: «Katalonien ist nicht Spanien». In Windeseile wurden die Leute und ihr Tuch von Sicherheitskräften aus der Halle gebracht.
Feuerwerk ab erster Minute
Spaniens Handballer hatten von der Aktion in ihrem Rücken nichts mitbekommen. Angetrieben vom heißblütigen Jubel der Fans entfachte der Gastgeber von der ersten Minute an ein Feuerwerk. Nach dem 3:0 (5.) nahm Dänemarks Trainer Ulrik Wilbek schon die erste Auszeit. Sein Team war sehenden Auges in die Konterfalle der Spanier getappt.
Doch auch danach konnten sich die Spieler um den ehemaligen Welthandballer Mikkel Hansen, der zum wertvollsten Akteur des Turniers gewählt wurde, nicht befreien. Fehler über Fehler im Angriff und ein glänzend aufgelegter Sterbik im spanischen Tor raubten dem Europameister zeitig die Nerven. Die Gastgeber kamen so zu ihrem gefürchteten Konterspiel. Nach dem 9:8 (20.) stürmten die Spanier bis zur Pause auf 18:10 davon.
Im zweiten Durchgang wurde es ganz bitter: Die Dänen fielen als Mannschaft auseinander. Sterbik hielt bärenstark und ein Konter nach dem anderen überrollte die Dänen. Spanien deklassierte den Europameister in der 44. Minute beim 29:12 mit einem 17-Tore-Vorsprung und ließ sich den Sieg nicht mehr nehmen.
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