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ChamberReform des „congé sportif“ wurde am Dienstag angenommen

Chamber / Reform des „congé sportif“ wurde am Dienstag angenommen
Jugendtrainer, Sekretär oder Platzwart: Durch die Neuerungen des Gesetzes haben die freiwilligen Helfer in den Luxemburger Vereinen ab 2024 die Möglichkeit, einen „congé sportif“ anzufragen Foto: Jerry Gerard

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Was lange währt, wird endlich gut: Die Abgeordnetenkammer hat dem Gesetzentwurf Nr. 7955 zur Reform der Bestimmungen über den „congé sportif“ zugestimmt. Im Klartext: In Zukunft wird es einen weitaus größeren Kreis an Personen geben, die in den Genuss des Sporturlaubs kommen können – allen voran die vielen freiwilligen Helfer, die Vereine und Verbände am Leben halten.

Es war ein langer Kampf. Seit Ende 2021 lag das Projekt einer Reform des „congé sportif“ (damals noch von Dan Kersch initiiert) auf dem Tisch, im Januar 2022 reichte Sportminister Georges Engel den Gesetzentwurf offiziell ein. Am Dienstag wurde das Dokument mit der Nummer 7955 in der Chamber verabschiedet: Das Angebot des Sporturlaubs ist dadurch größer, vielseitiger und interessanter geworden – was besonders dem „bénévolat“ zugutekommen soll. In Kraft treten werden die Änderungen aber erst am 1. Januar 2024.

Ein Beispiel: In den kommenden Wochen werden mit Meister Swift Hesperingen, Pokalsieger Déifferdeng 03, dem F91 und Progrès Niederkorn gleich vier Fußballmannschaften international unterwegs sein. Die „Coupe d’Europe“ ist für die Vereine zwar wohl ein lukratives Geschäft – in der Vergangenheit teils aber auch mit persönlichen Einbußen einhergegangen, wenn der eigene Urlaub für die Auslandsreise draufging. Das ändert sich mit dem neuen Gesetz: In Zukunft haben Mannschaftssportler, die an europäischen Wettbewerben teilnehmen, ein Anrecht auf zwölf Tage Sporturlaub. Bei Trainern und Physiotherapeuten sind es in diesem Fall zehn Tage. Auch die „bénévoles“ der Vereine profitieren von der Gesetzesänderung: Je nach Größe des Vereins können zwischen zwei und vier Tage angefordert werden.

1,5 Millionen Euro

Doch nicht nur für den Kollektivsport haben sich die Aussichten verbessert – auch für engagierte Helfer auf Verbandsebene gibt es in Zukunft ein Anrecht auf bis zu zwölf Tage „congé sportif“. Was bisher eigentlich nur den Elitesportlern zugutekam, wurde durch die Ausweitung auf die Gesamtzahl der Lizenzierten erweitert. Wie aus den Zahlen des Aktivitätsberichts von 2022 herausgeht, zählen immerhin 95.519 Einwohner zu der Kategorie der „Wettkampforientierten“. Im Vergleich dazu hatte Paperjam bereits vor zwei Wochen geschrieben, dass 2022 nur 448 Sportler Anrecht auf den „congé sportif“ hatten. 

Der Text führt zudem eine neue Kategorie ein, welche die Kategorie der Sportler mit olympischem Vertrag ersetzt. In Zukunft sind all diejenigen anvisiert, die „ein olympisches Projekt, ein olympisches Qualifikationsprojekt, ein Perspektiv- oder Eliteprojekt oder ein paralympisches Projekt“ anstreben, sowie jetzt auch die „Athleten, die ein Fortschrittspotenzial und ein individuelles Projekt nachweisen und vom COSL oder LPC (Paralympisches Komitee) ausgewählt werden“. 

Diese Neuerungen lässt sich der Staat übrigens geschätzte 1,4 bis 1,5 Millionen Euro kosten.

„Congé sportif“ im Überblick

Zwölf Tage pro Jahr … für Mannschaftssportler, die an europäischen Wettbewerben teilnehmen
Zwölf Tage … für einen „bénévole“ pro Verband mit mehr als 5.000 Lizenzen
Zehn Tage … für Trainer und Physiotherapeuten, die mit ihrem Klub an europäischen Wettbewerben teilnehmen
Zehn Tage … für einen „bénévole“ pro Verband mit 1.000 bis 1.500 Lizenzen
Sechs Tage … für Betreuer, die an Vorbereitungslehrgängen oder internationalen Wettbewerben teilnehmen
Fünf Tage … für Teilnehmer an Eneps-Weiterbildungen
Fünf Tage … für einen „bénévole“ pro Verband mit weniger als 1.000 Lizenzen
Fünf Tage … für einen „bénévole“ des COSL oder der Paralympics
Vier Tage … für einen „bénévole“ pro Verein mit mehr als 200 Lizenzen
Drei Tage … für einen „bénévole“ pro Verein mit 50 bis 200 Lizenzen
Zwei Tage … für einen „bénévole“ pro Verein mit weniger als 50 Lizenzen
Zwei Tage … für einen „bénévole“ eines Vereins, der keine Wettbewerbe bestreitet