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Stark, stärker, am stärksten: Quinten Hermans ist doppelter Sieger und Leader

Stark, stärker, am stärksten: Quinten Hermans ist doppelter Sieger und Leader

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Quinten Hermans und seine belgische Formation Telenet Fidea Lions haben der 70. Flèche du Sud an den beiden ersten Tagen nicht nur ihren Stempel aufgedrückt, sie haben die Flèche und das gesamte Feld bislang praktisch erdrückt. Der 23-jährige Hermans gewann nicht nur den Prolog am Mittwoch mit sieben Sekunden Vorsprung auf seinen Landsmann und Teamkollegen Toon Aerts, er und sein Team legten gestern nach. Vor dem Wie muss man einfach nur den Hut ziehen.

Von Christophe Junker

Beinahe 60 Kilometer waren gestern auf der Etappe Rümelingen-Rümelingen (157,1 km) gefahren – und das mit im Schnitt fast 48 Stundenkilometern –, als drei Mann Richtung Hollenfels hoch, Richtung zweite Bergwertung, attackierten. Das Ungewöhnliche daran war, dass dies der Führende, der Zweite sowie der Siebtplatzierte der Gesamtwertung waren. Sie erarbeiteten sich zwischenzeitlich einen Vorsprung von fast fünf Minuten und erreichten das Ziel mit noch über drei Minuten Vorsprung auf das Hauptfeld. Hermans gewann im Sprint gegen Mitausreißer Stef Krul (NL/MET) und vor seinem Teamkameraden Aerts (B/auf 0:03). Quinten Hermans hatte im Ziel jedenfalls gut lachen.

Tageblatt: Sind Sie beziehungsweise ist Ihr Team zu stark für die Konkurrenz?
Quinten Hermans: (lacht) Das denke ich nicht, wir waren wohl einfach nur die drei stärksten Fahrer heute im Peloton. Wir haben das zu dritt vorne wirklich genossen.

O.k., aber es ist doch schon ungewöhnlich, die beiden Gesamtführenden samt dem Siebten in der Gesamtwertung vorne in der Ausreißergruppe zu sehen.
Ja, das kann sicherlich überraschen, es war aber wohl einfach so, dass wir wirklich die drei Stärksten waren. Wir haben vorne wirklich gut harmoniert und jeder hat seinen Teil der Arbeit geleistet.
Dass es am Ende dann einen Sprint von zwei Fahrern um den Tagessieg gab, mag sicherlich überraschen und hat uns mit Sicherheit auch etwas überrascht. Dass ich letztlich dann wieder gewonnen habe, freut mich natürlich umso mehr.

Ihr habt vorne demnach gut harmoniert und zusammengearbeitet, doch was war in der Verfolgung los?
Das kann ich schlecht erklären, da ich die ganze Zeit vorne war (lacht). Aber wir wussten vorne, dass wir richtig stark und schnell unterwegs waren. Heutzutage mit den Watt-Messern weiß man das. Wir sind vorne 400 Watt gefahren und waren uns darüber im Klaren, dass die Verfolger 450 Watt fahren müssten, um den Rückstand aufzuholen, und das ist nur sehr schwer zu schaffen.
Wir scheinen das Team zu sein mit den besten und stärksten Fahrern. Hinter uns scheinen sich die anderen Teams dann gegenseitig zu sehr beäugt zu haben, und daraus haben wir dann Kapital geschlagen.

Wird der Schlussgewinner der 70. Flèche du Sud einer der jetzt drei Führenden sein?
Ja, der, der am Freitag (31.5.) „überleben“ wird. Es wird eine sehr schwere Etappe werden, auch wenn ich sie selbst nicht kenne, doch wir haben weit über drei Minuten Vorsprung und wir sind zu zweit aus unserem Team, was uns die Situation etwas erleichtert.

Die anderen Teams werden aber mit Sicherheit eine Attacke nach der anderen reiten, was wir eigentlich auch bereits für heute erwartet hatten. Wir können allerdings auch selbst wieder angreifen und unser eigenes Rennen fahren.