Mit Kim Kirchen und Andy Schleck gehen heute Mittwoch zwei Luxemburger Fahrer an den Start von Tirreno-Adriatico. Beiden dient das Rennen der zwei Meere als Vorbereitung auf die Frühjahrsklassiker. / Petz Lahure
„Man sollte bei Tirreno-Adriatico nicht zu viel von uns erwarten“, sagen sowohl Kim Kirchen (2. im Jahr 2007 hinter Andreas Klöden) als auch Andy Schleck, die heute in Livorno an den Start des Rennens gehen, dessen erster Teil nahe dem Tyrrhenischen Meer gefahren wird, ehe die Karawane auf die andere Seite der Halbinsel in die Adria-Region wechselt.
Die Fahrt an den beiden Meeren wird praktisch zeitgleich mit Paris-Nice ausgetragen, doch profitieren die Konkurrenten in Italien meistens von besserem und vor allem milderem Wetter als die Teilnehmer der sogenannten „Course au soleil“ in Frankreich.
Die Teams
Acqua&Sapone (Garzelli, Paolini); AG2R La Mondiale (Efimkin, Elmiger); Androni-Diquigiovanni (Scarponi, Ginanni); Astana (Vinokourov); BMC (Evans, Ballan); Caisse d’Epargne (Uran, Bruseghin); Cervélo Test Team (Hammond, Hushovd); Colnago-CSF Inox (Gavazzi); Euskaltel-Euskadi (Samuel Sanchez); Française des Jeux (Geesten, Roux); Garmin-Transition (Farrar, Hesjedal); ISD-Neri (Visconti); Lampre-Farnese Vini (Petacchi, Bernucci, Hondo); Liquigas-Doimo (Nibali, Pellizotti, Bennati); Omega Pharma-Lotto (Peraud); Quick Step (Boonen); Rabobank (Freire, Gesink); SKY Professional CT (Boasson Hagen, Lövkvist); HTC-Columbia (Cavendish, Pinotti, Rogers); Katjusha (Pozzato, Kirchen); Milram (Gerdemann, Ciolek)
Viele schwören denn auch darauf, sich bei Tirreno-Adriatico den letzten Schliff im Hinblick auf die „Classicissima“ Mailand-San Remo zu holen, die nur vier Tage nach der Ankunft des Etappenrennens ausgetragen wird. In den letzten Jahren hatte sich der Sieger von San Remo sozusagen immer in Italien vorbereitet. Ganz rar sind die Mailand-San-Remo-Gewinner, die zuvor bei Paris-Nice am Start waren. Tirreno-Adriatico findet diesmal erstmals seit langem ohne Einzelzeitfahren statt. Dafür aber sind verschiedene Etappen so lang wie schon 20 Jahre nicht mehr. Die 4. Etappe vom Samstag zwischen San Gemini und Chieti dürfte in die Geschichte eingehen. Sie ist mit 243 Kilometern die längste der Rundfahrt und weist diverse steile Kletterpassagen auf. Auch tags darauf von Chieti nach Colmurano (234 km) müssen die Fahrer wieder weit über 200 km herunterkurbeln. Demnach eine ideale Vorbereitung auf Mailand-San Remo, den mit rund 300 km längsten aller augenblicklichen Radklassiker.
Am Start sind nicht weniger als 22 Mannschaften mit u.a. Weltmeister Cadel Evans, dem letztjährigen Sieger Michele Scarponi, Mailand-San-Remo-Gewinner Mark Cavendish und Zeitfahrweltmeister Fabian Cancellara.
Zu Ehren des zweifachen Paris-Roubaix-Siegers und Selektioneurs der „Squadra azzurra“ Franco Ballerini wird ein neues Klassement eingeführt. So erhält der fairste Fahrer ein blau-weißes Trikot, das an das Nationalleibchen, das die „Azzurri“ traditionell bei Weltmeisterschaften trugen, erinnern soll. Franco Ballerini war vor kurzem bei der Rallye Ronde als Copilot von Alessandro Ciardi ums Leben gekommen, als ihr Wagen gegen eine Mauer prallte.
Zu hoffen bleibt jetzt nur noch, dass alle Materialwagen der spanischen Teams rechtzeitig in Italien eintreffen. In Katalonien mussten wegen des Schnees sieben Straßen komplett gesperrt werden.
Die Etappen
Heute: Livorno – Rosignano Solvay (148,0 km), Morgen: Montecatini Terme – Montecatini Terme (165,0 km), Freitag: San Miniato – Monsummano Terme (159,0 km), Samstag: San Gemini – Chieti (243,0 km), Sonntag: Chieti – Colmurano (234,0 km), Montag: Montecosaro – Macerata (134,0 km), Dienstag: Civitanova Marche – San Benedetto (164 km)
Gesamtdistanz: 1.247 km (täglich ab 15.30 Uhr live bei RAI Tre)
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