Majerus, Poeckes, Scholten, Muller, Ley und Co. hielten dem hohen Erfolgsdruck leider nicht stand. Immerhin stand die Qualifikation für die Play-off-Spiele Mitte Juni gegen die europäischen Spitzenmannschaften auf dem Spiel, wo in Hin- und Rückspielen die endgültigen Fahrkarten für die WM-Endrunde im nächsten Jahr in Schweden vergeben werden.
Die Vorzeichen vor der gestrigen Partie waren klar. Nachdem sowohl Luxemburg als auch Portugal ihre Begegnungen gegen Lettland gewonnen hatten, kam es zwischen beiden Nationen zu einem regelrechten Endspiel. Den Gastgebern reichte aufgrund des etwas besseren Torverhältnisses sogar schon ein Unentschieden, um sich für die Zwischenrunde zu qualifizieren. Im Vergleich zum Lettland-Match hatten sowohl Nationaltrainer Adrian Stot als auch sein Gegenüber Mats Olsson, früherer schwedischer Weltklassetorhüter, in puncto Mannschaftsaufstellungen je zwei Änderungen vorgenommen. Für Hensen und Zekan standen beim Gastgeberteam Andy Mauruschatt und Pulli neu im Aufgebot. „Portugal scheint nicht mehr so stark zu sein, wie das im letzten Jahr der Fall war“, mutmaßte der Luxemburger Nationalcoach vorgestern nach dem knappen Sieg der Südländer gegen Lettland. „Wenn es uns gelingen sollte, ihren Schlüsselspieler Carneiro einigermaßen in den Griff zu bekommen, haben wir durchaus eine reelle Siegchance, wir sind jedenfalls alle optimistisch, dass wir es packen können“, so Stot am Samstag.
Klare Verhältnisse
Luxemburg startete ideal in die Partie, führte durch einige Hammerwürfe von Poeckes und einigen Kontertoren von Scholten nach 9′ zum Erstaunen aller mit 6:3. Portugal erwies sich gestern aber vor allem im Spiel nach vorne als wesentlich effizienter als die Luxemburger. Ihre stärkste Waffe, das Umschalten von Abwehr auf Angriff, beherrschten sie fast perfekt und nach genau einer Viertelstunde hatten sie beim Stande von 8:8 den Ausgleich hergestellt und in der 17′ gingen die Gäste durch Rocha erstmals in Führung.
Die FLH-Formation hatte in der Folgezeit immer größere Probleme im Angriff, die beiden Escher Muller und Decker trafen einfach nicht. Muller, der Held des Lettland-Spiels, markierte sein erstes Tor erst in der 24′, und so keimte zumindest vor dem Halbzeitpfiff noch mal Hoffnung auf. Portugal spielte aber zusehends aggressiver, machte die Räume immer dichter und zur Pause lagen sie mit 18:13 bereits relativ komfortabel vorne.
Nach dem Seitenwechsel verpufften alle Hoffnungen auf ein Weiterkommen ziemlich schnell. Andrade, Tavares, Carneiro und Co. sorgten binnen wenigen Minuten für klare Verhältnisse und Mitte des zweiten Abschnitts war beim Spielstand von 15:25 das Match zugunsten der Gäste gelaufen. „Im Angriff ist es nicht optimal gelaufen. Gegen die sehr aggressive portugiesische Abwehrreihe haben wir uns zu viele leichte Ballverluste erlaubt und dadurch eine ganze Reihe von Kontertoren kassiert“, so Eric Schroeder. Die Luxemburger agierten viel zu umständlich, gegen die bewegliche 5:1-Deckung der Portugiesen gab es kaum noch ein Durchkommen. Auch ein Umschalten auf eine offensivere Abwehrformation brachte nicht mehr den gewünschten Erfolg. Portugal war einfach besser, die Qualifikation der Südländer geriet nie ernsthaft in Gefahr.
Dennoch, Hut ab vor der FLH-Auswahl, die Stot-Schützlinge haben am Wochenende Werbung für ihre Sportart gemacht.
Alle Ergebnisse
Luxemburg – Lettland 34:31
Portugal – Lettland 31:30
Luxemburg – Portugal 21:33
Tabelle – Gruppe 6:
1. Portugal 24
2. Luxemburg 22
3. Lettland 20
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