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Putzhilfen im Kampf gegen Dopingsünder

Putzhilfen im Kampf gegen Dopingsünder

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Mit Hilfe von Putzpersonal sollen bei den Olympischen Spielen in London Dopingsünder entlarvt werden. Die Reinigungskolonnen haben Zugang zu den Kabinen und Zimmern der Athleten. Dort sollen sie belastendes Material sammeln.

Londons Olympia-Macher setzen bei den Spielen 2012 im Kampf gegen Dopingsünder auch auf das Putzpersonal. Ein hochrangiger Funktionär des Organisationskomitees LOCOG bestätigte am Mittwoch der Nachrichtenagentur dpa, dass auch Reinigungskräfte geschult werden sollen, belastendes Material wie Spritzen oder leere Plastikbeutel zu sammeln. «Wir versprechen uns Hinweise vom Sicherheitspersonal und den Putzkolonnen», erklärte Jonathan Harris, eine der Führungskräfte im LOCOG-Anti-Doping-Team in London. Bei den Sommerspielen (27. Juli bis 12. August) ist die Rekordzahl von 5000 Dopingtests geplant.

Logo" class="infobox_img" />Putzkolonnen sollen im Kampf gegen Dopingsünder eine wichtige Rolle spielen.

Das Personal soll so ausgebildet werden, dass verdächtiges Verhalten früh erkannt werden könne, sagte Harris. Wie die Sicherheitskräfte haben die Reinigungskolonnen Zugang zu den Kabinen und Unterkünften der Athleten, wo Beweismaterial gesammelt werden soll. Bereits bei den Winterspielen 2002 in Salt Lake City hatten Putzhilfen im Quartier der Österreicher Utensilien gefunden, die auf Bluttransfusionen hinwiesen.

«Überfällige Maßnahme»

«Diese Maßnahmen sind überfällig. Ich halte dies für einen der wichtigsten Schritte in der Dopingbekämpfung in den letzten zehn Jahren», lobte der renommierte Nürnberger Pharmakologe Professor Fritz Sörgel und stellte noch drastischere Forderungen: «Solche Maßnahmen sollten durch Abwasseranalysen im olympischen Dorf ergänzt werden, weil man den besten Überblick bekommt, was tatsächlich gemacht wird und wonach man suchen muss.» Mit Hilfe von «Wischtests in Duschen, Toiletten und anderen Räumlichkeiten der Athleten lassen sich zusammen mit DNA-Tests Doper auch nachträglich herausfiltern», erklärte Sörgel der Nachrichtenagentur dpa.

Bei früheren Olympischen Spielen hätten Reinigungskolonnen in den olympischen Dörfern regelmäßig gebrauchte Spritzen oder Nadeln gefunden. «Das war zu oft der Fall», hatte Arne Ljungqvist, der Vorsitzende der medizinischen Kommission des IOC, bereits im Juli betont. Das Internationale Olympische Komitee hatte auf seiner 123. Vollversammlung Injektionsnadeln bei den London-Spielen verboten.

«Wir werden keine medizinischen Instrumente wie Spritzen oder Nadeln in den Wettkampfstätten oder außerhalb der medizinischen Behandlungsräume erlauben», betonte Ljungqvist, «natürlich wollen wir die medizinische Behandlung der Athleten dadurch nicht einschränken. Wir wollen nur keine Nadeln in Umkleidekabinen sehen, ohne darüber Bescheid zu wissen.» Über das mögliche Strafmaß bei Missbrauch muss noch entschieden werden.