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Proteste zeigen Wirkung

Proteste zeigen Wirkung

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Die Proteste gegen das Rennen in Bahrain zeigen Wirkung. Ein Team verzichtete am Freitag wegen Sicherheitsbedenken sogar auf Trainingsrunden. Die Tagesbestzeit von Nico Rosberg geriet inmitten der anhaltenden Debatte zur Nebensache.

Mit der Tagesbestzeit des Mercedes-Goldjungen Nico Rosberg hat die Formel 1 ihren Trainingsbetrieb in Bahrain aufgenommen – von Normalität aber ist die Königsklasse vor dem umstrittenen Wüstenrennen weit entfernt. Das Force-India-Team verzichtete am Freitagnachmittag aus Angst vor neuen Zwischenfällen auf weitere Übungsrunden in Sakhir, um vor Einbruch der Dunkelheit zurück im Hotel zu sein. Rund um die Strecke war spürbar mehr Polizei im Einsatz, mehrere Straßensperren waren eingerichtet.

Freies Training

1. Nico Rosberg (D) Mercedes 1:32,816 Min.; 2. Mark Webber (AUS) Red Bull 1:33,262; 3. Sebastian Vettel (D) Red Bull 1:33,525; 4. Lewis Hamilton (GBR) McLaren Mercedes 1:33,747; 5. Michael Schumacher (D) Mercedes 1:33,862; 6. Paul di Resta (GBR) Force India 1:34,150; 7. Jenson Button (GBR) McLaren Mercedes 1:34,246; 8. Nico Hülkenberg (D) Force India 1:34,344; 9. Kamui Kobayashi (JPN) Sauber 1:34,411; 10. Fernando Alonso (ESP) Ferrari 1:34,449, 11. Kimi Räikkönen (FIN) Lotus1:34,609; 12. Romain Grosjean (F) Lotus 1:34,615; …

Kronprinz Salman bin Hamad al-Chalifa berief angesichts wachsender Kritik eilends eine Pressekonferenz im Fahrerlager ein und lehnte die Forderungen nach einer kurzfristigen Rennabsage ab. „Das würde nur die Macht der Extremisten stärken“, sagte der Kronprinz, ehe es in Budaiya im Nordwesten der Insel zu einer Demonstration mit rund 5.000 Teilnehmern kam. Aus der Hauptstadt Manama wurden am Abend Zusammenstöße zwischen Demonstranten und der Polizei gemeldet. Dabei sollen maskierte Jugendliche Brandsätze geworfen und die Polizei Tränengas eingesetzt haben.

Reformen gefordert

Bahrains Opposition fordert vehement Reformen in dem Land. Die Regimegegner kritisieren, die Formel 1 lasse sich von den Regierenden instrumentalisieren. Im Vorjahr war das Rennen wegen blutiger Unruhen gestrichen worden.

„Die Proteste haben nichts mit der Formel 1 zu tun“, beteuerte Ecclestone. Der Brite war sichtlich verstimmt darüber, dass der Force-India-Rennstall kurz zuvor mit dem Verzicht auf das zweite Training ein Zeichen gesetzt hatte.

Molotow-Cocktail

Am Mittwoch waren vier Mechaniker des Teams in Zusammenstöße zwischen Demonstranten und Polizei geraten. In der Nähe ihres Fahrzeugs war ein Molotow-Cocktail explodiert. Zwei Mitarbeiter von Force India haben die Heimreise angetreten. An der Qualifikation am Samstag (21.04.12) und am Rennen am Sonntag (22.04.12) will das Team aber teilnehmen.

Auch zwölf Mechaniker des Sauber-Teams waren am Donnerstag Zeuge von Unruhen geworden. Der Schweizer Rennstall schickte seine Fahrer am Freitag aber wie gewohnt in beiden Einheiten auf die Strecke.

Die beste Runde des Tages drehte Rosberg. Fünf Tage nach seiner Sieg-Premiere in der Formel 1 war der Mercedes-Star deutlich schneller als das Red-Bull-Duo Mark Webber und Sebastian Vettel. „Es ist zwar schön, heute Schnellster zu sein. Aber wir wissen, dass das nichts zählt“, sagte Rosberg. In 1:32,816 Minuten fuhr der 26-Jährige satte 0,4 Sekunden Vorsprung auf Webber heraus.