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Pokalsieg und ein Abschied

Pokalsieg und ein Abschied

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Ein spannendes Finale, eine tolle Atmosphäre und ein Sieg des Außenseiters, so mögen die Engländer ihren FA-Cup.

Zwei Wochen vor seiner bevorstehenden Entweihung durch den Einfall der Lederhosen, Mantas und Schäferhunde zum Finale der Champions League erlebte Wembley einen Platzverweis, einen Siegtreffer in letzter Minute und einen Manager, dem alle diesen Erfolg gönnen, zumal Roberto Martinez trotz guter Arbeit mit Wigan in einem hoffnungslosen Abstiegskampf steckt. Die Adler von Crystal Palace gaben Brighton eine Flugstunde und spielen demnächst auch in Wembley gegen Watford um den dritten Aufstiegsplatz in die Premier League. Dem Sieger winken viel Geld und ein Haufen Prügel in der Premier League. Wilfried Zaha wird in Wembley ein letztes Mal für Palace antreten. Danach fliegt er für Manchester United. Auch dort sollte er sich auf einige harte Landungen einstellen. Zumal er auch englischer Nationalspieler ist.

Bei Manchester City flogen gleich zwei Leute. Zuerst Zabaleta, ein Argentinier. Er war erst der dritte Spieler, der in einem FA-Cup Finale vom Platz gestellt wurde. Der erste Argentinier übrigens, der in Wembley flog, war ein gewisser Rattin gewesen, 1966 im Viertelfinale England gegen Argentinien. Ein deutscher Schiedsrichter stellte ihn vom Platz, während ein englischer Schiedsrichter beim Viertelfinale Deutschland gegen Uruguay zwei Urus vom Platz stellte. Damals klappte es noch mit der deutsch-britischen Zusammenarbeit. Davon war Jahre später bei BMW und Rover nicht mehr viel übrig geblieben. Heute läuft es wieder besser. Deutsche Finanzexperten loben die englischen Vereine wegen ihrer soliden Geschäftsführung, die Engländer beneiden die deutschen Vereine wegen ihrer Steuersparmodelle, der Hartz-IV-Löhne für Topspieler und der guten Verbindungen in die Schweiz.

Weich und unentschlossen

Zwei Tage nach dem Finale flog Mancini bei Manchester City. Zu oft ließ ihn sein Staraufgebot diese Saison im Stich, zu oft zögerte er, seinen Stars Beine zu machen, zu oft kritisierte er die Vereinsführung. Seine Bosse hatten Trophäen erwartet, darunter den Gewinn der Champions League, auch wenn sich in England hartnäckig das Gerücht hält, dass eigentlich jeder die Champions League gewinnen kann, der dienstags oder mittwochs besser spielt als samstags. Normalerweise handelt die Presse in solchen Fällen so ziemlich alle Manager, die nicht gerade verschollen sind oder unter einem Sauerstoffzelt liegen, als potenzielle Nachfolger. Diesmal hatte man sich schon lange auf den Manager von Malaga, Pellegrini, als Nachfolger geeinigt, bevor Mancini überhaupt rausflog.

Der Sonntag stand im Zeichen von Sir Alex. Das Publikum in Old Trafford feierte ihn bei seinem letzten Heimspiel wie es sich gehört, mit Begeisterung und mit Respekt. Alex Ferguson gewann mit Manchester United 13 Meisterschaften in der Premier League und einen Haufen Pokale. Er stand viermal in einem Finale der Champions League.

Wie er dahin kam, das weiß er noch ganz genau. Wie er da wieder rauskam, ebenfalls. Mit Stolz und mit Anerkennung für den Gegner. So wie Fans und Spieler letzten Samstag beim FA-Cup in Wembley.

Übernächsten Samstag wird das anders in Wembley. Dann stehen Geld, Gala, Gier und Gourmets auf dem Menü. Ist eben nur die Champions League.