In einem Endspiel dieses 1954 aus der Taufe gehobenen Wettbewerbs standen sich nämlich noch nie die Traditionsvereine Amicale Steinsel (gegründet 1947) und AB Contern (gegründet 1956) gegenüber.
Beide Teams starteten mit viel Ambitionen in die aktuelle Saison, nachdem sie ein Jahr zuvor in der Meisterschaft ganz oben mit dabei waren, Steinsel als Vizemeister, Contern als Halbfinalist. Die Erwartungen waren demnach hochgeschraubt.
Dem konnte man aber bis jetzt nicht in beiden Fällen gerecht werden. Die Amicale Steinsel liegt voll im Soll, ist in der Meisterschaft zusammen mit Düdelingen Spitzenreiter und steht bereits als Halbfinalist des Final Four fest, der AB Contern hingegen steht in der Abstiegsgruppe und muss sogar um den Klassenerhalt bangen.
Durststrecke beenden
Nach einer langen Durststrecke (35 Jahre sind es im Pokal, 34 in der Meisterschaft) will die Amicale endlich wieder eine Trophäe ins Erdbeerdorf holen. In den zwei letzten Jahren war sie in beiden Wettbewerben stets nahe dran, vermochte jedoch nicht, auch noch die letzte Stufe der Treppe zu erklimmen. Immer wieder verbaute der T71 Düdelingen den Weg, vor zwei Jahren im Pokalendspiel und im Meisterschaftsfinale, letztes Jahr im Pokalhalbfinale und danach im fällig gewordenen Entscheidungsspiel um die Meisterkrone.
Jedes Mal klebte sozusagen auch noch das Verletzungspech mit dem Ausfall eines Leistungsträgers an den Steinseler Sohlen, vor zwei Jahren war es einer der zwei US-Spieler, letztes Jahr Samy Picard. Heute muss der talentierte Bobby Melcher wegen einer Fingerblessur passen, aber immerhin kreuzt der im Achtelfinale von den Musel Pikes ausgebootete T71 Düdelingen nicht mehr als Gegner auf.
Steinsel muss als der ausgesprochene Favorit auf den Pokalsieg bezeichnet werden und somit der AB Contern als Herausforderer, der in diesem «Do or die»-Spiel rein gar nichts zu verlieren, aber alles zu gewinnen hat.
Nichts zu verlieren
In den zwei direkten Vergleichen der Qualifikationsphase boten die Conterner bei den bezogenen Niederlagen (67:74 und 78:86) stets eine hartnäckige Gegenwehr und brachten auch die Steinseler ins Schwitzen. Diese Ergebnisse sind Schnee von gestern, liefern allerdings den Beweis, dass der AB Contern fähig ist, dagegenzuhalten.
Doch bei ihm verlief die Saison bis jetzt beileibe nicht nach Wunsch. Sogar das Abstiegsgespenst sitzt im Nacken. Unverkennbare Leistungsschwankungen brachen dem Team öfters das Genick. Das Gebotene ähnelte einer Achterbahnfahrt. An Motivation wird es dem Außenseiter allerdings nicht fehlen.
Im Voraus steht nur eines fest: In seiner Vereinsgeschichte wird entweder Steinsel zum fünften Mal (zuletzt 1980) oder Contern zum vierten Mal (zuletzt 1996) den Pott holen. Und noch was: Die Halle wird voraussichtlich fest in der Hand der Steinseler Anhänger sein. Denn der Verein peilt den Pokalsieg mit seiner Herrenmannschaft und seiner Damenriege an. Wenn es klappt, wäre die Amicale in der Pokalhistorie nach Ettelbrück (1991, 1992, 1999 und 2002), Contern (1996) und Düdelingen (2014) der vierte Klub, der dieses Kunststück fertigbringen würde.
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