Der dritte Anwärter, nämlich die Musel Pikes, scheiterte im Halbfinale in allerletzter Sekunde an der Etzella. Die Nordisten versuchen seit ihrem letzten Erfolg 2002 vergeblich, einen Titel in die Pattonstadt zu bringen. Oft spielen den Ettelbrücker Damen die Nerven einen Streich.
Im vierzehnten Anlauf möchten sie jetzt zum fünften Mal den Pokal gewinnen. Auffallend ist, dass sämtliche Finalsiege gegen Résidence Walferdingen erzielt wurden. Vielleicht ist es ein gutes Omen, dass ihnen jetzt ein weiterer Konkurrent aus dem Alzette-Tal gegenübersteht. Unter der Regie vom neuen Coach Fabienne Fuger ist das Team gereift und zeigt diese Saison eine größere Konstanz. In 21 Meisterschaftsspielen stehen lediglich drei Niederlagen für das Ettelbrücker Team zu Buche.
Etzella zum Fünften?
So ist es auch kaum verwunderlich, dass sich die Etzella als souveräner Leader der Total League präsentiert. Der letzte Test am vergangenen Samstag in Steinsel war dann auch mehr als zufriedenstellend. Mit einem Sieg gegen den morgigen Finalgegner verschaffte sich Ettelbrück einen nicht unwesentlichen psychologischen Vorteil. In vier direkten Vergleichen konnte sich die Etzella immerhin dreimal durchsetzen.
Aber eben der einzige Sieg der Amicale, zum Ende der Qualifikationsrunde, gibt dem Team um den erfahrenen Coach René Keiser berechtigte Hoffnungen auf einen positiven Ausgang. Steinsel ist mehr als nur ein Außenseiter. Die Mannschaft gilt als die Überraschung der Saison. Das neuformierte Team hatte anfangs der Saison einige verständliche Abstimmungsprobleme und hat im Laufe der Saison die Liga gut durchgeschüttelt. Mit einer zwischenzeitlichen Serie von neun Siegen haben die Steinseler Damen ihre Leistungssteigerungen untermauert, befinden sich zurzeit auf Rang drei der Tabelle und haben ihren Platz im Final Four so gut wie gesichert.
Das Team wird extrem gestützt durch die beiden Amerikanerinnen Anderson und Charlston, aber besonders im Halbfinale haben die einheimischen jungen Spielerinnen gezeigt, dass man sie keineswegs unterschätzen darf. Wer weiß, vielleicht kann die Amicale, wie schon 2012, den Favoriten (damals Musel Pikes) aufs Kreuz legen und sich ein drittes Mal in die Siegerliste eintragen.
Gespannt kann man also sein, ob die Erfahrung der Etzella oder der frische Elan der Amicale letztendlich den Ausschlag geben wird.
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