Die Tränen des französischen Siegtorschützen Dimitri Payet sind nach Ansicht von Frankreichs Sportminister Patrick Kanner "mehr als ein Symbol". "Das war eine Botschaft ans ganze Land", sagte er am Samstag dem Sender Europe 1.
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Er verwies darauf, dass Payet eine schwierige Zeit hinter sich habe und jetzt wieder in den Vordergrund gerückt sei: «Mit seinen Tränen zeigt er letztlich, wozu Frankreich fähig ist.» Mit einem spektakulären Distanzschuss in der 89. Minute hatte der 29-Jährige Frankreich am Freitagabend beim Start in die Heim-Europameisterschaft zum 2:1-Sieg gegen Rumänien geschossen.
Payet war von Trainer Didier Deschamps nach einem Jahr Pause erst zu den Testspielen in diesem Jahr wieder berufen worden. Der auf La Réunion geborene Angreifer gehörte weder zum EM-Kader vor vier Jahren noch zur WM-Delegation vor zwei Jahren.
«Payet rettet die Party»
Der überragende Offensivspieler reagierte selbst wie folgt: «Da war viel Stress, viel Druck. Wenn es mir jemand vorher gesagt hätte, hätte ich es nicht geglaubt, das mir das gelingt. Danach kamen die Emotionen raus». Die Sportzeitung «L’Équipe» titelte am Samstag: «Payet rettet die Party». Der Angreifer vom englischen Club West Ham United wurde auch zum «Man of the Match» gekürt. Er absolvierte gegen die Rumänen sein 20. Länderspiel für die Équipe tricolore, es war sein vierter Treffer.
Die allgemeine Einschätzung der Lage beschrieb «Le Parisien» am Samstag wie folgt: «Frankreich atmet an diesem Morgen ein wenig leichter». Das Streik-Chaos bei der Anreise der Fans zum Stade de France blieb aus, und auch die wegen der Terrorgefahr sehr strengen Sicherheitsvorkehrungen liefen nach ersten Einschätzungen reibungslos.
Brüder-Duell
Nach dem EM-Eröffnungsspiel geht es am Samstag mit drei Spielen weiter. Einige Premieren stehen auf dem Programm. In der Partie zwischen der Schweiz und Albanien (15.00 Uhr) kommt es erstmals in der EM-Geschichte zum Duell zweier Brüder. Beim Spiel Wales gegen Slowakei (18.00 Uhr) wird ein rund 100 Millionen Euro schwerer Superstar zum ersten Mal für sein Land bei einem großen Turnier auflaufen. Zum Abschluss des Fußballtages spielen die Engländer gegen Russland (21.00 Uhr).
Granit Xhaka ist ein Schlüsselspieler der Schweizer Nationalmannschaft, sein Bruder Taulant spielt für Albanien. Die Eltern der beiden Mittelfeldakteure sind Albaner, waren aber vor Jahren nach Basel gezogen, wo auch die Brüder aufwuchsen. Beide durchliefen Schweizer Jugend-Nationalteams, aber nur Granit startete später auch in der «Nati», dem A-Team der Schweiz, durch. Taulant, der für den FC Basel spielt, entschied sich für Albanien.
Superstar-Premiere
Für Gareth Bale, den Superstar von Real Madrid, ist die EM in Frankreich das erste große Turnier mit seinem Land. Nie zuvor hatten sich die Waliser für eine Europameisterschaft qualifiziert. «Es war einer meiner Träume, dabei zu sein, als ich jünger war», sagte Bale, für den Real 2013 rund 100 Millionen Euro an die Tottenham Hotspur überwiesen hatte. Sein Pendant auf slowakischer Seite ist Marek Hamsik. Der Mittelfeldspieler des SSC Neapel ist zwar nicht annähernd so bekannt wie Bale, für seine Mannschaft aber ebenso unverzichtbar. Auch die Slowakei nimmt erstmals an einer EM teil.
England unternimmt unterdessen mal wieder einen neuen Anlauf. Nach dem WM-Triumph 1966 im eigenen Land sehnt sich das Mutterland des Fußballs nach dem nächsten großen Titel. Dass es ein halbes Jahrhundert nach dem legendären Erfolg über Deutschland klappen wird, bleibt abzuwarten. Nach dem Duell gegen Russland wird man klarer sehen.
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